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TS 17: Geheime Order für Andromeda

TS 17: Geheime Order für Andromeda

Titel: TS 17: Geheime Order für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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einschnappte.
    Tora wartete, bis sich der Hebel zu bewegen begann. Dann spannte sich sein Körper, und wie von einer Sehne geschnellt schoß er vorwärts, auf seinen am Hebel hängenden Vetter zu. Der wagte es nicht, in dieser entscheidenden Sekunde loszulassen. Als die Nullstellung einklickte und das Summen in der gewaltigen Halle erstarb, war Tora heran und bückte sich, um die Waffe aufzuheben.
    So schnell aber gab sich der verräterische Bem nicht geschlagen. Am Hebel hängend, trat er mit den Füßen aus und stieß mit aller Wucht gegen den Kopf des sich bückenden Angreifers.
    Tora erwischte die Pistole nicht, sondern taumelte zurück, von der Wucht des Stoßes halb betäubt. Lar dagegen ließ den Hebel los, bückte sich und ergriff die Pistole. Noch während der benommene Tora auf ihn zustürzte, zog er den Abzug durch.
    Der smaragdgrüne Energiestrahl zischte dicht an Tora vorüber und verwandelte einen Stützpfeiler in eine glühende, tropfende Masse, die dickflüssig auf dem Metallboden zerlief. Zu einem zweiten Schuß kam Lar nicht mehr.
    Tora hatte ihn erreicht.
    Mit der bloßen Faust schlug er ihm die Waffe aus der Hand, die polternd zu Boden fiel. Ein weiterer Schuß löste sich und brachte eine Stelle an der weit entfernten Wand zum Schmelzen.
    Die Männer umklammerten sich und kämpften unter dem roten Hebel um ihr Leben. Jeder wußte, daß dieser Kampf das Schicksal der künftigen Bems entschied. Denn das Schicksal der Wissenschaftler war bereits in diesem Augenblick entschieden. Xar III war ohne Energie, und außer den vier Bems im Gefängnis wußte niemand mehr um das Geheimnis der ewigen Energie, die gar nicht ewig genannt werden konnte, weil es sie auf Xar III bereits nicht mehr gab.
    Und nicht nur auf Xar III …
    Anderthalb Millionen Lichtjahre entfernt setzten die Antriebe der gewaltigen Angriffsflotte aus, die das irdische Sternenreich vernichten sollte. Die Schiffe eilten steuerlos durch den Raum, verglühten in der Atmosphäre der in ihrer Bahn liegenden Planeten, fielen in die flammende Hölle der Sonne oder schossen wieder hinaus in den Raum, um als winzige Hohlwelten in die Ewigkeit zu stürzen.
    Überall im Reich der Xarer erlosch in diesem gleichen Augenblick jedes Licht, jede Energie, jede Technik. Fahrzeuge blieben wie durch Zauberhand gestoppt während der Fahrt stehen, Raketen stürzten einfach ab, und alle Maschinen hörten auf zu laufen.
    Eine unsichtbare Hand hatte den Lebensfaden einer Zivilisation abgeschnitten – und niemand wußte, wo man diesen Faden fand, um ihn wieder zu flicken.
    Das Reich der Xarer war ohne Energie.
    Ein einziger, kräftiger Hebeldruck hätte alles wieder rückgängig gemacht, aber niemand außer sechs lebenden Menschen wußte, wo dieser Hebel verborgen war. Niemand überhaupt wußte, daß es einen solchen Hebel gab.
    Und daß unter ihm immer noch zwei Bems auf Leben und Tod miteinander rangen.
    Mit dem Fuß hatte Tora die Strahlwaffe weggestoßen, so daß Lar sie nicht mehr erreichen konnte. Er fühlte, daß sein Gegner mehr Körperkraft besaß wie er und daß er vorsichtig sein mußte, wollte er jetzt nicht alles verlieren.
    Er wich einem erbarmungslosen Faustschlag aus und stieß seinem Gegner mit aller Macht den Ellenbogen in den Magen. Lar krümmte sich vor Schmerz und lockerte seinen Griff. Sofort schlug Tora nach. Lar ließ, mehr vor Schreck, los. Das machte Tora unvorsichtig. Er trat einen Schritt zurück, in der vagen Hoffnung, sein Vetter würde aufgeben.
    Der aber dachte nicht daran.
    Mit einem Satz war er wieder heran, donnerte dem Überraschten die Faust ins Gesicht – und rannte davon. Statt den augenblicklichen Vorteil zu nutzen, floh Lar Bem.
    Es dauerte einige Sekunden, bis Tora sich von dem Schlag erholen konnte. Dann aber bückte er sich, hob die im Stich gelassene Waffe auf und eilte hinter seinem flüchtenden Vetter her.
    Dessen Vorsprung jedoch war zu groß.
    Noch ehe Tora die vielen Sperren passieren konnte, befand sich Lar bereits auf dem Transportband, das nicht abzustoppen war. Fünf Stunden würde es laufen, ehe es wieder zum Stillstand kam.
    Lar besaß einen Vorsprung von genau fünf Stunden.
    Unter Umständen nicht viel, aber in diesem Fall mehr als eine ganze Ewigkeit.
    Denn in fünf Stunden konnte Lar mit einem schnellen Schiff bereits Xar III erreichen und die Revolte anzetteln, die ihn auf den Thron brachte.
    Hilflos wartete Tora, verzweifelt auf das sich immer schneller bewegende Plastikband blickend. Wenn er doch nur

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