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TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milton Lesser
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daß der Wettkämpfer ein Neuankömmling sein muß. Es ist ein Spiel, bei dem man keine Vorkenntnisse braucht, und gleichzeitig ist es auch ein Spiel, bei dem man umkommen kann. Nun, die Sowjets haben ein ganzes Kontingent von Neuankömmlingen, von denen sie sich ihren Kämpfer aussuchen können. Wir haben überhaupt keinen hier. Nach Ansicht der SuperBoys ist das unser persönliches Pech. Wir verlieren also kampflos.“
    „Mir scheint –“
    „Wie kann dir etwas scheinen? Du bist hier neu … Es tut mir leid, Kit. Was wolltest du sagen?“
    „Nein, erzähle weiter!“
    „Das ist nur die Hälfte. Gleich, nachdem Rußland unseren Platz eingenommen hat und wir von der Liste gestrichen worden sind, werden die Spiele in die Endphase eintreten. Die ganze Zeit über redete man gerüchteweise schon davon, und nun ist es bestätigt worden.“
    „Unser Kämpfer, dieser Bursche, der die Herausforderung der Russen annimmt, muß ein Neuankömmling sein?“
    „Das habe ich doch schon gesagt. Nun, wir können unseren Laden zumachen, schätze ich.“
    „Du hast einen Fehler gemacht. Du hast gesagt, kein Neuankömmling sei hier bei uns. Ich bin hier, Jase. Ich bin dein Mann. Bringe deinen russischen Bären herbei!“ Temple lächelte grimmig.

 
8. Kapitel
     
    „Ihr müßt es Temples jüngerem Bruder klar machen.“
    „Ja, gut gesagt.“
    „Ihr Jungs macht wohl Spaß? Er weiß doch gar nicht, was hier auf ihn wartet.“
    „Weißt du es etwa?“
    „Wenn ich richtig darüber nachdenke, nein. Gibt es hier denn niemand, der mit Bestimmtheit sagen kann, welchen Umgebungs-Reaktions-Tests er sich unterwerfen muß? Die Hypno-Chirurgie sorgt dafür, daß die Jungs, die so etwas schon einmal durchgemacht haben, nicht darüber sprechen können.“
    „Sch, da kommt er!“
    Die Gebrüder Temple betraten ruhig die einzige Taverne der Erdstadt. Bei ihrer Ankunft verstummten alle Gespräche. Die lange Theke, die für ein halbes Hundert Ellbogen bequem eingerichtet war, glitzerte mit einem für Temple ungewohnten Glanz.
    „Was soll es sein?“ fragte Jason.
    „Ich schließe mich dir an.“ Jason bestellte zwei Glas Scotch, und die Brüder tranken. Als Jason eine zweite Runde nachbestellt hatte, begann er zu sprechen. „Besagt dir T. W. T. etwas, Kit?“
    „T. W. T.? Hm, nein. Einen Augenblick! T. W. T. ist das nicht irgendeine Art von psychologischem Projektions-Test?“
    „Genau das. Man zeigt dir ein paar Dutzend Bilder von mehr oder minderer Zweideutigkeit. Jedes dieser Bilder kommt aus einer anderen sozialen Umgebungsschicht, und man verlangt von dir, daß du für jedes Bild eine dramatische Situation, eine Geschichte, schaffst. Aus deinen Geschichten, für deren Aufbau du auf dein gesamtes Wissen und deine gesamten Erfahrungen zurückgreifen mußt, sollte der Psychologe in der Lage sein, sich ein Bild deiner Persönlichkeit zu machen und herauszufinden, was dich bewegt und hemmt.“
    „Was hat dies mit dieser Reaktion auf Umwelts-Herausforderungen zu tun?“
    „Nun“, erwiderte Jason und trank einen weiteren Scotch, „die Super-Boys haben den T. W. T. zu höchster Vollkommenheit entwickelt. T. W. T. – das bedeutet Thema-Wahrnehmungs-Test. Aber beim U. S. R. – Umwelt-Stimulans- und Reaktionstest sieht man kein Bild und baut darum nicht eine dramatische Geschichte auf. Statt dessen wird man in ein Bild, in eine Situation hineinversetzt, und man muß die Lösung finden – oder alle Folgen erleiden, die das besondere Umwelt-Stimulans für einen bereit hält.“
    „Ich glaube, ich verstehe dich. Aber es ist doch alles nur so, als ob – nicht wahr?“
    „Das ist ja gerade das Schlimme“, erklärte ihm Jason. „Es ist, und es ist dennoch nicht.“
    „Du machst mir alles ganz klar und deutlich“, lächelte Temple.
    Jason zuckte die Achseln. „Tut mir leid. Aus Gründen, die du ja bereits kennst, ist auch mir der U. S. R. nicht klar – ebensowenig wie jedem anderen. Du bist nicht gerade im körperlichen Sinn in der Situation, aber sie kann dich auch körperlich beeinflussen. Du fühlst, als wenn du dort wärest. Du erlebst wirklich alles, was mit dir geschieht, wirst verletzt, wenn eine Verletzung vorkommt und stirbst, wenn du getötet wirst. Es ist für immer, obwohl du in Wirklichkeit gerade in diesem Augenblick schläfst. Ob es nun also wirklich ist oder nicht, bleibt letzten Endes eine Frage der Philosophie. Von deinem Standpunkt aus, vom Standpunkt jedes Menschen, der es durchmachen muß, ist es

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