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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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– etwas, das das vierzehnjährige Mädchen in ihr ein für allemal zu einer Gestalt der Vergangenheit hatte werden lassen.
    Und sie wußte, daß sie entkommen mußte.
    Das war das Wichtigste von allem. Mochten sie jeden der fünf Verschwörer in der Stiftung finden, mochten sie ihren eigenen Vater fangen, sie würde es nicht – ja durfte es nicht riskieren, ihnen eine Warnung zukommen zu lassen. Sie durfte ihr eigenes Leben nicht aufs Spiel setzen – und wenn das ganze Reich von Terminus dabei zugrunde ging. Sie war die wichtigste Person in der ganzen Galaxis. Sie war der einzige Mensch in der ganzen Galaxis, auf den es ankam.
    Sie wußte das, als sie vor dem Fahrkartenautomaten stand und sich überlegte, wohin sie fliegen sollte.
    Denn in der ganzen Galaxis wußte außer ihnen nur sie, wo die Zweite Stiftung lag.

 
10. Kapitel
     
    TRANTOR – In der Mitte des Interregnums war Trantor ein Schatten. Zwischen den gigantischen Ruinen lebte eine kleine Gemeinschaft von Farmern …
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
    Arcadia Darell stand in geliehenen Kleidern auf einem Planeten, der ihr fremd war, in einer Situation, die nicht die ihre war, und sehnte sich nach Sicherheit und Geborgenheit. Sie wußte nicht, was sie tun sollte, sie wußte nur, daß die weite Welt eine Gefahr für sie war. Sie wollte einen Ort, an dem sie sich verkriechen konnte, einen Ort, an dem sie niemand vermutete.
    Welcher von den Hunderten von Fremden, die an ihr vorbeistürmten – so nahe, daß sie ihre Berührung fühlen konnte – war ein Mann von der Zweiten Stiftung? Wenn ein einziger sie entdeckte – hatte er dann überhaupt eine andere Wahl, als sie unschädlich zu machen, auf der Stelle unschädlich zu machen, wenn er bemerkte, was sie für ein gefährliches Wissen mit sich herumtrug? Das Wissen, wo sich die Zweite Stiftung befand.
    Und da riß eine Stimme sie aus ihren Gedanken.
    „Sagen Sie Fräulein, wollen Sie sich jetzt eine Karte ziehen oder nicht?“
    Und da wurde ihr bewußt, daß sie vor einem Fahrkartenautomaten stand. Es war ganz einfach. Man legte einen Geldschein hinein und drückte auf den Knopf, der unter dem Bestimmungsort auf der Tabelle stand, und dann kam eine Fahrkarte und das Wechselgeld heraus. Es war ein ganz gewöhnlicher Automat, und sie hatte eigentlich keinen Grund, fünf Minuten davor herumzustehen.
    Sie legte eine Zweihundertkreditnote vor das ,Auge’ des Automaten und bemerkte plötzlich den Knopf mit der Aufschrift Trantor. Trantor, die tote Hauptstadt des toten Imperiums – der Planet, auf dem sie zur Welt gekommen war. Sie drückte auf den Knopf, ohne viel zu denken. Nichts geschah, nur eine Reihe von Ziffern begann rot zu glimmen 172.18 – 172.18 –
    Das war der Betrag, um den sie zu wenig bezahlt hatte. Noch einZweihunderter. Die Karte flog ihr entgegen, gefolgt von einem Regen von Geldstücken – das Wechselgeld.
    Sie nahm es und rannte. Sie spürte, wie der Mann ihr nachschaute, aber sie blickte sich nicht um. Aber wohin sollte sie laufen? Alle waren ihre Feinde.
    Ohne es richtig zu bemerken, las sie die Tafeln: Steffani, Anacreon, Fermus, sogar eine mit der Aufschrift Terminus. Es zog sie dort hin, aber sie wagte es nicht …
    Sie rannte ziellos durch die Menge. Sie schob und drängte, trat und wurde getreten. Und dann stieß sie mit dem Kopf an einen Passanten. Eine Hand packte sie am Arm. Sie blickte auf und sah einen ziemlich kleinen, dicklichen Mann. Er hatte dichtes weißes Haar, das nach hinten gekämmt war und nur schlecht zu seinem runden rosigen Bauerngesicht paßte.
    „Wo fehlt’s denn?“ fragte er leutselig. „Sie sehen verängstigt aus.“
    „Entschuldigung“, murmelte Arcadia, jetzt wieder ganz Kind. „Ich muß weiter, bitte entschuldigen Sie.“
    Er kümmerte sich gar nicht darum, sondern sagte: „Vorsicht, kleines Mädchen, du wirst deine Fahrkarte verlieren.“ Er nahm sie aus ihrer Hand und sah sie befriedigt an.
    „Habe ich mir’s doch gedacht“, brummte er und schrie dann mit weithin hallender Stimme: „Mammi!“
    Plötzlich war eine Frau an seiner Seite. Sie sah noch kleiner, noch rundlicher und sogar noch etwas rosiger aus.
    „Pappi“, sagte sie tadelnd. „Was schreist du denn so? Die Leute meinen ja, du seiest übergeschnappt. Wir sind doch jetzt nicht auf der Farm.“
    Sie lächelte Arcadia an, die zu dem ganzen Erguß kein Wort gesagt hatte und setzte entschuldigend hinzu: „Er hat Manieren wie ein Bär.“ Und dann scharf. „Pappi, laß die junge Dame

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