Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
bieten?“
    „Sie könnten dreiviertel Ihrer Profite bekommen,
anstatt wie bisher nur die Hälfte.“
    Mallow lachte trocken. „Ein fürstliches Angebot,
aber das genügt mir noch nicht.“
    „Ich könnte Ihnen einen Sitz im Rat
verschaffen.“
    „Den werde ich auch so bekommen.“
    Sutt ballte die Fäuste. „Sie könnten sich auch
einen Aufenthalt im Gefängnis sparen. Zwanzig Jahre.
Vielleicht wollen Sie sich das einmal überlegen.“
    „Ich frage mich nur, ob Sie eine derartige Drohung auch
wahrmachen können.“
    „Ich denke schon. Auf Mord steht vielleicht sogar noch
mehr.“
    „Wen soll ich denn ermordet haben?“ fragte Mallow
verächtlich.
    Sutts Stimme klang hart. „Einen anacreontischen Priester
im Dienste der Stiftung.“
    „Ach so. Und wie wollen Sie das beweisen?“
    Sutt beugte sich vor. „Mallow, ich bluffe nicht. Ich
brauche nur meine Unterschrift zu gaben, und die Anklage gegen
Sie wird erhoben. Sie haben einen Bürger der Stiftung dem
Mob ausgeliefert. Sie haben jetzt noch fünf Sekunden Zeit,
um mich davon zu überzeugen, daß ich die Anklage gegen
Sie fallenlasse. Mir persönlich wäre es übrigens
lieber, wenn Sie es darauf ankommen ließen. Ein Feind, dem
die Zähne gebrochen sind, ist mir lieber als ein
zweifelhafter Freund.“
    „Meinetwegen, Ihr Wunsch soll Ihnen erfüllt
werden.“
    „Gut!“ sagte der Sekretär und lachte.
„Der Bürgermeister, nicht ich, wollte, daß ich
diesen Versuch zu einem Kompromiß zu kommen,
unternehme.“ Er ging.
    Nach kurzer Zeit trat Jaiel wieder ein. „Der Mann
haßt Sie wirklich. Übrigens, die Sache mit dem
Priester, stimmt die? Und wenn ja, kann er es
beweisen?“
    „Ja, sie stimmt wohl, und beweisen kann er das auch.
Jaim Tinter war von Anfang an auf seiner Seite, wenn auch keiner
von den beiden wußte, daß mir das bekannt
war.“
    Jael schüttelte den Kopf. „Hm – das ist
schlecht.“
    „Wieso denn? Der Priester war im Unrecht, und kein
Gericht der ganzen Stiftung kann mir deshalb etwas
anhaben.“
    „Das weiß ich auch, Sutt will auch gar nicht,
daß man Sie ins Gefängnis steckt, aber er will Sie
beim Volk unmöglich machen, und das ist unter diesen
Umständen eine Kleinigkeit. Sie haben ja gehört
‚Der Brauch ist manchmal wichtiger als das Gesetz’.
Natürlich wird man Sie freisprechen, aber wenn die Leute
glauben, daß Sie einen Priester im Stich gelassen haben,
dann ist es mit Ihrer Beliebtheit vorbei. Am Ende spricht man
Ihnen sogar dafür noch das Bürgerrecht ab und nimmt
Ihnen dadurch Ihr Patent als Handelsmeister. Was kann Sutt noch
mehr wollen?“
    Mallow runzelte die Stirn. „So sieht das also
aus.“
    „Ich helfe Ihnen“, sagte Jael, „obwohl ich
Ihren Optimismus immer noch nicht teilen kann. Aber vielleicht
geschieht ein Wunder.“

 
11
     
    Am vierten Tag der Verhandlung gegen Hober Mallow war der
Gerichtssaal zum Bersten gefüllt. Auf den Galerien
drängten sich die Leute, und die Unglücklichen, denen
es nicht gelungen war, sich einen Platz zu verschaffen, wohnten
der Verhandlung zu Hause an ihren 3-D-Geräten bei.
    Ankor Jael verdankte es der Polizei, wenn er überhaupt
bis in den Sitzungssaal und dort bis zu Mallows Platz vordringen
konnte. Der Handelsmeister wandte sich erleichtert um. „Bei
Seldon, das war knapp. Haben Sie es?“
    „Ja“, sagte Jael.
    „Gut. Wie sieht es denn draußen aus?“
    Jael schien sich bei dem Gedanken nicht wohlzufühlen.
„Man spricht von lynchen – Sie hätten nie
gestatten dürfen, daß man die Öffentlichkeit zur
Verhandlung zuläßt.“
    „Aber ich wollte doch, daß sie es hören.
Haben Sie nur Geduld.“
    Gerade traf der Bürgermeister ein, und die Ratsherren
erhoben sich respektvoll.
    Mallow flüsterte: „Heute bin ich dran. Es geht
gleich los.“
    Der Vorsitzende eröffnete die Verhandlung, und
fünfzehn Minuten später schritt Hober Mallow unter den
feindlichen Blicken der Anwesenden zur Bank des
Bürgermeisters.
    Er begann sein Plädoyer ganz ruhig. „Um Zeit zu
sparen, möchte ich gleich zu Anfang die von der Anklage
gegen mich erhabenen Beschuldigungen ohne Ausnahme zugeben.
Die Geschichte von dem Priester auf Korall ist bis in alle
Einzelheiten genau berichtet worden.“
    Ein Raunen ging durch die Menge, und einige Leute auf der
Galerie pfiffen. Mallow wartete geduldig, bis sich die Unruhe
gelegt hatte.
    „Nur eine Kleinigkeit fehlt. Ich bitte, diese
Kleinigkeit der Vollständigkeit halber

Weitere Kostenlose Bücher