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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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ganze Zeit über hoffte ich nur, daß meine Begleiter nicht erwachen und die Stufen heraufkommen würden.
    Gerade, als ich mich zu bewegen entschloß, kam mir der Gedanke. Vielleicht war das blaue Licht um mich meine Rettung. Aber das Tageslicht begann, mit jeder Minute stärker zu werden, und sehr bald würde ich als ein ganz gewöhnlicher Mensch erscheinen. Ich konnte also nicht mehr länger warten.
    Ich hob meine Arme in einer Geste, von der ich hoffte, daß sie eindrucksvoll sein würde. Dann bewegte ich mich langsam die Stufen hinunter in der Absicht, meinen Körper so verschwinden zu lassen, wie er aufgetaucht war. Als ich mich auf diese Weise zurückzog, hörte ich um mich Stimmengemurmel.
    Es war ein Glück, daß meine Begleiter rekonditioniert waren und mir somit ohne zu fragen gehorchten. Ich erteilte Befehle. Der Sanitäter und die beiden Frauen hatten mir langsam und schweigend zu folgen. Was immer auch geschehen mochte, sie durften nicht um sich schauen. Dann führte ich sie die Stufen hinauf.
    Ich hatte Furcht, als ich aus dem Loch auftauchte, aber ich kroch langsam heraus. Jede Minute glaubte ich, einen Pfeil in meinem Rücken zu spüren. Ich konnte die Gestalten, die uns einschlossen, nicht klar erkennen. Sie kauerten zwischen den Trümmern – bärtige Burschen mit wilden Blicken und mit Kaninchenfellen bekleidet. Sie waren mit Bogen bewaffnet und trugen kurze Schwerter aus gehämmertem Eisen. Einige von ihnen setzten Pfeile auf ihre Bogen, aber ich war froh zu sehen, daß kein Bogen gespannt war. Ich hob meine Hände langsam zum Gruß und um zu zeigen, daß ich unbewaffnet war. Meine Begleiter taten das gleiche. Dann ging ich ruhig auf die Männer zu.
    Als ich näher kam, gaben sie den Weg vor mir frei – ständig sich weiter zurückziehend und mich die ganze Zeit im Auge behaltend. Ich konnte hören, wie die anderen uns von hinten folgten. Ich wußte, daß irgendeine plötzliche Bewegung gefährlich und ein Stehenbleiben geradezu tödlich sein könnte. So ging ich ruhig weiter, und immer wieder zogen sich diese sonderbaren Gestalten vor uns zurück, während die anderen uns von hinten folgten. Ich überlegte, wie lange dieses Spiel wohl weiter fortgesetzt werden würde.
    Der Mann, der der Führer der Gruppe zu sein schien, war ein gutaussehender Bursche, ungefähr ein Meter neunzig groß und kräftig gebaut. Er hatte einen schwarzen Spitzbart mit einigen weißen Fäden darin, und seine dichten Unterarme waren mit schwarzen Haaren bedeckt – fast wie mit einem Fell. Seine Nase war stark, und ich glaubte, eine Spur von grimmigem Humor um seinen Mund spielen zu sehen.
    Die anderen Männer waren kleiner, aber kräftig und drahtig – bis auf einen, der eine Mißgeburt war. Er hatte einen Buckel und einen ungewöhnlich großen Kopf mit nur spärlichen Haaren. Doch er bewegte sich genauso schnell wie die anderen.
    Kurz nachdem wir die Ruinen hinter uns gelassen hatten, bemerkte ich, wie ein Mann als Späher vorausgeschickt wurde und zwei weitere Männer die Flankendeckung übernahmen. Ich zweifelte nicht ·daran, daß auch ein vierter uns gewissermaßen als Nachhut folgte. Mir wurde dadurch klar, daß die Bewohner dieser Insel untereinander nicht in Frieden lebten, denn offensichtlich schützten sie sich auf diese Weise gegen Überraschungsangriffe.
    Wir marschierten so etliche Stunden, und die Sonne stand fast im Mittag, als wir Rast machten. Ich hatte Durst, aber die Insulaner machten keine Anstalten, etwas zu trinken oder zu essen. Sie lagen nur und ruhten, mit den Waffen an ihrer Seite.
    Wir waren gerade dabei, wieder aufzubrechen, als der vorausgeschickte Späher in schnellem Lauf um eine Biegung des Hohlweges, auf dem wir uns befanden, hervorschoß. Unser Führer lief ihm entgegen. Der Späher wies aufgeregt in die Richtung, aus der er gekommen war. Dann liefen beide gestikulierend auf uns zu, und im selben Augenblick packte man mich, zog mich die Böschung hinauf und warf mich in das dichte Gebüsch, das den Hohlweg zu beiden Seiten umsäumte. Die andere Hälfte der Gruppe hatte gegenüber Stellung bezogen. Der Mann neben mir, der mich heraufgezogen hatte, grinste und hielt mir den Mund zu. „Sei ruhig“, sagte er. Durch die begreifliche Aufregung kam es mir erst nach einiger Zeit zum Bewußtsein, daß der Mann mich in meiner eigenen Sprache angesprochen hatte. Ich nickte und legte meine Hand auf meine Lippen.
    Mein Nachbar spannte seinen Bogen und setzte den Pfeil auf die Sehne.
    Dann hörte

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