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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Tchekhov in den Kommunikator, und augenblicklich begannen die schweren Batterien des Schiffes zu arbeiten.
    Lange Minuten verstrichen, während die Schlacht zwischen dem Expeditionsschiff und den Reihen der fremden Kegelschiffe tobte. Die TELLUS hielt den Angriffen unverletzt stand, aber nicht so der Gegner. Entweder besaß er keine Schutzschirme, oder sie waren minderwertig gegenüber den Waffen der TELLUS. Auf jeden Fall flammten kurz nacheinander drei gegnerische Raumschiffe in blendender Sonnenglut auf und zerfielen dann zu Staub. Augenblicklich zogen sich die Reihen der Kegelschiffe ein großes Stück zurück.
    „Los, Winkler!“ schrie Tchekhov, und der Pilot stieß den Antriebshebel vor.
    Aber das Schiff rührte sich noch immer nicht.
    „Wir könnten das Kraftfeld analysieren“, meinte Dr. Trommsdorff von der physikalischen Abteilung nachdenklich, „und vielleicht sogar neutralisieren. Aber dazu müßten wir unseren Energieschirm abstellen, um seine störenden Einflüsse auszuschalten.“
    „Unmöglich“, entgegnete der Kapitän kurz und wandte sich dem Kommunikator zu, auf dessen Sichtplatte sich jetzt die Nachrichtenabteilung meldete.
    Leutnant Gregson blickte vom Schirm. „Sir, wir empfangen Kurzwellensignale. Die Dechiffrierabteilung unter Hauptmann Sorge ist bereits damit beschäftigt, die Prinzipien der fremden Sprache aufzuschlüsseln. Es scheint jedoch keine Sprache im eigentlichen Sinn zu sein, sondern ganz einfach Kurzwellenimpulse, die in den Lautsprechern ein sinnloses und systemloses Pfeifen und Zwitschern ergeben.“
    „Weitermachen!“ nickte Tchekhov und wandte sich dann wieder den Sichtplatten zu.
    Die Kegelschiffe hatten sich noch weiter zurückgezogen, und nur noch sporadisch flammte hier und dort in ihren Reihen eine Waffe auf, ohne jedoch die TELLUS zu gefährden.
    „Ob sie ein Friedensangebot senden, Rufus?“ fragte der Kapitän.
    Der Direktor zuckte die Schultern. „Der Kampf scheint unentschieden zu stehen. Sie können uns mit ihren Waffen nichts anhaben, aber sie halten uns mit ihrem Kraftfeld gefangen, – und wir haben bereits drei ihrer Schiffe vernichtet, die sich zu nahe herangewagt haben. Was bleibt ihnen anderes übrig, als einen Waffenstillstand zu schließen, wenn sie nicht noch in zwei Jahren hier festhängen wollen?“
    „Vielleicht unterbreiten wir auch schon mal ein entsprechendes Angebot“, entgegnete Tchekhov und verständigte die Nachrichtenabteilung.
    Zehn Stunden später hatte sich an der äußeren Lage noch nichts geändert, aber die Dechiffrierabteilung war mit der Unterstützung der linguistischen Abteilung der TELLUS bereits ein großes Stück weitergekommen.
    Es zeigte sich, daß die Kurzwellenimpulse tatsächlich nicht bloß ein Hilfsmittel zur Verständigung waren, sondern die eigentliche Sprache der fremden Rasse selbst darstellten. Die Wesen an Bord der Kegelschiffe unterhielten sich mittels kurzer Radiowellen, genauso, wie sich die Menschen mit modulierten Schallwellen verständigten.
    Als die Vorbereitungen schließlich soweit gediehen waren, daß eine Bildfunkverbindung mit der fremden Rasse aufgenommen werden konnte, erlebten die Nachrichtenmänner nicht nur die größte Überraschung ihres Lebens, sondern es gelang ihnen nun auch relativ schnell, .einen Schlüssel für die „Sprache“ der anderen zu finden.
    Douglas Matchett, der sich in seinen Abteilungsräumen aufhielt und unruhig die Berichte von Kommandant Henderson und Dr. Ingrams kybernetischer Abteilung über die Funde an Bord des besiegten Kugelraumschiffs las, hatte sich in den vergangenen Stunden wiederholt versucht gefühlt, an die Seite des schlafenden Mutanten zu eilen und ihn nach seiner Meinung über die neuesten Ereignisse zu befragen. Aber jedesmal gelang es ihm, die drängende Neugier zu überwinden und sich wieder in die Berichte zu vertiefen.
    Seiner Meinung nach war die erste intergalaktische Expedition der Menschheit bisher etwas anders verlaufen, als sich die zuständigen Behörden der Erde ursprünglich vorgestellt hatten. Sie hätten besser daran getan, ein vollausgerüstetes Schlachtschiff auszuschicken, als ein nur mit Verteidigungswaffen bestücktes Expeditionsschiff.
    Unwillkürlich mußte er lächeln. Wer hätte gedacht, daß es im fernen Spiralnebel M-33 ebenso viele Kampfhandlungen geben würde wie in den frühen Jahrhunderten der Erdgeschichte!
    Als er mit der Lektüre des Gutachtens fertig war, legte er es zur Saite und starrte nachdenklich in den Raum. Es

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