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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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Freundschaft.
    Das Haus entpuppte sich als einer jener englischen Landsitze, die man in der ganzen Welt kennt. Pferdeställe und eine Garage, ein Wohnblock und sogar ein massiver Turm. Im Grunde genommen eine Festung.
    Vor der schweren Holzbohlentür verharrten wir. Ich klopfte. Die Tür wurde sofort geöffnet.
    Zum ersten Mal seit Jahren stand ich Mil gegenüber. Keinerlei Erkennen zeigte sich jedoch auf ihren Zügen.
    „Was wollen Sie hier und wer sind Sie?“
    „Aber – Mil!“ stammelte ich erschrocken. „Kennst du mich denn nicht mehr?“
    Mehr überrascht denn erfreut entgegnete sie:
    „Du mußt Don sein? Was ist denn mit deinem Gesicht los?“
    „Kleine Operation. War notwendig.“
    „Wie geht es Stan und Carol?“
    „Tot – alle beide. Darf ich dir Dave vorstellen?“
    „Tot?“ fragte sie, Dave ignorierend. „Wie kam das?“
    Ich erklärte es in wenigen Worten. Inzwischen machte sich Nat daran, ihre Beine zu beschnuppern. Sie trat einen Schritt zurück.
    „Was ist das für ein Köter? Wo habt ihr ihn her?“
    „Von einem Mann namens Grimblo. Wir sollten ihn dir schenken.“
    „Sehr verdächtig. Wir werden ihn untersuchen müssen. Später. Sperrt ihn in ein Zimmer. Und nun kommt erst mal ‘rein.“
    Nat wurde eingeschlossen, dann folgten wir Mil.
    Wir traten durch eine Tür in einen Raum, in dem sich bereits zwei Mädchen befanden.
    „Mein Bruder Don und sein Freund Dave – Clara und Eva“, stellte sie vor. „So, und nun erzähle noch einmal ausführlich, was mit Stan und Carol geschah. Wo ist übrigens Gloria?“
    „Ebenfalls tot“, erklärte ich und berichtete dann noch einmal von den gräßlichen Erlebnissen des vergangenen Jahres. Schweigend hörte Mil zu. Erst als ich endete, bemerkte sie sachlich:
    „Hier wußte man, daß ich einstmals Paget hieß, aber niemand kümmerte sich darum.“
    Ihr Mann war tot, von den Paggets umgebracht, ihre beiden Kinder jedoch, ein Junge und ein Mädchen, befanden sich irgendwo im Haus. Damit stand es fest, daß die Familie der Pagets so gut wie ausgerottet war, durch die Paggets selbst und durch den Mob.
    Ich fühlte eine ungeheuere Erleichterung, wenigstens Mil lebend wiedergefunden zu haben. Zwar hatten wir uns sehr oft gestritten, aber nicht als Todfeinde, sondern als Kameraden und Freunde. Und immer dann, wenn sich jemand einzumischen wagte, hielten wir eisern zusammen.
    Diesmal stand die ganze Welt gegen uns.

 
14. Kapitel
     
    Während des Gesprächs beobachtete ich die beiden Mädchen Clara und Eva. Erstere wirkte nicht besonders anziehend, sondern eher wie ein Aschenputtel. Eva dagegen war zweifellos das schönste der vier Mädchen, die uns bisher in Nether Saxham begegneten, einschließlich Mil. Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit mit Clara bestand, wußte sie ihre weiblichen Reize besser zur Schau zu tragen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester besaß sie eine tadellose Figur, und was dieser an Brust fehlte, hatte sie fast zuviel.
    Die Besatzung von Nether Saxham bestand aus vier Frauen, fünf Männern und Mils beiden Kindern. Die kurzen Erklärungen, die man uns gab, zwangen mich zu einer Bemerkung.
    „Ihr wollt doch wohl nicht behaupten, zwischen den neun Menschen, die hier leben, bestünde eine soziale Trennung?“
    „Es wird ewig eine solche Trennung geben!“ behauptete Clara.
    „Jawohl, genauso ist es“, mischte sich Mil ein. „Warte nur, Don, bis du unsere Knechte siehst, dann wirst du uns recht geben.“
    „Knechte? Nennen sie sich selbst so? Und ihr Mädchen seid die Prinzessinnen?“
    „Sind wir nicht! Aber wir nennen sie unsere Knechte, darum sind sie es. Aber Don, stelle dir doch mal vor: George ist ein harmloser Dorftrottel und Alfred ist um eine Nuance intelligenter. Harry ist fast taub. Bill feiert bald seinen neunzigsten Geburtstag, und Bert wird verlegen, wenn man ihn nur anspricht. Bist du nun immer noch überrascht, daß sie nicht mit uns an einem Tisch essen, geschweige denn in einem Zimmer schlafen?“
    Dave, der bisher geschwiegen hatte, betrachtete Mil voller Wohlgefallen. Sie gab den Blick zurück.
    „Nun, Dave, wollen Sie nicht auch mal etwas sagen?“
    „Warum?“
    „Damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.“
    „Das werden Sie kaum herausfinden, aus dem, was ich sage.“
    „Dann aus dem, was Sie nicht sagen! Ist es nicht das gleiche?“
    Dave nickte. Mil lächelte uns zu.
    „Don, ich bin froh, daß du gekommen bist. Wir benötigen hier Männer wie dich und Dave.“
    „Was treibt ihr?“ kam ich

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