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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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„Ich wette, daß das Vater ist“, und sie hatte wie immer recht.
    Die Mitteilung war nicht lang und an Arcadia adressiert. Sie lautete: „Danke für dein nettes Geschenk, das du sicherlich gut angewendet hast. Viel Vergnügen. Vater.“
    „Siehst du“, sagte sie, „das sind meine Anweisungen.“
    Homir gewöhnte sich an sie. Nach einer Weile war er sogar froh, daß sie da war. Schließlich fragte er sich sogar, wie er die Reise ohne sie hätte machen können. Sie hatte keine Angst. Sie wußte, daß die Zweite Stiftung der Feind war, aber das machte ihr nichts aus. Sie wußte, daß er sich auf Kalgan mit einer feindlichen Beamtenschar herumschlagen mußte, aber sie konnte die Landung kaum erwarten.
    Vielleicht kam es daher, daß sie erst vierzehn war.
    Inzwischen war der Abend vor dem letzten Hypersprung gekommen. Kalgan war ein strahlender Stern in der Schwärze der galaktischen Peripherie.
    Arcadia saß mit übergeschlagenen Beinen in Munns bestem Sessel. Sie trug ein Paar ausgebeulte Flanellhosen und ein ziemlich enges Hemd, das Homir gehörte. Ihre eigene Garderobe hatte sie für die Landung gewaschen und gebügelt.
    Sie sagte: „Weißt du, ich werde einmal historische Romane schreiben.“ Die Reise gefiel ihr. Onkel Homir machte es nichts aus, ihr zuzuhören, und es war viel angenehmer, sich mit einem Menschen zu unterhalten, der sich ernsthaft anhörte, was man zu sagen hatte. „Wenn Vater es mir einmal erlauben wird, möchte ich Trantor besuchen, damit ich Eindrücke über das Erste Imperium sammeln kann. Ich bin auf Trantor geboren, weißt du das?“
    Er wußte es, sagte aber dennoch „wirklich?“, wofür er als Dank ein strahlendes Lächeln erntete.
    „Mhm. Meine Großmutter – du weißt schon, Bayta Darell, du hast sicher von ihr gehört – war einmal mit meinem Großvater auf Trantor. Weißt du, dort haben sie dem Mutanten Einhalt geboten, als die ganze Galaxis ihm zu Füßen lag, und auch mein Vater und meine Mutter sind gleich nach ihrer Hochzeit dorthin gefahren. Ich bin dort geboren. Ich habe dort gewohnt, bis Mutter starb. Ich war damals drei Jahre alt und erinnere mich nicht mehr besonders gut. Warst du auch schon einmal dort, Onkel Homir?“
    „Nein.“ Er lehnte sich gegen die Wand und hörte ihr zu. Kalgan war nicht mehr weit, und er fühlte sich bei dem Gedanken nicht besonders wohl.
    „Ist es nicht eine romantische Welt? Mein Vater sagt, daß Trantor unter Stannel V mehr Leute hatte als zehn Welten zusammengenommen. Er sagt, es war nur eine Welt aus lauter Metall – eine einzige große Stadt – und die Hauptstadt der ganzen Galaxis. Er hat mir Bilder gezeigt, die er auf Trantor aufgenommen hat. Jetzt sind es ja nur mehr Ruinen, aber es ist einfach toll! Ich möchte das wirklich einmal sehen … Onkel Homir!“
    „Ja?“
    „Warum fahren wir eigentlich nicht hin, sobald wir mit Kalgan fertig sind?“
    „Was? Nein, schlag’ dir das aus dem Kopf. Das hier ist Arbeit und keine Vergnügungsfahrt. Denk daran!“
    „Aber ja doch“, jammerte sie. „Dort muß man unheimlich viel erfahren können! Meinst du nicht auch?“
    „Nein!“ Er sprang auf. „Und jetzt laß mich einmal an den Rechenautomaten. Wir müssen den letzten Sprung machen, und dann gehst du zu Bett.“ Das war das Schöne daran, daß die Reise jetzt zu Ende war. Er hatte es langsam satt, auf einem Mantel auf dem Boden zu schlafen.
    Die Berechnungen waren nicht schwierig. Das ,Raum-Routen-Handbuch’ beschrieb die Route Stiftung–Kalgan sehr genau. Das leise Zucken des zeitlosen Überganges durch den Hyperraum kam, und das letzte Lichtjahr lag hinter ihnen.
    Die Sonne Kalgans war jetzt eine wirkliche Sonne – groß, hell und gelblich weiß, und Kalgan war nur mehr eine Nacht von ihnen entfernt.

 
7. Kapitel
     
    Von allen Welten der Galaxis hat Kalgan zweifellos die interessanteste Geschichte zu verzeichnen. Die des Planeten Terminus war zum Beispiel die Geschichte eines fast ununterbrochenen Aufstieges. Die Trantors, der ehemaligen Hauptstadt der Galaxis, die eines fast ununterbrochenen Abstieges. Aber Kalgan …
    Kalgan geriet etwa zweihundert Jahre vor der Geburt Seldons in den Ruf der Luxuswelt der Galaxis. Es war insofern eine Luxuswelt als es eine Industrie – und zwar eine sehr ertragreiche Industrie – aus dem Vergnügen machte.
    Und es war eine sehr gesunde Industrie. Es war sogar die solideste und krisenfesteste Industrie der ganzen Galaxis. Als die galaktische Zivilisation Stück für Stück

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