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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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bewegte sich nicht. Da stieß er sie weg. Sie machte zwei Schritte, dann stand sie still.
    „George hat nicht viel Zeit für die Rekonditionierten“, bemerkte Bessy, „aber sie lieben ihn. Er kann sie immer beruhigen, wenn sie losbrechen.“
    „Du bleibst hier“, sagte George zu Bessy, „bis ich wieder zurückkomme.“ Er berührte meinen Arm. „Kommen Sie weiter.“
    Wir verließen den Hof, gingen einen Gang hinunter und kamen zu einem kleinen Raum, der nur dürftig mit einem Tisch und einigen harten Stühlen ausgestattet war. „Sie warten hier, bis man Sie abholen wird.“ .
    „Ich nehme an, daß dies hier das letzte ist, was ich von der Zivilisation zu sehen bekomme“, bemerkte ich. Ich hatte mir früher niemals die Gesellschaft eines Moralbeamten gewünscht, aber ich hatte auch noch nie einen solchen Moralbeamten wie George getroffen. Ich hatte noch zwei Zigaretten von meiner Ration gespart. Eine davon bot ich George an. „Zigarette?“ fragte ich.
    „Ich sollte zurückgehen. Dort ist Bessy. Sie ist schrecklich. Kein Verstand!“ Er sprach von Bessy mit einer rauhen Leidenschaft. Ich betrachtete ihn mit Interesse. Er war ein seltsames ,Tier’ und erinnerte mich an einen Menschenaffen.
    „Bessy und ich“, sagte er, „nahmen eine ,BC-Lizenz.“
    „Wie bekamen Sie diesen Posten hier?“
    „Ich habe mich freiwillig gemeldet. Man läßt uns hier in Ruhe – Bessy und mich und die Doktoren.“
    „Werden Sie mit den Kolonisten gehen?“ fragte ich.
    Er blickte mich an. „Wie ist es da drüben auf der Insel?“
    „Ruhig“, antwortete ich. „Man findet hier nirgends diese Ruhe. Man kann den Wind in den Bäumen heulen hören und das Schreien der Tiere in der Nacht.“
    „Es wird gesagt, daß es außerhalb der Staatsgrenzen überall so ist?“
    „Was wird Bessy darüber denken?“ warf ich ein.
    „Habe sie noch nicht gefragt. Es ist besser, wenn sie immer das tut, was ich ihr sage.“ Er stand auf und war wieder ganz der Moralbeamte. „Sie bleiben hier, bis man Sie holen kommt.“ Dann verließ er mit schlurfenden Schritten den Raum.
    Ich blieb allein zurück, und meine Gedanken wanderten zu Jenny.

 
VI
     
    Die Tür flog auf, und ein schwarzbärtiger Mann – es konnte nur Blackler sein – ungefähr in meinem Alter und von meiner Größe, stand im Türrahmen. Unsere Gesichter schienen sich zu gleichen, nur war das seine ein wenig fetter und seine Nase etwas größer. Wir hätten verwandt sein können, aber das wußte nur das Gesundheitsministerium.
    „Waterville?“ fragte er.
    „Ja“
    „Wie lange haben Sie gewartet?“
    „Etliche Stunden.“ Ich erhob mich von meinem Stuhl.
    „Nun, kommen Sie.“
    Ich folgte ihm. Er hatte den gleichen Rang wie ich, Beamter Klasse Zwei, nur war er der Dienstältere. Wir gingen in den Hof und stiegen in ein Auto. Der Fahrer trug das Kometenabzeichen und hatte ausdruckslose Augen. Blackler zeigte mit seinem Daumen auf den Mann. Er sagte: „Sie geben gute Fahrer ab, die Rekonditionierten, sie werden niemals abgelenkt.“
    Wir fuhren aus dem Hof hinaus. Es war gerade zur Arbeitszeit, und so sah man nicht viele Menschen auf den Straßen. „Warum haben Sie mich so lange warten lassen?“ fragte ich.
    Blackler schaute mich an. „Sie sind ein bißchen mit Ihren Nerven herunter“, bemerkte er. „Schultz erzählte mir, daß er dies vermutete, als er Sie sah. Wir werden Sie im Lager-Hospital wieder hochbringen, denke ich.“
    „Meine Nerven sind vollkommen in Ordnung. Ich liebe es nur nicht, wenn mich ein Gleichrangiger stundenlang warten läßt.“
    Er betrachtete mich interessiert und sagte trocken: „Sie werden im Lager finden, daß ich Ihren Zustand am besten beurteilen kann. Schultz hat mich zum medizinischen Leiter des Projektes gemacht.“ Dann grinste er, und ich fand, daß ich auf jeden Fall Respekt vor ihm hatte.
    Wir schwiegen und fuhren durch die Landschaft – bebautes Ackerland.
    Blackler neben mir schien tief in Gedanken versunken.
    „Werden wir viele Rekonditionierte mitnehmen?“ fragte ich.
    „Eine ganze Menge.“
    „Denken Sie, daß es klug ist?“
    „Ich weiß nicht. Aber es wird interessant sein – vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen.“
    „Werden Verluste ersetzt?“
    Blackler wandte sich mir zu. „Sie werden es nicht. Man beabsichtigt nicht, Ersatz zu schicken. Die Kolonisten werden angesiedelt, und dann werden sie auf sich allein gestellt sein. Sie werden natürlich Kinder haben. Der Plan sieht Frauen in genügender

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