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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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der Zeit wunden sie des Wartens müde. Sie gingen auf die Suche nach einem neuen Herren. Und jetzt …“ Carlson wies auf die Bildschirme und zuckte die Achseln. „… haben sie uns festgenagelt.“
    Kapitän Tchekhov mischte sich hier ein. Seine Stimme klang hart.
    „Und wir können nichts dagegen tun. Unsere Waffen sind denen der Robots zwar überlegen, aber sie halten uns mit ihrem Kraftfeld fest. Sie können nicht wagen, uns wieder freizugeben, denn dann liefen sie ja Gefahr, samt und sonders von uns vernichtet zu werden. Und wir können mit unseren Waffen über die große Entfernung hinweg, in der sie sich jetzt aufhalten, nicht viel ausrichten. Im Schachspiel nennt man so etwas Patt, glaube ich.“
    Ein Wissenschaftler meldete sich zum Wort. „Warum versprechen wir ihnen nicht, sie ungeschoren zu lassen, wenn sie uns freigeben?“
    „Das haben wir schon getan“, entgegnete Carlson. „Sie können jedoch das Risiko nicht eingehen. Von ihrem Standpunkt aus könnte dies ja nur eine Finte sein. Es muß eine eindeutige Lösung gefunden werden, und sie haben uns auch schon einen Vorschlag gemacht, den ich Ihnen jetzt unterbreiten möchte, meine Herren.“
    Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort:
    „Dieser Vorschlag hat für die Robots den Vorteil, daß er beide Probleme für sie mit einem Schlag löst. Für uns hingegen hat er den Nachteil, daß wir vermutlich unterliegen werden. Sehen Sie, die Robots suchen neue Herren, aber ihre psychologische Einstellung verlangt, daß ihnen diese Herren überlegen sein müssen. Zum anderen möchten sie diese verfahrene Situation zu einer Entscheidung bringen. Sie schlagen deshalb einen Zweikampf vor.“
    „Was?“ rief ein Mann im Hintergrund verdutzt. Andere Stimmen wurden hörbar. Jemand wiederholte ungläubig: „Einen Zweikampf?“
    „Jawohl, meine Herren. Einen Zweikampf zwischen einem ihrer Robots und einem Mann aus unseren Reihen. So lautet ihr Vorschlag.“
    Und damit, so entschied Matchett, rückte das Problem stärker denn je in den Aufgabenkreis von Chester Clayton King, dem schlafenden Gott.

 
9. Kapitel
     
    Als sich das Stimmengewirr im Auditorium gelegt hatte, ergriff Direktor Rufus Carlson wieder das Wort.
    „Natürlich stellen uns die Robots die Wahl unseres Vertreters frei. Der Zweikampf soll auf einem unbesiedelten Planeten ihres Sonnensystems ausgetragen werden. Vor dem Kampf, so fordern die Robots, sollen wir uns mit folgenden Bedingungen einverstanden erklären: Wenn der Vertreter der Robots den Zweikampf gewinnt, erhalten die Robots das Recht, an Bord der TELLUS zu kommen und alle Waffen auszubauen, die ihnen gefährlich werden könnten, ferner die Generatoren des Energieschirms. Ich brauche wohl nicht zu sagen, meine Herren, daß unsere Expedition in diesem Fall so gut wie gescheitert wäre. Falls jedoch unser Mann als Sieger aus dem Duell hervorgeht, erkennen uns die Robots als ihre neuen Herren an und gestatten uns den Weiterflug, unter der Bedingung allerdings, daß wir einige Mitglieder ihrer Rasse an Bord nehmen, um die Übernahme der Herrschaft zumindest symbolisch zu demonstrieren. Das ist alles, meine Herren.“
    Kapitän Tchekhov sagte: „Es ist uns bekannt, daß die Robots von beträchtlicher Körpergröße sind und über übermenschliche Kräfte verfügen. Das einzige, was ihnen fehlt, ist die Fähigkeit, schöpferisch tätig zu sein. Aus diesem Grund suchen sie nach neuen Herren, denn obwohl sie in der Lage sind, andere Robots zu bauen, so wissen sie doch, daß sie niemals fähig sein werden, die eigentlichen Funktionsprinzipien ihrerKonstruktion zu erfassen. Überdies scheinen ihre früheren Herren eine Art Sklavenkomplex in sie eingebaut au haben.“
    Harlan Blei meldete sich zum Wort. „So sind wir den Robots also in bezug auf schöpferische Fähigkeit überlegen“, sagte er. „Und trotzdem glaube ich, daß einer der Robots in einem Zweikampf mit einem Menschen dank seiner größeren Kraft und seiner unversieglichen Energie den Sieg davontragen wird. Ich rate deshalb entschieden davon ab, das Angebot der Robots anzunehmen. Wir dürfen noch nicht einmal das Risiko eingehen, den Kampf zu verlieren. Wir haben keinerlei .Chancen.“
    Carlson erspähte eine andere Hand, die im Hintergrund hochgehalten wurde, und nickte dem Betreffenden zu. Es war Roderick Gray, der Soziologe.
    „Herr Direktor, warum bitten wir nicht einfach den schlafenden Mutanten, das Hemmungsfeld der Robots zu analysieren und uns ein Gegenfeld

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