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TS 17: Geheime Order für Andromeda

TS 17: Geheime Order für Andromeda

Titel: TS 17: Geheime Order für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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würde ihn hier vermuten und suchen. Aber schließlich lag noch ein weiter Weg vor ihm. Ein Weg, der ihn zum Kern des Mondes führen würde.
    Erste Bedenken schlichen sich in seinen Plan.
    Hatte er wirklich seine Absichten bis in alle Konsequenz hin durchdacht? Konnte nicht eine Katastrophe über Xar III hereinbrechen, die auch das Leben der Bems und ihrer Anhänger bedrohte?
    Er schüttelte energisch den Kopf. Sicher, eine Zivilisation würde zusammenbrechen, wenn plötzlich die Energiewerke versagten, wenn überall im Universum die Raumschiffe der Xarer antriebslos durch die Unendlichkeit fielen oder gar in nahe Sonnen stürzten. Vielleicht würde es sogar andere Sternenreiche geben, die diese plötzliche Gelegenheit ausnutzten, um das hilflose Imperium zu überfallen.
    Sicher, diese Möglichkeit bestand, aber sie mußte in Kauf genommen werden. Er war davon überzeugt, daß die Rückkehr der Bems auf den Thron die alte Freundschaft wiederherstellen konnte, und daß eine Aggression ohnehin nur möglich war, weil man das Regime der sogenannten Wissenschaftler nirgendwo anerkannte.
    Endlich blieb er stehen.
    Über ihm befand sich das hohe Gitterwerk des Turmes, dessen Spitze in den dünnen Schleierwolken verschwand. Es war ein unheimliches, erdrückendes Gefühl, das ihn erfaßte. Die Angst, die Konstruktion des Turmes müsse jeden Augenblick in sich zusammenbrechen, ließ sich nicht vertreiben. Dann aber schüttelte Tora alle Besorgnisse ab. Der Turm hatte fast tausend Jahre gestanden, warum sollte er ausgerechnet jetzt stürzen?
    Aufmerksam betrachtete er den Boden zu seinen Füßen.
    Er stand auf einem sich nur undeutlich abzeichnenden Quadrat. Fast fugenlos paßte sich die nach jeder Seite etwa zwei Meter erstreckende Fläche ihrer Umgebung an. Jemand, der nichts von ihrer Existenz ahnte, wäre wohl kaum darauf gekommen, sie nicht als normale Oberfläche zu werten.
    Reglos verharrte Tora und entsann sich der Worte seines Vaters, mit dem er vor über zwei Jahren schon einmal hier gewesen war.
    „Der Zugang in das unterirdische Reich der Energie ist für jeden gesperrt, in dessen Adern nicht das Blut der Bems rollt. Der Mechanismus, automatisch in Funktion tretend, arbeitet nur dann, wenn das ständig in Aktion befindliche Durchstrahlungsgerät unsere Blutmischung feststellt. Diese wirkt wie ein Reflexionsschild. Der Strahl wird zurückgeworfen und löst den Kontakt aus. Dazu jedoch ist es notwendig, mehr als fünf Minuten fast reglos genau unter der Mitte des Turmes zu stehen, also auf dem Schwerpunkt der Einlaßplatte.“
    Tora hatte so gut wie nichts von den wissenschaftlichen Erklärungen seines Vaters verstanden, aber das war auch nicht notwendig. Die Hauptsache war, die jahrhundertealte Automatik funktionierte noch reibungslos.
    Die Minuten dehnten sich zur Ewigkeit.
    Zweifel überkamen den Nachkommen des alten Herrschergeschlechts. Er stand nun schon ganz bestimmt fünf Minuten genau auf der Mitte der Platte. Aber nichts rührte sich.
    Der nahe Horizont des Mondes, glatt und abgerundet, schien im Nichts zu enden. Abrupt hörte dort einfach eine Welt auf.
    Tora verspürte unter seinen abwartenden Füßen ein leichtes Vibrieren. Freudiger Schreck durchzuckte ihn: sein Kommen war nicht umsonst gewesen!
    Fast unmerklich senkte sich die vier Quadratmeter große Platte in die Tiefe, Tora mit sich nehmend. Bald war er nur noch zur Hälfte sichtbar, dann lag sein Kopf wie abgeschnitten auf der ebenen Metallfläche des Mondes – von weitem wenigstens sah es so aus –, und dann war er verschwunden.
    Nahezu zwei Minuten lang gähnte in der makellosen Oberfläche das quadratische Loch, dann kam die leere Platte wieder hoch und verschloß es.
    Tora aber war und blieb spurlos verschwunden. Er befand sich irgendwo im Innern des Mondes.
     
    *
     
    Xar Bem war über die Störung des häuslichen Friedens im Gefängnis nur wenig erbaut, aber sein Protest verhallte ungehört. Wenn es den Machthabern gefiel, zwei neue Gefangene in die abgeschlossene Wohnabteilung zu bringen, so taten sie das einfach. Erst als auch eine Übersetzungsautomatik gebracht wurde, legte sich sein Zorn und wurde durch berechtigte Neugier verdrängt.
    Die neuen Gefangenen waren also keine Xarer?
    Abwartend und zögernd blieben Randell und Deaux vor der inzwischen wieder geschlossenen Tür stehen. Mit einigem Erstaunen betrachteten sie den vornehm ausgestatteten Raum, der nur wenig mit der erwarteten Gefängniszelle gemeinsam hatte. Auf einer breiten

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