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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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schwebten und dann zu Boden fielen.
    Nansen mußte Carnell erkannt haben, denn er stieß ein schallendes Gelächter aus und zeigte mit beiden Händen und ausgestreckten Armen auf den Bildschirm.
    „Der Captain! Muß der einen Schreck bekommen haben, als er plötzlich in der Luft stand. Aber“, wandte er sich, auf einmal furchtbar ernst werdend, an Held, „wie ist das möglich? Wir haben doch eigentlich nichts als eine Halluzination gesehen, vielleicht eine plastisch wirkende Projektion gegen die Luftschichten – oder etwas Ähnliches. Wie ist es da möglich, daß zwischen Carnell und der materielosen Projektion eine körperliche Berührung stattfand?“
    Held zuckte die Schultern.
    „Sie fragen mich zuviel, Nansen. Zwar habe ich das gleiche wie Sie festgestellt und mich auch das gleiche gefragt, aber meine Antwort wäre zu phantastisch, um ernst genommen werden zu können. Hinzu kommt, daß ich das Körperhafte dieser Illusion immer noch nicht zu erklären vermöchte. Was sie ist, werden wir herausfinden, aber niemals, wie sie ist! Es sei denn, der Captain konnte etwas in Erfahrung bringen, was ich jedoch bezweifle.“
    In diesem Augenblick kam Kranz aus dem Gang zurück. Fred Nansen hatte schon fast vergessen, daß er den Mann zu der Wand geschickt hatte, die sie von der Außenwelt trennte. Er hatte nicht damit gerechnet, daß diese Aktion überhaupt einen Sinn hatte.
    „Nansen – die Wand ist weg! Wir sind nicht mehr eingeschlossen! Wir können wieder zurück zur STAR!“
    Held nickte und sagte zerstreut:
    „Oh, die Wand? Sie war nie da! Zu dumm, daß ich nicht gleich darauf gekommen bin!“
    Fred Nansen nahm den Blick vom Bildschirm.
    „Was wollen Sie damit sagen, Held? Meinen Sie, die Wand wäre auch nur eine Illusion gewesen – so wie diese verdammte Stadt?“
    „Möglich“, nickte Held. „Ich glaube, auf YB 23 besteht alles nur aus Illusion. Jedenfalls können wir nun wieder aus diesem Verließ heraus, zurück an die Oberfläche.“
    „Ohne das Geheimnis gelöst zu haben?“ machte Nansen enttäuscht und schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben endlich eine Zivilisation gefunden und können nicht einfach wieder davongehen, ohne sie untersucht zu haben!“
    „Das sagt ja auch niemand! Natürlich werden wir auf YB 23 bleiben, bis keine Fragen mehr übriggeblieben sind. Aber ich glaube, die ,Was-Fragen’ sind bereits gelöst. Es geht jetzt nur noch um das .Warum’ und ,Wie’.“
    „Um des Himmels willen!“ sagte Nansen, und man hörte, daß er sich am Rande der Verzweiflung befand. „Wenn Sie tatsächlich etwas wissen, Held, und es mir jetzt nicht sagen, dann vergesse ich, daß wir Freunde sind. Also los: raus mit der Sprache! Eher verlassen wir diese Bude nicht!“
    Held seufzte auf und zeigte mit dramatischer Gebärde auf die geheimnisvolle Anlage, die Schalttafeln mit den Knöpfen und die Bildschirme. Im Tonfall eines Fremdenführers erklärte er:
    „Dies also ist der materielle Zeitprojektor!“
    Nansen starrte ihn verständnislos an, warf dann Jane Hopkins einen hilfesuchenden Blick zu und stammelte fassungslos:
    „Der materielle – was?“
    „Der Zeitprojektor, und zwar keiner, der nur eine materielose Illusion in die leere Luft zaubert, sondern die glatte Wirklichkeit. Die Stadt, die wir eben auf dem Bildschirm sahen, war keine Spiegelung, sondern Realität! Die Menschen waren echt, sie lebten wirklich – und werden in einigen hundert oder tausend Jahren wieder leben. Ich weiß nicht, aus welcher Zeit sie stammen.“
    „Einen Augenblick!“ protestierte Nansen mit hochrotem Gesicht. Er achtete nicht auf eine besänftigende Handbewegung Jane Hopkins, sondern trat einen Schritt auf Held zu, der unwillkürlich zurückwich. Die drei Besatzungsmitglieder der STAR betrachteten mit Interesse die Auseinandersetzung. Sie hielten die Worte Helds für einen abstrakten Scherz. „Sie wollen mir doch wohl diesen Unsinn nicht als Tatsache einzureden versuchen? Ich fürchte, Ihr Talent für utopische Romane ist hier fehl am Platz – wir befinden uns in der nüchternen Gegenwart! Außerdem: woher wollen Sie das wissen, was Sie da behaupten? Zeitprojektor – pah!“
    Max Held schüttelte ungeduldig den Kopf und trat näher an die Schalttafel mit den zwei Knopfreihen heran. Nachdenklich betrachtete er die Symbole.
    „Ich kann mich nicht irren, Nansen. Sehen Sie hier, die obere Reihe der Knöpfe. Ihre Bedeutung ist mir noch nicht ganz klar. Die untere Reihe dagegen ist klar. Die Einstellungen

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