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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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draußen mit dem flüsternden Wind deutlich spürte.
    „Was nun?“ fragte ich unfreundlich. Seine Hände zitterten. „Wir müssen Pläne schmieden und diskutieren. Morgen wird mit der Arbeit begonnen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    Ich stand auf und ging zu den Rekonditionierten. Sie aßen alle. Bessy teilte die Rationen von einer Kiste aus. „Haben Sie und George schon etwas gegessen?“
    „Noch nicht.“
    „Sehen Sie zu, daß Sie etwas bekommen. Und vergessen Sie nicht die Piloten, nachdem sie die Maschinen festgezurrt haben. Schicken Sie dann einen Mann mit Essen zu uns, und auch etwas zum Trinken sollten Sie nicht vergessen!“
    Ich ging zu den anderen beiden zurück, ein Rekonditionierter folgte mir mit unserem Essen. „Wir tun besser daran, uns jetzt erst zu stärken, und dann werden wir schlafen“, sagte ich. „Morgen werden wir die Vorräte abladen. Zuerst werden wir die Hütten für unsere Gruppe aufstellen, und wenn alles ausgeladen ist, werden die Transportmaschinen wieder zurückfliegen können. Jetzt laßt uns essen; ich bin hungrig.“
    Hobson gähnte und streckte sich.
    Am nächsten Tag – der erste von vielen darauffolgenden schweren Arbeitstagen – begannen wir mit unserer Aufgabe. Während der ersten Zeit war es unmöglich, die weiblichen Rekonditionierten zu schonen, obwohl ich hoffte, es später tun zu können. Jenny, wie alle anderen, war müde und schweißtriefend, und ich selbst war so beschäftigt, daß ich kaum Zeit hatte, nachzusehen, wie es ihr ging. Am ersten Morgen wehte noch ein scharfer Wind, der endlose Wolken am Himmel vor sich herjagte, aber darauf folgte eine Reihe von regenlosen Tagen, die den Frühling ahnen ließen.
    Auf der Karte, die in meinen Bericht mit einbezogen war, hatte ich das Lager in allen Einzelheiten geplant und ausgearbeitet. Wir errichteten demnach zuerst die Hütten für unsere eigenen Bedürfnisse, und dann, als alle anderen Güter ausgeladen waren, wurden die Transportmaschinen wieder zurückgeschickt. Das geschah am vierten Tag nachunserer Ankunft. Wir standen alle und beobachteten sie beim Abflug. Sogar die Rekonditionierten hielten in ihrer Arbeit inne und starrten aufwärts – mit offenem Munde. Ich war froh, daß ich nicht mit ihnen zurückfliegen brauchte. Als die Maschinen meinen Blicken entschwunden waren, schaute ich um mich. Ein staunendes Schweigen umgab mich, in dem nur die kleinen Stimmen der Insel: das Schelten einer Elster und das Flüstern des Windes zu hören waren.
    Ich fühlte eine Berührung an meinem Arm. Es war Hobson. „Waterville“, sagte er, „haben Sie das bemerkt?“
    „Was?“
    „Die Rekonditionierten! Sie vergaßen, weiterzuarbeiten.“
    „Ja, und?“
    „Denken Sie doch, Mann! Haben Sie jemals einen Rekonditionierten gekannt, der so etwas vorher getan hätte? Alle von ihnen hörten zu arbeiten auf!“
    „Eigentlich nicht“, sagte ich und war darüber gar nicht so erstaunt.

 
XIII
     
    Nach einem Monat harter Arbeit – durch günstiges Wetter unterstützt – gelang es uns, den größten Teil des Lagers zu errichten. Ich wußte, daß alles bereit sein würde, wenn die Kolonisten selbst eintrafen; und wenn das Wetter weiter so anhielt, würden wir sogar mehr geleistet haben, als man von uns erwartete. Die Rekonditionierten waren untergebracht und die Vorräte unter Dach und Fach.
    Nun konnte ich es mir leisten, an den anderen Teil meiner Pflicht zu denken.
    Meine Instruktionen waren klar. Es war meine Pflicht, mit den Insulanern Kontakt aufzunehmen und sie über die friedlichen Absichten der Kolonisten aufzuklären.
    Diese Aufgabe konnte mein Leben kosten. Das wußte ich. Mein Hauptbeweis für die Anwesenheit von Ureinwohnern war ziemlich eindeutig: ein Pfeil, der an mir vorbeizischte und sich in einen Baum bohrte, während ich mich an ihn lehnte, und – der zertrümmerte Schädel eines Rekonditionierten, der ausgebrochen war und den wir außerhalb des Lagers fanden. Aber trotzdem mußte ich das Risiko eingehen.
    Ich erzählte Jacobson von meinen Plänen. „Ja, ja“, sagte er, „gehen Sie nur, aber denken Sie daran, daß Sie zurück sein müssen, bevor die Kolonisten eintreffen.“
    Ich wählte schließlich einen rekonditionierten Sanitäter Hobsons und die zwei kräftigsten Trägerfrauen, die ich finden konnte, als meine Begleiter aus. Ich nahm an, daß die Anwesenheit von Frauen die friedlichen Absichten meiner Gruppe unterstreichen würde.
    Ich verabschiedete mich von Hobson, Bessy und

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