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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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hatten.
     
    *
     
    Siebenundzwanzig von sechsundvierzig Messerwerfern waren getötet worden. Unser eigener Verlust betrug elf Personen. Zehn weitere waren verletzt, darunter auch Mona.
    Sie hatte zwei Stiche erhalten, einen in den Rücken, dem anderen in den Unterleib. Wir konnten nichts für sie tun. Wir konnten nur warten, bis der Tod sie von ihren Qualen erlöste.
    Eva war verschwunden. Sie befand sich weder unter den Toten, noch unter den Verletzten und Unverletzten. Das ganze Haus durchsuchten wir, ehe wir die Feststellung machen mußten, daß sie entweder davongelaufen oder gefangengenommen worden war.
    Der Aufruhr in meinem Innern wuchs, und meine Gefühle erinnerten mich an jenen Tag, da Gloria gestorben war. Ich glaubte in diesem Augenblick nicht daran, Eva jemals wieder lebend zu begegnen.

 
21. Kapitel
     
    Der folgende Tag brachte soviel Arbeit, daß ich keine Zeit zum Nachdenken erhielt. In die Trauer um unsere Verluste mischte sich der harte und realistische Ton der Notwendigkeit.
    „Unsere Streitmacht muß aufgefrischt werden“, stellte Mil sachlich fest, nachdem wir die Toten begraben hatten. „Schon heute Nacht kann ein neuer Angriff erfolgen.“
    „Niemals!“ erklärte Jake kopfschüttelnd. „Sie werden nicht mehr angreifen. Grimblo selbst nahm am Kampf der letzten Nacht nicht teil; er ist groß, fett und faul. Nur weil er stark ist, wurde er ihr Anführer. Schlau ist er wie eine Ratte, und er denkt auch so wie sie. Daher versteht er die Handlungsweise der Paggets so gut und kann sie effektvoll bekämpfen.“
    „Trotzdem“, bestand Mil ungerührt auf ihrer Forderung, „müssen wir unsere Lücken auffüllen. Je schneller, je besser!“
    Jake argumentierte nicht, im Gegenteil, er riet uns, sobald wie möglich Greetham zu überfallen und zu zerstören.
    Aber wir lehnten dieses Ansinnen ab, denn Kampf und Töten war uns so zuwider geworden, daß wir beides nach Möglichkeit vermeiden wollten.
    „Dann werden sie eines Tages stark genüg sein, uns erneut zu überfallen“, sagte Jake. Ginette kam ihm zu Hilfe.
    „Er hat Recht, Don! Wenn wir sie ausrotten, haben wir ein für allemal Ruhe.“
    „Und was ist mit Eva?“ fragte Dave ungerührt.
    Jake hatte nie von Eva gehört, und sie bedeutete ihm nichts. Aber er sah sofort die Möglichkeit, sie in seine Absichten einzuspannen.
    „Wenn ihr wollt, gehe ich nach Greetham, um etwas über sie herauszufinden“, schlug er vor.
    Ich starrte ihn voller Entsetzen an.
    „Du wirst es doch nicht wagen, jetzt nach Greetham zurückzukehren? Bist du verrückt?“
    Jake richtete sich stolz auf.
    „Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, daß ich mich nach Greetham wage, ohne daß mich nur eine lebende Seele bemerkt? Ich bin ein großer Kundschafter, ich bin ein Indianer.“
    Wir argumentierten noch eine Weile, dann setzte Jake seinen Willen durch. Noch heute am Tag würde er Eva suchen.
    Einige von uns sollten dagegen noch heute nach Cottesmore gehen, neue Leute holen. Dave, Mil und ich würden Grantham besuchen. Bei dieser Gelegenheit wollten Dave und Mil sich gleichzeitig trauen lassen. Ich mußte als Trauzeuge fungieren.
    Bei Tage bestand kaum die Gefahr eines Angriffes durch die Greethamer. Trotzdem blieb eine starke Bewachung zurück. Jake war bereits verschwunden, um Greetham auszukundschaften.
    Grantham zu beschreiben, würde mir schwer fallen. Ich wüßte nicht, wo ich beginnen sollte. Die Leute starrten meinen Wagen an, als sei er das achte Weltwunder. Ihrer Meinung nach konnte es so etwas überhaupt nicht mehr geben. Der Verfall der Zivilisation schritt schneller voran, als wir alle es befürchteten. Dabei war es nur eine Woche her, daß wir das letzte Mal hier gewesen waren.
    Sie umringten uns und brachen sogar in einen regelrechten Begeisterungstaumel aus, als sie von dem abgeschlagenen Angriff der Messerwerfer erfuhren. Jeder wollte mit uns kommen, auch als sie darauf aufmerksam gemacht wurden, daß jederzeit ein neuer Überfall erfolgen mochte.
    Einen Arzt fanden wir nicht, wohl aber eine Medizinstudentin, Jenny Mulpeter, die bereit war, uns sofort zu begleiten.
    Was wir nicht fanden, war ein Standesbeamter. Jedoch entdeckten wir in der Kirche den Reverend Thaddeus Wilkins, einen hageren Mann mit spärlichem, roten Haar, dem wir unsere Bitte vortrugen.
    Er betrachtete Mal und Dave interessiert, ehe er laut herauslachte.
    „Ihr wollt heiraten?“ brüllte er vergnügt und schlug sich begeistert auf die Schenkel.
    Ich sah vom Fenster aus

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