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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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angegriffen, und er hatte sich verteidigt. Das war nichts anderes als eine logische Aneinanderreihung von Ursache und Wirkung, an deren Gestaltung er unschuldig sein mußte.
    Die beiden anderen Fremden …?
    Kranz wendete den Scheinwerfer ein wenig zur Seite, dabei den Daumen dicht über dem Feuerknopf haltend. Doch vergeblich riß er die Augen soweit als möglich auf.
    Die beiden anderen waren verschwunden, als seien sie niemals dagewesen. Umsonst ließ er den grellen Kegel hin- und herwandern, er konnte keine Bewegung mehr wahrnehmen.
    Nur weit hinten, am kleinen Hügel, der den Eingang zur Unterwelt bildete, war eine huschende Bewegung. Aber als das Licht den Hügel umspielte, war auch dort alles wieder ruhig.
    Die Fremden waren nach dort zurückgegangen, von wo sie gekommen waren. Tot und leer lag die Wüste um die STAR und verriet nicht die geringste Spur von Leben.
    Der Tote aber lag unverändert, ein realistischer Beweis dafür, daß Kranz nicht geträumt haben konnte.
     
    *
     
    Der Rest der Nacht verlief ruhig und ohne besondere Ereignisse.
    Kranz wurde von Polkowski abgelöst, der erschrocken der Schilderung seines Wachvorgängers lauschte und sich wunderte, daß dieser keinen Alarm gegeben hatte. Kranz erklärte seine Handlungsweise mit dem Hinweis, daß jeglicher Alarm zu spät gekommen wäre und die Besatzung nur beunruhigt hätte. Alle Nachforschungen könnten nur bei Tageslicht von Erfolg gekrönt sein.
    Das sah Polkowski rasch ein. Mit gemischten Gefühlen ließ er sich im Steuersessel nieder und betrachtete die reglose Gestalt im blasser werdenden Kegel des Scheinwerfers. Erste Anzeichen der Dämmerung verrieten den Beginn des neuen Tages.
    Dann erwachte das Schiff, und Carnell erfuhr endlich von den Erlebnissen, die Kranz während seiner Wache gehabt hatte. Zuerst war er sehr ungehalten, nicht geweckt worden zu sein, sah dann aber schließlich die Gründe ein. Er rief Nansen, Held und Miss Hopkins zu sich in die Zentrale, um mit ihnen zu beraten. Auch war Kranz anwesend.

Carnell zeigte mit gerunzelter Stirn nach draußen, wo der Tote immer noch unberührt lag.
    „Sind Sie sicher gewesen, daß er Sie anzugreifen beabsichtigte?“ forschte er ernst. „Sie wissen, wie streng jeder Mißbrauch von Gewalt verurteilt und bestraft wird. Nur wenn Sie nachweisen können, daß der Fremde eine feindselige Handlung begehen wollte, ist Ihre Gegenwehr berechtigt. Was sagen Sie dazu, Kranz?“
    Der Arzt zuckte die Schultern ohne jede Verlegenheit.
    „Ich bin ziemlich sicher, daß ich mich an die Vorschriften gehalten habe. Wir können den Toten untersuchen, besonders aber den glänzenden Stab, den er gegen die STAR richtete. Ich bin überzeugt davon, daß wir eine Waffe entdecken werden, welcher Art auch immer sie sein mag.“
    Und noch einmal schilderte er heftig erregt sein nächtliches Erlebnis in allen Einzelheiten. Carnell hörte genauso aufmerksam und gespannt zu wie die anderen, und als Kranz schwieg, nickte er zustimmend.
    „Ich denke doch, Ihre Handlungsweise rechtfertigen zu können. Vielleicht haben Sie sogar uns allen das Leben gerettet. Allerdings erhebt sich nun eine ganz andere Frage vor uns, die ich gern beantwortet haben möchte: gestern fand niemand die Spur noch vorhandenen Lebens, und des Nachts wird die STAR angegriffen. Damit ist doch wohl der Beweis erbracht, daß die von uns tot geglaubte Rasse noch lebt. Oder bestehen daran noch Zweifel?“
    Nansen schüttelte den Kopf, und Jane Hopkins schloß sich ihm an.
    Nur Held rührte sich nicht. Eine steile Falte stand hart und herausfordernd auf seiner Stirn und ließ sein Gesicht älter und auch entschlossener erscheinen.
    Carnell betrachtete ihn unmutig.
    „Was soll das heißen? Glauben Sie, Kranz hätte Gespenster gesehen?“
    Zur Überraschung aller nickte Held.
    „Das könnte sein, wenn es sich auch um Gespenster von sehr realistischer Erscheinungsform handelt. Ich kann ihnen das jetzt nicht so erklären, es scheint mir noch zu früh dazu zu sein. Aber wie wäre es, wenn wir den unterirdischen Städten einen weiteren Besuch abstatten würden, anstatt hier nicht zu beweisende Theorien aufzustellen?“
    Carnell starrte ihn eine Weile an, ehe er knurrte:
    „Da^ war ohnehin unsere Absicht. Gehen Sie nach dem Frühstück gleich los. Aber das eine sage ich Ihnen: morgen bin ich ebenfalls dabei! Um den Toten kümmern wir uns schon.“
    „Wenn wir uns von der Ungefährlichkeit eines Ausflugs überzeugt haben, steht dem nichts im Wege“,

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