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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Abwechslung von den täglichen Zeremonien und dem Geschwätz der Höflinge. Es ist jetzt schon einige Jahre her, seit ich das letzte Mal Besucher aus meinen äußeren Provinzen empfangen habe. Mein Sohn nimmt sich dieser Dinge jetzt an, seit ich älter geworden bin. Haben Sie meinen Sohn schon kennengelernt? Ein guter Junge, wenn auch vielleicht ein wenig eigensinnig. Aber er ist ja noch jung.“
    Toran versuchte, ihn zu unterbrechen. „Kaiserliche Majestät.“
    „Ja?“
    „Kaiserliche Majestät, wir wollten Ihnen keine Ungelegenheiten machen.“
    „Unsinn, das tun Sie ja auch nicht. Heute abend wird der offizielle Empfang sein, aber bis dahin können wir tun, was wir wollen. Warten Sie, woher sagten Sie, daß Sie kommen? Sagten Sie nicht, aus der Provinz Anacreon?“
    „Von der Stiftung, Kaiserliche Majestät.“
    „Ja, von der Stiftung, jetzt erinnere ich mich. Ich bin nie dort gewesen. Mein Arzt hat mir das Reisen verboten.“
    Toran sah Ebling Mis hilflos an, und die Baßstimme des alten Psychologen erhob sich: „Sire, man hat uns gesagt, es bedürfe der Erlaubnis Ihrer Majestät, um die Bibliothek der kaiserlichen Universität in Trantor zu besuchen.“
    „Trantor?“ fragte der alte Kaiser. „Trantor? Ja, jetzt erinnere ich mich, ich wollte an der Spitze einer Armada dort einziehen. Kommen Sie mit mir, wir werden zusammen den Rebellen Gilmer vernichten. Wir beide werden das Imperium wiederherstellen.“
    Sein krummer Rücken straffte sich, und seine Augen leuchteten. Dann fiel er wieder in sich zusammen. „Aber Gilmer ist tot, jetzt erinnere ich mich. Gilmer ist tot? Trantor ist tot – einen Augenblick war mir, als wäre Gilmer … Woher kommen Sie eigentlich?“
    Magnifico flüsterte Bayta zu: „Ist das wirklich ein Kaiser? Ich habe immer geglaubt, Kaiser seien größer und weiser als gewöhnliche Menschen?“
    Bayta hieß ihn durch eine Handbewegung schweigen. Dann sagte sie: „Wenn Ihre kaiserliche Majestät nur einen Befehl unterzeichneten, der es uns gestattet, nach Trantor zu fliegen, würde das der guten Sache sehr helfen.“
    „Nach Trantor?“
    „Sire, der Statthalter von Anacreon, in dessen Namen wir sprechen, läßt bestellen, daß Gilmer noch am Leben ist – “
    „Am Leben! Am Leben!“ donnerte Dagobert. „Wo? Das gibt Krieg!“
    „Kaiserliche Majestät, es darf nicht bekannt werden. Wir wissen nicht genau, wo er sich aufhält. Der Statthalter von Anacreon schickt uns, um Eure Majestät davon zu unterrichten. Nur auf Trantor können wir Genaueres erfahren.“
    „Ja, wir müssen ihn finden.“ Der alte Kaiser stolperte an seinen Schreibtisch, wo er ein paar Zeilen auf ein Blatt kritzelte und ein verschnörkeltes ,D’ daruntersetzte. „Gilmer soll die Kraft seines Kaisers noch zu spüren bekommen. Wo kommen Sie eigentlich her? Ah, ja – von Anacreon. Was spricht man dort von mir?“
    Bayta nahm das Papier aus seiner schlaffen Hand. „Eure kaiserliche Majestät werden vom Volk geliebt!“
    „Ich werde meine getreuen Untertanen auf Anacreon eines Tages besuchen müssen, aber mein Arzt sagt … ich weiß nicht, was er sagt, aber …“ Er blickte plötzlich auf, und seine alten grauen Augen funkelten. „Haben Sie etwas von Gilmer gesagt?“
    „Nein, Kaiserliche Majestät.“
    „Er wird keinen Fußbreit Boden mehr gewinnen. Fahren Sie nach Hause und sagen Sie meinem Volk, daß Trantor aushalten wird. Mein Vater steht jetzt an der Spitze der Flotte und wird Gilmer vernichten.“
    Er taumelte auf seinen Stuhl zurück, und der Glanz war wieder aus seinen Augen gewichen. „Was habe ich gesagt?“
    Toran stand auf und verbeugte sich tief. „Majestät waren sehr freundlich, aber die Audienz ist jetzt wohl vorüber.“
    Einen Augenblick hatte Dagobert etwas von einem Kaiser an sich, als er aufstand und seinen Begleitern nachsah, die rückwärts zur Türe hinausgingen, wo zwanzig bewaffnete Männer auf sie warteten und sie in ihre Mitte nahmen. Eine Waffe blitzte auf.
    Als Bayta erwachte, erinnerte sie sich deutlich an den alten Mann, der sich Kaiser nannte und an die anderen Männer, die draußen auf sie gewartet hatten. Das Ziehen in ihren Gelenken sagte ihr, daß man mit einem Lähmungsstrahler auf sie geschossen hatte.
    Sie ließ die Augen geschlossen und lauschte mit angespannten Sinnen auf die Vorgänge um sie.
    Sie hörte zwei Stimmen und verstand die letzten Worte, die gesprochen wurden. „Er wird ewig leben, dieser alte Narr. Das wird mir jetzt bald zu dumm, Commason.

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