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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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denken Sie doch nach! Was haben Sie – oder ich – oder die ganze Galaxis denn in all der Zeit gegen den Mutanten ausgerichtet? Doch absolut gar nichts.“
    Toran fühlte sich herausgefordert. „Bei der ewigen Galaxis, ich kann es. Ihr wunderbarer Mutant hat Verbindung mit Neotrantor aufgenommen und veranlaßt, daß wir aufgehalten werden sollten, nicht wahr? Nun, diese Verbindungsleute sind tot oder nicht mehr zurechnungsfähig. Wir haben den Kronprinzen getötet, und der andere Mann ist jetzt ein wimmernder Idiot. Der Mutant hat uns nicht dort halten können.“
    „Aber nein. Das waren nicht unsere Leute. Der Kronprinz war ein Säufer mit einem mittelmäßigen Verstand. Der andere Mann,Commason, ist phänomenal dumm. Er war auf seiner Welt zwar mächtig, aber das besagt nicht, daß er nicht gleichzeitig böse und völlig unfähig sein kann. Wir hatten eigentlich gar nichts mit den beiden zu tun. Unser Mittelsmann war Inchney, und den haben Sie nicht getötet.“
    Bayta unterbrach ihn: „Aber wie Sie selbst sagen, sind Ihre Gefühle verändert worden. Sie glauben an den Mutanten und sind ihm ergeben, aber diese Ihre Ergebenheit ist unnatürlich und krankhaft. Welchen Wert hat denn Ihre Meinung? Sie haben doch jede Fähigkeit, objektiv zu denken, verloren.“
    Der Oberst schüttelte langsam den Kopf. „Sie irren sich. Nur meine Gefühle sind festgelegt. Mein Verstand ist immer noch so wie er war, wenn auch vielleicht in manchen Richtungen durch meine veränderten Gefühle beeinflußt, aber er unterliegt jedenfalls keinem Zwang. Es gibt sogar einige Dinge, die ich jetzt klarer sehe, da meine Gefühle anders sind als vorher.
    Ich sehe jetzt, daß das Programm des Mutanten ein wertvolles Programm ist, das einen Sinn hat. Seit meiner … Umstellung habe ich den Verlauf seiner Karriere verfolgt. Vor sieben Jahren hat er mit den geistigen Kräften, die ihm seine Mutation verleiht, einen kleinen Söldnerführer und seine Bande für sich gewonnen. Damit – und mit seiner besonderen Fähigkeit – hat er einen Planeten gewonnen. Damit wiederum – und mit seiner besonderen Fähigkeit – hat er seine Macht so ausgedehnt, daß er es sich leisten konnte, den Kriegsherrn von Kalgan anzugreifen. Jeder Schritt war die logische Folge der vorhergegangenen. Als er Kalgan in der Tasche hatte, stand ihm eine erstklassige Flotte zur Verfügung, mit der er – im Verein mit seiner besonderen Fähigkeit – die Stiftung angreifen konnte.
    Die Stiftung ist der Schlüssel. Sie ist die stärkste Konzentration industriellen Potentials in der ganzen Galaxis, und nun, da die Atomwerke der Stiftung in seiner Hand sind, ist er der Herr der Milchstraße. Mit seiner atomaren Überlegenheit und seiner besonderen Fähigkeit kann er die Reste des Imperiums zwingen, seine Herrschaft anzuerkennen und ihn nach dem Tod des alten Kaisers, der nicht ganz normal ist und nicht mehr lange leben wird, zum Kaiser zu krönen. Dann wird er auch dem Namen nach herrschen. Und welche Welt in der ganzen Galaxis könnte sich ihm dann noch widersetzen?
    In den letzten sieben Jahren hat er ein Imperium errichtet. In sieben Jahren wird er also mit anderen Worten das erreicht haben, was die ganze Psychohistorik Hari Seldons nur in weiteren siebenhundert Jahren hätte erreichen können. In der Galaxis wird wieder Ruhe und Ordnung herrschen.
    Und Sie können das nicht aufhalten, ebensowenig wie Sie den Lauf eines Planeten nicht mit den Schultern aufhalten können.“
    Ein langes Schweigen folgte Pritchers Rede. Sein Tee war inzwischen kalt geworden. Er leerte seine Tasse mit einem Zug und füllte sie wieder. Toran kaute nervös an seinem Daumennagel herum, und Baytas Blick schweifte in weite Fernen.
    Dann sagte sie mit schwacher Stimme: „Wir sind nicht überzeugt. Wenn der Mutant uns überzeugen will, dann soll er herkommen und uns selbst umstellen. Sie haben ihm wahrscheinlich bis zur letzten Sekunde Widerstand geleistet, nicht wahr?“
    „Ja“, entgegnete Oberst Pritcher ernst.
    „Dann geben Sie uns die gleiche Chance.“
    Oberst Pritcher erhob sich. „Ich werde gehen. Wie ich schon vorher sagte, hat meine Mission mit Ihnen nichts zu tun, also wird es, glaube ich, auch nicht notwendig sein, von Ihrer Anwesenheit hier zu berichten.“
    „Danke“, sagte Bayta schwach.
    „Wo ist eigentlich Magnifico? Komm, Magnifico, ich tue dir nichts zuleide – “
    „Was ist mit ihm?“ fragte Bayta.
    „Nichts, in meinen Anweisungen ist auch von ihm keine Rede. Ich habe

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