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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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strich. Wie eine weiche Decke legte sich wohltuende Ruhe über Matchett, und er dachte tief in seinem Inneren: „Chester! Ich danke dir!“, aber er wurde sich nicht bewußt, wie ungeheuerlich dieser Vorgang tatsächlich war.
    Und als Stunden später das schrille Geheul der Alarmsirenen durch das Schiff gellte und er jäh aus tiefem Schlummer aufschreckte, hatte er das Erlebnis bereits wieder vergessen.
    Noch viele Minuten lang hielt das durchdringende Kreischen der Sirenen an, und als sie endlich verstummten, war er bereits angekleidet und raste unter höchster Geschwindigkeit durch die Korridore zu seiner Abteilung. Überall hasteten besorgt dreinblickende Männer zu ihren Gefechtsstationen, und er kam an den äußeren Galerien des Schiffes vorbei, wo die Geschützmannschaften bereits mit ihren elektronischen Kontrollen beschäftigt waren. Wissenschaftler mit wehenden Mänteln, die sie zum Teil über zerknitterte Pyjamas gezogen hatten, eilten an ihm vorüber und verschwanden in ihren Abteilungen, und an den Wandkommunikatoren in den Gängen bildeten sich kleine Grüppchen von Assistenten und anderen Nicht-Militärs, die aufmerksam auf die Bildschirme starrten.
    Douglas Matchett erreichte seine eigene Abteilung und warf die Tür hinter sich ins Schloß. Als er den Schiffskommunikator einschaltete, sah er, daß die TELLUS nicht mehr mit vielhundertfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Raum schoß, sondern reglos am Ort verharrte. Auf den ersten Blick konnte er in ihrer näheren Umgebung nichts erkennen, was ihr Anhaltemanöver und den Raumalarm gerechtfertigt hätte.
    Er stellte den Bildschirm auf den Piloten des Expeditionsschiffes ein und hielt im nächsten Augenblick überrascht den Atem an.
    Der hagere, hochaufgerichtete Mann im Thronsessel schien zum ersten Mal seit dem Start seine sprichwörtlich gewordene Ruhe verloren zu haben. Er hatte die Stirn gerunzelt, und seine Finger flogen erregt über die Steuerkontrollen in den breiten Armstützen. Wieder und wieder schob er den riesigen Antriebshebel vor, der die TELLUS mit millionenfacher Erdbeschleunigung hätte vorwärtsschleudern sollen. Aber das Expeditionsschiff rührte sich nicht.
    Matchett konnte deutlich das Vibrieren des Schiffes fühlen, das ihm zeigte, daß der Antrieb funktionierte. Aber das Schiff wich nicht von der Stelle.
    Er stellte den Kommunikatorschirm neu ein und sah jetzt eine Gruppe von Männern, die im Kontrollraum standen und auf die Sichtplatten starrten. Unter ihnen befanden sich Kapitän Tchekhov und Direktor Carlson. Der Kapitän hatte noch nicht einmal Zeit zum Ankleiden gehabt, stellte Matchett nüchtern fest. Über seinem gestreiften, grellfarbigen Pyjama trug er nur seine Uniformjacke, die er jetzt abwesend zuknöpfte.
    „Können Sie etwas sehen, Rufus?“ fragte er, aber der Direktor schüttelte den Kopf. Tchekhov führ fort:
    „Das Wahrnehmungsfeld meldet eine größere Ansammlung von Flugobjekten, aber sie sind noch zu weit entfernt, als daß genauere Angaben möglich wären. Sie scheinen eine Keilformation zu bilden.“
    Der Direktor wandte sich um und rief zum Piloten hinauf:
    „Noch nichts, Winkler?“
    „Nein, Sir. Wir kommen keinen Millimeter von der Stelle.“
    „Wenn man bedenkt“, sagte ein Wissenschaftler, „welche Energien dazu gehören, ein Schiff wie die TELLUS über diese Entfernung hinweg mitten im Flug zum Stehen zu bringen, muß man sich fragen, wie so etwas überhaupt möglich ist.“
    Einige Zeit später erschienen in den Teleskopen leuchtende Punkte, die sich vor dem sternengesprenkelten Firmament sichtlich bewegten. Kampfbereit verharrten die Geschützmannschaften, als die Objekte langsam näher kamen. Nach kurzer Zeit wurde es klar, daß es sich umRaumschiffe handelte. Noch immer hielt der Einfluß des unbekannten Kraftfeldes an, der das Expeditionsschiff unbeweglich an den Ort fesselte, obwohl der starke Energieschirm des Schiffes nach wie vor in Tätigkeit war.
    Die Raumschiffe entsprachen in ihrer Form weder den Kugelschiffen des Feindes, noch den spindelförmigen Maschinen der Grooghs. Es waren gedrungene Kegel, die im Licht der fernen Sonnen bläulich-weiß glänzten. Langsam schoben sie sich näher und umfaßten die TELLUS wie die Backen einer Zange in den Flanken. Sekunden später blitzte ein Flammenschein am vordersten Kegelschiff auf, und dann schlossen die beobachtenden Männer geblendet die Augen, als der Energieschirm der TELLUS in unerträglicher Glut aufflammte.
    „Feuer!“ schrie

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