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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Kilometer, sonst könnte ich es erkennen!“
    „Zeigen Sie mal!“ sagte Bannister und schob Sawyer zur Seite.
    Wie gebannt starrte er auf den Schirm. Von dem Ding war wirklich nicht mehr als ein schwacher Punkt zu sehen. Radar erkannte zwar, daß da etwas war, aber es vermochte nicht zu sagen, welche Größe es hatte.
    Der Mann am Leitstand meldete sich.
    „Wolfram fertig! Ich beschleunige!“
    Er zog einen Hebel herunter. Die Rotation der Innenkugel erstarb automatisch. Auf dem Broadway drehten sich die Straßenteile wieder in ihre ursprüngliche Lage, ohne daß die Leute viel davon merkten.
    „1 g ist zuwenig!“ sagte Bannister. „Der Kerl beschleunigt uns dann immer noch mit 10 m/sec 2 auf sich zu! Geben Sie 3 g drauf!“
    Die Geschwindigkeit, mit der die Conquest auf den unbekannten Körper zustürzte, verringerte sich langsam, unendlich langsam. Immer noch geriet sie jede Stunde in den Bereich höherer Anziehungskräfte.
    Die Schwere im Schiff wurde unerträglich. Die Männer in der Überwachung lagen auf ihren flachgeklappten Sesseln und bedienten von dort aus die Geräte.
    Es war Bannister völlig unklar, warum die Conquest nicht einfach aufgrund ihrer hohen Geradaus-Geschwindigkeit an dem Störkörper vorbeischoß. Es mußte so sein, daß der Körper etwa die gleiche Bahngeschwindigkeit wie das Schiff hatte – vielleicht etwas geringer, denn sonst hätte man ihm ja nicht näherkommen können.
    „Wir fallen weiter!“ sagte der Mann am Leitstand. „Ich erhöhe auf 4 g!“
    Bannister empfand die Notwendigkeit, sich zu einem Entschluß durchzuringen.
    „Beordern Sie hundert Mann Personal nach dem Antriebswulst auf der Störseite!“ keuchte er. „Ich schließe die Thorium-Oxyd-Öfen an!“
    Er wälzte sich aus seinem Liegesessel und kroch auf die Tür zu. Die Schienenbahn zu erreichen, kostete ihn eine Anstrengung, mit der er auf der Erde einen viertausend Meter hohen Berg hätte besteigen können.
    Die Bahn bewegte sich unter der ungeheuren Schwerkraft entsetzlich langsam. Minuten vergingen, bis sie den Aufzugschacht erreichte. Bannisters Befehl wurde schon befolgt. Gefüllt mit stöhnenden, am Boden liegenden Männern, hielt eine Aufzugkabine vor Bannister und nahm ihn mit in die Tiefe.
    Mit knappen Worten – weil ihn jedes Wort anstrengte – erklärte Bannister den Männern sein Vorhaben.
    „Thorium-Oxyd-Öfen so schnell wie möglich anschließen und in Betrieb setzen. Handarbeit – Automatik läuft zusammen. Thorium-Oxyd liefert bei halber Temperatur zehnmal mehr Elektronenausbeute wie Wolfram!“
    Die Männer nickten. Der Aufzug kam zum Stehen.
    Erbärmlich langsam kroch die Schwebebahn zum Wulst hinauf. Die Männer in ihren Schutzanzügen atmeten schwer. Auf allen vieren krochen sie auf die bereitgestellten Öfen zu, um sie anzuschließen.
    Bannister telephonierte mit der Überwachung.
    „Wir stürzen immer noch, Sir, allerdings stark verzögert. Eigene Beschleunigung im Augenblick 6 g! Ich kann nicht mehr höher gehen, Sir!“
    „Wann haben wir bei der derzeitigen Beschleunigung den Körper erreicht?“ fragte Bannister.
    „Das läßt sich nicht genau sagen, Sir! Wir stürzen nicht genau auf ihn zu, sondern an ihm vorbei – aufgrund unserer ursprünglichen Geschwindigkeitskomponente. Er wird uns in eine Ellipse zwingen und dann schließlich doch herunterreißen!“
    „Wann sind wir ihm am nächsten?“
    „In acht Minuten, Sir!“
    Die Männer schufteten trotz der sechsfachen Erdschwere wie die Wilden. Sie brauchten vier Minuten, um die Thorium-Oxyd-Öfen – die Notbremsen der Conquest – zum Betrieb fertig zu machen.
    Bannister schaltete an Ort und Stelle.
    „Hinlegen!“ schrie er durch Helmsender und Telephon gleichzeitig.
    Er erhöhte die Beschleunigung nicht ruckweise, sondern stetig. Hier oben hatte er keine Möglichkeit, an einem Instrument abzulesen, wie hoch die Gesamtbeschleunigung war; er spürte nur, wie sich der Druck auf den ganzen Körper ständig erhöhte, sich ins Unerträgliche steigerte.
    „Erfolg?“ krächzte er ins Telephon.
    „Bald!“ kam eine schwache Stimme zurück.
    Bannister ließ seine Hand auf dem Regulierungsschalter. Nicht ohnmächtig werden! dachte er verzweifelt. Nicht ohnmächtig werden!
    Das Telephon preßte er in den Sprech- und Höranschluß seines Helmes und klemmte es in dieser Lage mit seinem Kopf am Boden fest.
    „Abstand – konstant!“ keuchte Sawyer.
    Bannister bewegte den Schalter noch ein wenig.
    „Abstand –

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