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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Fontenay
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auch mit Radar verfolgen, doch war dies sehr unzuverlässig, wenn er in gebirgigem und hügeligem Gelände dicht über dem Boden flog.
    Am Ende des dritten Tages dieser Fuchsjagd landete Chaan in den Ausläufern der Gebirgskette in dem Gebiet, das Victad ihm für seine Suche als das aussichtsreichste bezeichnet hatte. Nachdem er sich einige Stunden im Gelände herumgetrieben hatte, stellte er seine Maschine auf automatische Steuerung ein und ließ sie in südwestlicher Richtung davonfliegen. Befriedigt beobachtete er im Schutz der dichtbewaldeten Hügel, wie das Flugzeug wenige Augenblicke später von einem Hubschrauber verfolgt wurde.
    Im Laufe der Nacht wanderte Chaan in die Schluchten und Täler des Gebirges hinein. Gegen Morgen hatte er bereits eine so große Strecke zurückgelegt, daß man ihn kaum mehr finden würde.
    Immer tiefer drang er in das Gebirge vor. Aufmerksam suchten seine Augen die Umgebung nach Zeichen ab. Durch seine Ausbildung als Raumscout war er zu einem hervorragenden Spurenleser geworden, und wenn er in irgendeine Gegend kommen würde, in der sich Menschen befunden hatten, dann würde er das sofort merken.
    Als die Nacht hereinbrach, streckte Chaan sich auf einer Lichtung an einem Berghang auf dem Boden aus und blickte lange Zeit zu den Sternen hinauf, ehe er endlich einschlief.
    Am nächsten Morgen fand Chaan Spuren. Es waren jedoch Spuren, die ihm Rätsel aufgaben. Kein Mensch konnte so hoch über dem Boden einen Zweig knicken. Ein Mensch ließ auch nicht ein solches Bündel weißen, seidigen Haares an einem Dornenbusch zurück. Dennoch war der Eindruck, den er an einer weichen Stelle auf dem Boden fand, auch nicht der einer Tatze oder Klaue, und ein Tier hatte bestimmt auch nicht das verkohlte Stück Holz zurückgelassen.
    Chaan folgte der Spur. Nach einer Stunde gelangte er zu einer Höhle.
    Auf dem Boden lagen Aschenhaufen, verkohlte Knochen und Gebrauchsgegenstände. Diese Höhle mußte noch vor kurzer Zeit von Menschen bewohnt gewesen sein. Dennoch hatte die ganze Atmosphäre etwas Sonderbares an sich.
    Durch den Eingang der Höhle fiel ein Schatten. Chaan fuhr herum und riß die Strahlpistole aus dem Halfter. Gegen das Rot und Grau der Landschaft vor der Höhle hob sich die Gestalt eines geisterhaften Geschöpfes mit weißem Fell ab. Die Augen waren riesiggroß, dunkel und intelligent. Sein Mund war quadratisch, und von den Sehnen, die sich quer darüber spannten, erklang ein Summen musikalischer Kadenzen.
    Ein Volksweldler! Einer der Ureinwohner von Volksweld, die jetzt beinahe ausgestorben waren.
    Chaan senkte seine Strahlpistole.
    Der Anblick des Volksweldlers brachte eine Fülle von Erinnerungen zurück, als ob er wieder ein Kind wäre, sah er seinen Vater mit Kreel sprechen und dabei ein Saiteninstrument verwenden.
    Aber Chaan hatte kein solches Instrument, und er verstand die Sprache des Volksweldlers nicht. Für ihn war sie lediglich eine zauberhafte, fremdartige Musik. Das Geschöpf machte eine Pause und blicke ihn erwartungsvoll an, aber Chaan schüttelte den Kopf.
    Dann schien der Volksweldler sich langsam aufzulösen und war einen Augenblick durchsichtig, und plötzlich stand eine große Maschine in der Höhlenöffnung. Chaan erkannte, daß es sich um ein Gerät handelte, das Raumforscher zur Nachahmung von fremden, nichtmenschlichen Sprachen verwendeten. Es war eigentlich nichts anderes als ein Elektronengehirn mit einer Tonanlage, in dessen Röhren viele Sprachen gespeichert werden konnten.
    Als der Volksweldler jetzt wieder in seiner musikalischen Sprache zu ihm redete, erklangen aus dem Übersetzungsgerät dumpfe Laute in der Sprache der menschlichen Siedler auf Volksweld.
    „Weshalb sucht mich einer der Wasser?“ fragte der Volksweldler.
    „Ich gehöre nicht zu den Wasser“, erwiderte Chaan, und seine Stimme wurde von der Maschine in die Sprache des Volksweldlers übersetzt. „Ich suche die Wasser.“
    „Du bist nicht von den Wasser, und dennoch machst du nicht den Versuch, mich zu töten?“
    „Ich bin überhaupt nicht von Volksweld“, antwortete Chaan. „Ich bin von Sirius, und ehe ich dorthin kam, war ich von der Erde. Ich bin ein Raumscout.“
    Die Augen des Volksweldlers verdunkelten sich nachdenklich. Wieder begann seine Gestalt zu verschwimmen, und als sie wieder feste Umrisse angenommen hatte, sagte er:
    „Du bist der Mann, von dem das Schicksal abhängt. Ich wußte aber nicht, daß unsere Begegnung jetzt stattfinden würde.“
    „Ich verstehe

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