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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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vielen Möglichkeitskanäle?“
    Held nickte vor sich hin und betrachtete die STAR.
    „Um endliche Gewißheit zu verhindern. Denn obwohl wir die Zukunft gesehen haben, wissen wir nicht, wie sie aussieht. Kehren wir zurück und die ersten Siedler treffen hier in 60 Jahren ein? Erleiden wir Schiffbruch und bleiben für immer hier zurück? Oder vernichtet uns ein Feind aus dem Universum? Alles ist möglich – aber was.? Was wird geschehen?“
    „Vielleicht ist es gut, wenn wir es nicht wissen. Ich möchte nur eins wissen: wird nur eine dieser Eventualitäten Wirklichkeit – oder existieren wir in beliebig vielen Daseinsebenen, unabhängig voneinander und doch identisch? Gibt es verschiedene Existenzdimensionen? Leben wir in allen – oder nur in einer?“
    Held legte Carnell die Rechte auf die Schulter, während die Leute damit beschäftigt waren, die STAR weiter abzustützen.
    „Es ist gut, daß wir es nicht wissen. Aber ich vermute, wir leben – bewußt – nur in einer dieser Ebenen. Und zwar in der, die wir zuerst sahen. In 60 Jahren beginnt die Kolonisation von YB 23 durch den Menschen. In 420 Jahren hat sich YB 23 selbständig gemacht und verhaftet hier eintreffende Raumfahrer von der Erde – Sie haben es an eigenem Leibe erfahren müssen. Und in 600 Jahren –? Nun, das ist der zehnte Knopf nach rechts. Ich werde es erfahren, was in 600 Jahren auf YB 23 geschehen ist.“
    „Lassen Sie die Finger von dieser blödsinnigen Anlage, Held! Man soll nicht mit Dingen spielen, von denen man nichts versteht. Eine uns vollständig fremde Zivilisation hat diesen Zeitprojektor für uns unbegreiflich konstruiert. Er birgt viele Gefahren in sich, auch das wissen wir. Vielleicht war es eine verspielte Rasse, die den Projektor schuf. Vielleicht war es ihr Vergnügen, in der Zeit spazierenzugehen und ihre verschiedenen Existenzebenen kennenzulernen. Wir hatten das Kino und dann die plastische Projektion gegen eine Heißluftschicht. Warum soll es nicht Lebewesen geben, die sich die Vergangenheit oder Zukunft projizieren lassen, um darin ihre Abenteuer zu erleben?“
    „Captain, Sie haben mehr Phantasie, als ich jemals glaubte“, gab Fred Nansen seine Meinung von sich. Er steckte den vorwurfsvollen Blick von Carnell kaltschnäuzig ein und begab sich, die Hände in die Hosentasche geschoben, in seinen Navigationsraum. Er mußte ausrechnen, ob das Schiff bei dieser Schrägstellung den Start wagen konnte.
    Held aber nickte bewundernd.
    „Genau das ist die Lösung – ein Vergnügungspark! Aber wenn ja – wo blieb dann diese Rasse? Sie kann sich doch nicht einfach aufgelöst haben? Man müßte doch ihre Spuren noch finden.“
    „Was meinen Sie, warum sie sich unter die Erde zurückzogen?“ erinnerte ihn Carnell daran, daß sich allein fünf gewaltige Stadt; unter der Oberfläche von YB 23 befanden – und das nur an dieser Stelle des Planeten.
    „Ich weiß es nicht“, gab Held zu, „aber ich werde es herausfinden. Wozu hat der Zeitprojektor Knöpfe, die auch die Vergangenheit wieder lebendig machen …?“
    Am gleichen Abend noch erlebte Kranz eine böse Überraschung.
    Sie hatten den Toten in das Schiff gebracht und im medizinischen Labor aufgebahrt. Auf dem Tisch nebenan lag der silbern schimmernde Stab, der dicht neben dem Toten gefunden worden war.
    Der Arzt fühlte sich zwar nach den aufregenden Abenteuern des vergangenen Tages sehr ermüdet und wollte sich eigentlich zur Ruhe begeben, aber dann entschloß er sich doch, wenigstens mit der Voruntersuchung zu beginnen.
    In der Zentrale der leicht schrägstehenden STAR befand sich Held auf Wache. Kranz hatte ihn in zwei Stunden ohnehin abzulösen, und die zwei Stunden Schlaf würden ihm mehr schaden als nützen.
    Nach einer kurzen Erfrischung also machte er sich auf den Wag zum Labor und betrat dieses mit der festen Absicht, wenigstens das Wichtigste in Hinsicht auf die Körperorgane des Fremden herauszufinden.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, kaum flammte das grelle Licht der Scheinwerfer auf, da blieb er mit einem Ruck stehen und stieß einen Ruf höchster Verwunderung aus.
    Der Tisch, auf dem die Leiche gelegen hatte, war leer.
    Der tote Fremde war verschwunden.
    Fast automatisch stellte Kranz fest, daß auch der Silberstab nicht mehr vorhanden war und somit nichts mehr, was überhaupt mit dem Fremden in Zusammenhang gebracht werden konnte.
    Es war ausgeschlossen, daß jemand ohne Wissen der STAR-Besatzung in das Schiff eindringen konnte, um die

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