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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Um dreiviertel acht, so meldeten mir später die Posten, sei ein vierter Roboter erschienen, habe das Privatlabor betreten und nach wenigen Minuten mit einigen zusammengefalteten Papieren wieder verlassen. Was mir an der Sache rätselhaft erscheint, ist dies: Vier Roboterposten bewachen die Schleuse der um das Gebäude gelegten Schutzglocke, zwei weitere die Abschirmung des Privatlabors selbst. Drei Roboter führten die Arbeiten drinnen aus. Wo kam der vierte Roboter her? Woher wußte er, daß ich zum Hauptgebäude gegangen war? Wohin ging er, und was hat er mit den Plänen gemacht?“
    „Sie haben keinen weiteren Roboter im Gebäude entdeckt?“ fragte Russ Sinclaire.
    „Nein. Obwohl wir in allen Ecken nachsahen.“
    „Halten Sie es für möglich, daß Sie die Pläne nur verlegt haben?“
    „Ausgeschlossen! Man hält zwar Gelehrte für zerstreut, aber ich gehöre nicht zu diesem Typ“
    „Wer hat sonst noch Zutritt zu Ihrem Privatlabor?“
    „Niemand. Ich bin das einzige menschliche Wesen, das das Labor betreten darf. Alle Arbeiten, die anfallen, werden nur von Robotern ausgeführt. Schon aus diesem Grunde hielt ich die Pläne im Safe für völlig sicher.“
    „Wonach sollen wir suchen, Doktor? Beschreiben Sie es uns bitte genau.“
    „Die Pläne steckten mit Notizen, Berechnungen und Formeln zusammen in einer kleinen Ledermappe, grün, etwa achtmal vierzehn Zoll groß. Alle Notizen sind handgeschrieben und schwer lesbar. Zusammen mit den Plänen mögen sie etwa hundert Seiten stark gewesen sein.“
    Harry Lietz kratzte sich den Schädel und ließ seine Blicke wandern. „Ein Roboter stiehlt keine Pläne“, behauptete er. „Es muß eine andere Erklärung geben.“ Er trat an die beiden Roboterposten heran, die an der Tür des Privatlabors Aufstellung genommen hatten, und sprach halblaut weiter. „Wenn jemand sich an ihrem Mechanismus zu schaffen gemacht hätte, hätten sie sofort Alarm gegeben. Es ist unmöglich, die Moral eines Roboters zu beeinflussen, ohne sein Denkzentrum völlig zu zerstören.“
    Er blieb dicht vor den Robotern stehen und blickte sie scharf an. „Laßt mich durch“, sagte er befehlend. „Dr. Raybitz schickt mich, um eine wichtige Reparatur auszuführen.“
    „Tut mir leid, Sir“, erwiderte der eine der beiden. „Dr. Raybitz hat keinen derartigen Auftrag gegeben. Wir können Sie nicht passieren lassen.“
    „Bin ich ein Roboter?“ war die nächste Frage, die Lietz stellte.
    „Sie sehen nicht aus wie ein Roboter, Sir“, kam die Antwort. „Sie sind wie ein Roboter gekleidet.“
    Lietz wandte sich wieder der Gruppe zu. „Da haben Sie es! Sie hätten wohl einen echten Roboter passieren lassen, aber ein Roboter stiehlt nicht. Es muß ein Mensch gewesen sein, der Ihr Labor betrat und die Pläne mitnahm, Doktor Raybitz.“
    „Wer kann schon auf den ersten Blick einen echten Roboter von einem Menschen unterscheiden!“ wandte Terry ein. „Wer sagt denn, daß wir alle, die hier stehen, Menschen sind! Jeder von uns könnte ein Roboter sein. Ich bezweifle sogar, daß Sie als Hersteller von Robotern sofort den Unterschied erkennen würden.“
    Harry Lietz verstand die Anspielung, hatte er doch kurze Zeit zuvor Terry nicht als Roboter erkannt. „Zugegeben“, erwiderte er zögernd, „aber ein Mensch, der sich als Roboter ausgibt, müßte doch zu durchschauen sein.“
    „Nicht unbedingt“, widersprach Dr. Raybitz. „Das Seh- und Erkennungsvermögen dieser Roboter ist nicht so gut wie das des Menschen. Trotzdem – die zur Arbeit im Labor eingeteilten Roboter trugen keine Kleidung über den metallenen Körpern. Wie konnten die Posten einen Menschen mit ihnen verwechseln? Haben Sie etwa …“
    Lietz wartete die Beendigung des Satzes nicht ab. Er sprang auf, nahm einen der weißen Laborkittel vom Haken und warf ihn um sich.
    „Nun?“ fragte er triumphierend. „Das wollten Sie doch sagen, nicht wahr! Wenn sich jemand einen weißen Kittel anzog, konnte es immerhin sein, daß die Posten glaubten, es wäre Dr. Raybitz, der an ihnen vorüberging.“
    Der Gelehrte schüttelte den Kopf. „Sie haben mich mißverstanden, Mr. Lietz, Ich dachte an etwas ganz anderes. Sie glaubten schon, den Beweis gefunden zu haben, daß der Dieb ein Mensch und kein Roboter war. Ich habe einen besseren Beweis, daß es doch ein Roboter war, der die Pläne stahl. Ich hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß nur die drei zur Arbeit bestimmten Roboter im Privatlabor zurückgeblieben waren. Diese Roboter

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