Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
Vom Netzwerk:
Anzahl vor.“
    „Und die Rekonditionierten?“
    „Sie werden auch Kinder haben. Sie sind besonders ausgewählt.“
    „Wird das gehen?“
    „Das Ministerium meint, ja. Ich bin sehr daran interessiert zu sehen, was dabei herauskommt. Natürlich sind die Kolonisten seit Generationen konditioniert worden. Sie werden überrascht sein, wenn Sie sie sehen.“
    „Ich habe Aurora gesehen.“
    Er grinste. „Schultz’ Liebling.“
    „Ich dachte es mir schon. Er konnte ja kaum seine Hände von ihr lassen.“
    „Auf jeden Fall wird die ganze Sache interessant sein. Schultz behauptet immer, daß wir alle Brüder und Schwestern sind.“
    „Interessant?“ fragte ich.
    „Wissenschaftlich interessant.“
    Ich schaute ihn an. „Sie haben sich freiwillig gemeldet, glaube ich. Warum wollen Sie gehen?“
    In seinen braunen Augen, die so dunkel waren, daß sie fast schwarz schienen, glaubte ich, einen Funken Belustigung herauszulesen. „Um den Menschengeist zu verbreiten, natürlich. Und warum gehen Sie?“
    „Um den Menschengeist zu verbreiten.“
    „Sie gingen mit dieser Überzeugung zu der Insel?“ Ich wußte nicht, ob Spott in seiner Stimme war oder nicht. „Und als Sie dorthin kamen, müssen Sie ja gesehen haben, wie dringend notwendig der Menschengeist gebraucht wurde!“
    „Natürlich.“ Mir war nicht wohl bei diesem Kreuzverhör.
    „Denken Sie einmal“, fuhr Blackler fort, „wie es sein wird, wenn die Insel langsam mit so wundervollen Geschöpfen wie Aurora bevölkert wird – alle mit einer klaren Vorstellung vom perfekten Menschengeist gebraucht wurde!“
    Ich verstand nicht, worauf er hinauswollte. Unsere Unterhaltung kam in ein höchst gefährliches Stadium. Aber ich mag nicht, wenn mit mir gespielt wird. Deshalb antwortete ich ziemlich barsch: „Nun, darum geht es ja schließlich, das ist ja der ganze Gedanke bei der Kolonisierung der verdammten Insel! Nicht wahr? Was erwarten Sie denn von mir, das ich sagen soll?“
    Er grinste, und ich fühlte mich erleichtert. Er hatte eine freundliche Art zu grinsen, die ich nicht gewöhnt war.
    Wir hatten inzwischen die Berge erreicht, und wir saßen in Schweigen gehüllt, während uns das Auto die Höhen hinaufzog.
    Auf einem Plateau hielten wir schließlich. Vor uns stand ein Blockhaus, und die Straße wurde durch eine Barriere versperrt. Ich bemerkte einen Drahtzaun, der sich zu beiden Seiten der Straße entlangzog, und das Unterholz war auf zwanzig Meter Breite gerodet.
    Blackler wies mit seinem Daumen auf den Drahtzaun. „Elektrisch geladen“, erklärte er. „Ich möchte es Ihnen nur gesagt haben. Ein paar Rekonditionierte starben auf diese Weise vor etwa einer Woche. Geben Sie mir Ihre Papiere. Ich werde sie für uns beide vorzeigen. Die Wachen kennen mich.“
    Ich gab ihm die Papiere. Der Moralbeamte, der sie durchsah, war ein gewöhnlicher Moralbeamter, nur, daß er das Kometenabzeichen an seiner Brust trug. Die beiden anderen, die an dem Blockhaus standen, waren übermäßig groß und breit und gut aussehend. Aber ihr gutes Aussehen, die große Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit ihrer Gesichtszüge wirkten abstoßend.
    Der Moralbeamte, dem Blackler unsere Papiere gezeigt hatte, tippte mit einem Finger an seine Mütze und sagte: „Sie müssen noch den Lagerstempel auf diese Karte bekommen, Sir. Vergessen Sie das nicht.“ Damit ging er seines Weges und gab den anderen beiden einZeichen, damit sie die Barriere hochhoben, um uns passieren zu lassen. Blackler setzte sich wieder neben mich, und wir fuhren weiter.
    Wir kamen durch einen großen Nadelwald, und ich entdeckte eine Gruppe von Holzfällern. Sie waren bis zur Taille unbekleidet. „Holz für Hütten“, bemerkte Blackler.
    „Wird aus Holz gebaut?“
    „Dort drüben auf der Insel wird es keinen Stahl und Beton geben. Das sollten Sie doch eigentlich wissen!“
    „Natürlich.“
    „Der ganze Zweck ist ein Training für die uns bevorstehende Wildnis.“ Seine Art wurde freundlicher, und ich begann, ihn gern zu haben.
    Blackler zeigte durch das Fenster, und ich sah in der Ferne eine endlose Gruppe von Läufern, die sich über das unebene Land bewegte. „Wir halten sie fit“, kommentierte er.
    Ich riß meine Augen auf. „Sie tragen ja keinerlei Kleidung, soweit ich erkennen kann!“
    „Ja, Winter und Sommer, Männer und Frauen, das macht keinen Unterschied. Im Winter erfrieren im allgemeinen immer ein oder zwei, gewöhnlich bei den langen Läufen. Schultz ist das gleichgültig, er kümmert

Weitere Kostenlose Bücher