Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
zu bombardieren, damit sie seinem verruchten Willen gehorcht. Und da das seine Absicht ist, enthebe ich ihn im Namen des Galaktischen Geistes seines Kommandos, denn es gibt kein Kommando, dort, wo der Galaktische Geist seine schützende Hand abgezogen hat. Der göttliche König selbst kann sein Königtum nicht erhalten, wenn der Geist ihm die Erlaubnis dazu versagt.“
    Seine Stimme wurde noch tiefer, und sein Meßdiener lauschte voll Verehrung, während die beiden Soldaten ihn mit wachsender Furcht beobachteten. „Und da das Schiff sich auf einer solchen Mission des Teufels befindet, wird auch ihm der Segen des Geistes entzogen.“
    Er hob die Arme feierlich, und vor tausend Sichtsprechern im Schiff duckten sich die Soldaten, während das Bild ihres Chefpriesters sprach:
    „Im Namen des Galaktischen Geistes, seines Propheten Hari Seldon und im Namen seiner Interpreten, der heiligen Männer der Stiftung, verfluche ich dieses Schiff. Mögen die Sichtschirme dieses Schiffes, die seine Augen sind, erblinden. Mögen seine Greifer, die seine Arme sind, gelähmt werden. Mögen die Atomstrahler, die seine Fäuste sind, ihre Funktion verlieren. Mögen die Motoren, die sein Herz sind, aufhören zu schlagen. Mögen seine Lichter, die seine Seele sind, verlöschen. Im Namen des Galaktischen Geistes, so verfluche ich dieses Schiff.“
    Und bei seinem letzten Wort – Schlag Mitternacht – öffnete eine Hand im Argolid-Tempel, Lichtjahre von ihm entfernt, ein Ultrarelais, das mit der Gleichzeitigkeit der Ultrawelle ein anderes an Bord des Flaggschiffes WIENIS öffnete.
    Und das Schiff starb!
    Denn es ist das Hauptcharakteristikum einer Religion der Wissenschaft, daß sie funktioniert und daß Flüche wie die Aporats wirklich tödlich sind.
    Aporat sah, wie die Dunkelheit über das Schiff hereinbrach und hörte, wie das sanfte, ferne Summen der hyperatomischen Motoren verstummte. Er nahm eine Atomtaschenlampe aus seinem Talar.
    Die beiden Soldaten lagen in ihrer Todesangst vor ihm auf den Knien. „Rettet unsere Seelen, Hochwürden. Wir sind nur arme Männer und kennen die Verbrechen unserer Führer nicht“, wimmerte einer.
    „Folgt mir“, sagte Aporat streng. „Eure Seelen sind noch nicht verloren.“
    Das Schiff war in tiefe Dunkelheit getaucht, und wo auch Aporat vorbeiging und das schwache Licht seiner Lampe aufleuchten ließ, kamen die Soldaten, um seinen Talar zu berühren und ihn um Gnade zu bitten. Und jedesmal war seine Antwort: „Folgt mir!“
    Er fand Prinz Lefkin schließlich, wie dieser durch die Offiziersmesse stolperte und laut nach Licht schrie. Der Admiral sah den Chefpriester mit haßerfüllten Augen an.
    „Da sind Sie ja!“ Lefkin hatte seine blauen Augen von seiner Mutter geerbt, aber die krumme Nase und sein Schielen bezeichneten ihn unfehlbar als den Sohn von Wienis. „Was soll der Verrat bedeuten? Geben Sie dem Schiff die Kraft zurück! Ich bin hier Kommandant.“
    „Jetzt nicht mehr“, sagte Aporat ruhig.
    Lefkin blickte um sich. „Ergreift diesen Mann. Verhaftet ihn, oder, beim ewigen Weltraum, ich schicke jeden einzelnen von euch aus der Luftschleuse in den Raum hinaus.“ Er hielt ein und schrie dann: „Ich bin euer Admiral. Ergreift ihn!“
    Und dann verlor er seinen Kopf ganz. „Laßt ihr euch denn von diesem Hanswurst an der Nase herumführen? Zittert ihr denn vor einer Religion, die nur aus Wolken und Nebel besteht? Dieser Mann ist ein Betrüger, und der Galaktische Geist, von dem er spricht, ist ein Betrug, erdacht …“
    Aporat unterbrach ihn wütend: „Ergreift den Ketzer. Wenn ihr ihm zuhört, ist es um eure Seele getan!“
    Und der edle Admiral wurde von den Händen seiner Soldaten ergriffen.
    „Nehmt ihn mit und folgt mir.“
    Aporat wandte sich um und kehrte mit dem Admiral hinter sich durch die überfüllten Korridore zur Befehlszentrale zurück. Dort ließ er den Admiral vor den einzigen Sichtsprecher treten, der noch intakt war.
    „Befehlen Sie, daß die Flotte nach Anacreon zurückkehrt.“
    Der vollkommen verstörte Lefkin, der von den rauhen Soldatenfäusten nicht gerade zart behandelt worden war, gehorchte.
    „Und jetzt“, fuhr Aporat fort, „sind wir per Ultrawelle mit Anacreon in Verbindung. Sprechen Sie mir nach.“
    Lefkin schüttelte heftig den Kopf, und ein Murren ging durch die im Raum und außerhalb auf den Gängen versammelten Soldaten.
    „Sprechen Sie“, sagte Aporat streng. „Beginnen Sie: Die Anacreontische Marine …“
    Lefkin

Weitere Kostenlose Bücher