TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes
auszuarbeiten? Dann könnten wir unseren Flug fortsetzen, ohne auf das lächerliche Angebot eingehen zu müssen.“
„Diese Möglichkeit haben Kapitän Tchekhov und ich bereits erörtert“, entgegnete Carlson ruhig. „Selbstverständlich werden wir King bitten, uns ein entsprechendes Anti-Kraftfeld zu formulieren, aber Sie vergessen, Mr. Gray, daß das eigentliche Problem damit nicht gelöst wäre. Sehen Sie, es könnte uns tatsächlich gelingen, das Hemmungsfeld zu neutralisieren und unseren Flug fortzusetzen. Dann hätten wir uns jedoch die Robotrasse endgültig zu Feinden gemacht. Sie werden sagen, daß uns dies nicht weiter zu interessieren braucht, da sie uns mit ihren Waffen kaum etwas anhaben können. In Wirklichkeit jedoch könnten sie unsere Expedition entscheidend stören. Vor allem müssen wir hier auch an spätere Zeiten denken, wenn der Mensch einmal in größeren Massen in diese Galaxis vorgestoßen ist. Am allerwichtigsten jedoch ist die Tatsache, daß wir noch an unsere eigentlichen Gegner zu denken haben, – an die schwarzen Kugelschiffe. Wie wir erfahren haben, sind die Robots bis heute noch nicht mit dieser fremden Rasse zusammengestoßen, aber es ist offensichtlich, daß eine Begegnung der beiden raumfahrenden Völker nicht mehr fern ist. Sie können sich wohl vorstellen, wie die TELLUS und später die Menschheit dastehen wird, wenn sich die -zig Millionen Robots mit den tödlichen Kugelraumschiffen verbunden. Schon allein aus diesem Grund dürfen wir keine gewaltsame Lösung erzwingen. Ebenfalls hierfür spricht die Tatsache, daß wir einen starken Verbündeten auf unsere Seite gewinnen, wenn es uns gelingt, diese Zwickmühle auf friedlichem Weg zu öffnen.“
Raoul Ingram, der Chef-Kybernetiker, meldete sich zum Wort. „Wie Sie sagten, Herr Direktor, sind die Robots aufgrund ihrer psychologischen Einstellung gezwungen, denjenigen Gegner als Herren zu akzeptieren, der sich als der Stärkere erweist. Es will mir scheinen, daß wir genau dies tun würden, wenn wir den Plan von Roderick Gray ausführen und uns an die Arbeit machen, das Hemmungsfeld zu neutralisieren.“ Er setzte sich wieder.
Carlson zuckte die Achseln. „Ich fürchte, das wird nicht gehen. Die Robots bestehen darauf, daß nur der Zweikampf die Entscheidung bringen könnte. Etwas anderes werden sie nicht akzeptieren. Eine etwas naive Einstellung, zugegeben, – aber sie entspricht ihrem Wesen.“
Kenneth Pendrake erhob sich. „Demnach bleibt uns nur übrig, den Vorschlag der Robots anzunehmen und uns mit einem Zweikampf einverstanden zu erklären. Und das stellt uns vor das Problem, wie einer aus unseren Reihen einen Robot besiegen kann. Ich jedenfalls könnte es nicht.“
Vereinzeltes Gelächter klang auf, dann hob Douglas Matchett die Hand.
„Herr Direktor“, sagte er mit lauter Stimme, „ich schlage vor, daß wir dieses Problem, von dem Dr. Pendrake sprach, dem schlafenden Mutanten vorlegen.“
Zustimmende Zurufe erklangen im Auditorium. Der Direktor nickte.
„Einverstanden, Mr. Matchett. Ich beauftrage Sie hiermit, die nötigen Schritte zu unternehmen. Sobald Sie eine Antwort haben, teilen Sie sie mir bitte unverzüglich mit. Das ist alles. Wir vertagen die Sitzung, bis Mr. Matchett zurück ist, meine Herren.“
Die meisten Wissenschaftler verließen das Auditorium, und nur vereinzelte von ihnen blieben in ihren Sesseln sitzen und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Douglas Matchett hastete den Korridor entlang und sprang in einen Aufzug.
Vier Minuten später stand er im Panzerraum der abgeriegelten Sektion vor dem leise summenden Tank.
„Carlson hat natürlich recht“, sagte Chester Clayton King. „Es wäre unverzeihlich, diese Möglichkeit nicht zu ergreifen, die sich der Menschheit hier bietet. Ein ganzes Volk von Robots, die nur darauf warten, die Diener einer intelligenten Rasse zu werden! Ein derartiges Angebot erhält man nicht sehr oft, Doug.“
„Gewiß“, bestätigte Matchett unruhig. „Das sehe ich völlig ein. Es könnte einer Katastrophe gleichkommen, wenn sich die Robots mit unserem Gegner verbünden. Übrigens … weißt du bereits, daß man an Bord jenes notgelandeten Raumschiffes ein Elektronengehirn gefunden hat?“
„Natürlich“, entgegnete der Mutant. „Aber du weichst vom Thema ab, mein Freund. Du wolltest mich wegen dieser Zweikampf-Sache fragen, nicht wahr?“
„Uh … ganz recht“, nickte Matchett. „Es scheint aber, daß wir niemanden haben, der uns in diesem
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