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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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gleich auf den Kern des Problems zu sprechen. „Und was ist das für ein komischer Verein in Greetham?“
    Mil seufzte.
    „Mit den Paggets werden wir ganz gut fertig, aber die Zigeuner in Greetham bereiten uns Sorgen.“
    „Zigeuner? Habe ich es mir doch fast gedacht.“
    „Greetham selbst wurde vor fünf Monaten von den Pa-Ratten überfallen und entvölkert.“
    „Entvölkert?“ erkundigte sie sich erstaunt.
    „Allerdings. Folgendes geschah. Die Ratten organisierten sich. Jede einzelne wußte genau, was sie zu tun hatte. Ganze Rudel drangen in die Häuser und überfielen die schlafenden Familien. Viele der Ratten bezahlten den Angriff mit ihrem Leben, aber sie siegten. Als die Sonne aufstieg, beleuchtete sie ein totes Dorf.“
    Ich atmete tief ein.
    „Auf vieles bin ich vorbereitet gewesen, aber damit habe ich nicht gerechnet. Wenn nur die anderen Paggets daraus nicht lernten.“
    „Sie scheinen gelernt zu haben, daß die Verluste zu hoch waren, denn ein solcher Vorfall wiederholte sie sich nie bei uns. Sie müssen fast die Hälfte ihrer Streitmacht verloren haben.“
    „Sie können es sich auch leisten, Mil.“
    „Schon, aber sie sehen es nicht ein. Jedenfalls stand Greetham monatelang leer, bis die Messerwerfer kamen und die Stadt in Besitz nahmen.“
    „Die – wer?“
    „Wir nennen sie die Messerwerfer, denn sie besitzen keine Feuerwaffen, vermögen es jedoch, jeden Pagget mit einem Messerwurf zu töten. Die meisten stammen von einem Zirkus, der damals in Grantham gastierte, andere kamen aus einem Zigeunerlager, wieder andere einfach von der Straße. Wie Pech und Schwefel hält das Gesindel zusammen, und sie stehlen wie die Raben. Vier von ihnen verletzten wir durch Beinschüsse, zwei mußten wir gar töten. Sehr leid hat es uns nicht getan.“
    „Kann ich mir vorstellen“, gab ich zu.
    „Seitdem herrscht Waffenstillstand. Ab und zu versucht es noch jemand, aber bisher gelang es keinem von ihnen, auch nur ein Huhn mitzunehmen.“
    „Schön und gut. Und wenn sie sich eines Tages entschließen, euch einfach zu überfallen?“
    „Das werden sie kaum wagen!“
    Ich war gegenteiliger Meinung und sprach es aus. Was nützte allerMut, wenn die Übermacht ihn erdrückte. Und in Saxham gab es allerhand, was die Halunken zum Leben benötigten.
    „Es gibt genug andere Gruppen, die sie terrorisieren können. Wir wehren uns, darum ließen sie uns in Ruhe.“
    „Denke, was du willst, aber eines Tages werden sie kommen!“
    „Und wenn? Können wir es verhindern? Mehr Leute, als wir jetzt haben, können wir unmöglich ernähren.“
    „Noch eins, Mil: ich kann nicht begreifen, warum Grimblo uns durchgelassen hat. Wir besitzen einen Wagen, Waffen und manche Dinge, die er gut gebrauchen konnte.“
    „Ich zerbrach mir auch schon den Kopf darüber.“
    „Dann will ich dir helfen. Er ließ uns durch, weil er in uns keine Gefahr sieht, ganz im Gegenteil. Wir helfen dir, die Farm in Betrieb zu halten und weiter auszubauen. Wenn das geschehen ist, hofft er, sie in Besitz nehmen zu können.“
    Je mehr ich darüber nachdachte, um so wahrscheinlicher schien mir dieser Gedanke. Saxham war der ideale Platz, sich gegen die immer kühner werdenden Paggets zu verteidigen. Und die Messerwerfer waren genau die Typen, andere für sich vorarbeiten zu lassen.
    Am gleichen Tage noch zeigte Mil uns die Farm.
    Für die Paggets schien es praktisch unmöglich, in das Wohnhaus einzudringen. Alles war mit Zement überzogen und dicht gemacht. Um das Gebäude herum befand sich freier Platz, auf dem niemand, nicht einmal eine Maus, Deckung gefunden hätte. Und selbst dann, wenn es einer Ratte oder Maus gelungen wäre, ins Haus einzudringen, so würde es ihr fast unmöglich sein, es wieder lebend zu verlassen.
    „Abgesehen von den fünf Knechten“, bemerkte ich nebenbei zu Mil, „seid ihr Frauen freiwillig allein hier?“
    „Was heißt freiwillig?“ wunderte sich Mil.
    „Nun, man könnte ja einige fähige Männer aus Grantham oder Stamford holen.“
    „Kein Bedarf. Wir fühlen uns sicher allein. Außerdem könnte ich ja nicht einfach in die Stadt gehen und den nächstbesten bitten, mit mir zu kommen. Oder …?“
    Das sah ich ein. Ein Mann würde sofort versuchen, den Oberbefehl an sich zu reißen oder gar mit den vier Mädchen einen Harem aufzumachen.
    „Möchtest du nicht wieder einen Mann in deiner Nähe wissen?“
    „Natürlich, du Idiot! Ich würde sogar sofort heiraten, die anderen drei auch.“
    „Heiraten? Hat das noch

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