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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Seiten Geld zu bekommen?“ Er ließ seine Blicke von Myra über Lietz zu Russ wandern, ehe er fortfuhr. „Jemand hat nicht dicht gehalten, soviel steht fest. Sonst wüßten die W.R.O. und das Befreiungskomitee kaum so viel über unsere Operationen. Ich hoffe, daß sie das Wesentliche noch nicht erfahren haben, aber sie wissen auf alle Fälle schon zu viel. Zu allem Überfluß kommt dieser Sinclaire noch hier hereinspaziert und will aufräumen. Sinclaire vom Amt für innere Sicherheit. Wie erklärst du dir das, Harry?“
    Harry Lietz ließ sich in einen Sessel fallen und lehnte den Kopf zurück. Sein Gesicht war unnatürlich weiß, Schweiß überströmte es. Er machte verschiedene Versuche zu sprechen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken.
    Das menschliche Gehirn arbeitet schnell. In dem kurzen Augenblick des Schweigens, der Dukes Frage folgte, begriff Sinclaire, was in Lietz vorging. Drei Jahre lang hatte Lietz viel mehr Roboter des vervollkommneten Typs hergestellt, als seine Regierungsaufträge vorschrieben. Einer seiner Assistenten, Avery Duke, und Bert Cooper, Vorarbeiter in Halle fünf, waren mit dem Vorschlag, einige der Roboter auf eigene Rechnung zu verkaufen, an Lietz herangetreten und hatten ihn überredet. Sie hatten die Verkäufe getätigt, und Duke hatte Myra Mars gegen Bezahlung bewogen, Lietz schöne Augen zu machen, um ihn von der Arbeit abzulenken. Lietz wiederum hatte dem Mädchen Geld gegeben, um zu verhindern, daß sie wegen der frisierten Produktionsziffern Alarm schlug. Und seit heute morgen hatte Harry Lietz Schlag auf Schlag hinnehmen müssen! Schon bei der Unterredung mit Bockerson hatte Lietz damit rechnen müssen, daß sein Betrieb unter die Lupe genommen wurde. Was Conrad Samson in Sinclaires Gegenwart berichtete, mußte seine Stellung noch weiter erschüttern. Und zu allem Überfluß hatte er nun noch erfahren müssen, daß seine Komplizen Geschäfte mit Robotern machten, von denen er nichts wußte, und daß sie außerdem seine Sekretärin bestochen hatten. Kein Wunder, daß es Harry schwerfiel, die richtigen Worte zu finden!
    „Ich habe keine Erklärung“, beantwortete er endlich Dukes Frage. „Vielleicht liegt es daran, daß zu viele davon wußten. Jeder Arbeiter in der Halle konnte Auskunft über die tägliche Produktion von Robotern geben.“
    Duke schien ihm kein Wort zu glauben. „Es sind einschließlich der Endmontage sieben Mann, die von der Mehrproduktion wissen, Harry. Keiner von ihnen ahnte aber, daß der Verkauf der überzähligen Roboter auf unsere Rechnung ging. Sie nehmen alle an, daß die Regierung über die Mehrproduktion unterrichtet ist, sie aber aus Tarngründen verschleiert. Ich habe ihnen das Eineinhalbfache des üblichen Lohnes gezahlt, und darum haben sie den Mund gehalten. Sie möchten ihre guten Stellungen nicht verlieren, keiner von ihnen denkt daran, aus der Schule zu plaudern. Es gibt nur vier Personen, du, ich, Bert und Myra Mars, die bis heute Kenntnis von unseren Verkäufen auf eigene Rechnung haben. Was meinst du wohl, Harry, wer von uns zum Schwatzen neigt? Wer für die W.R.O. oder das Befreiungskomitee arbeitet?“
    Stille herrschte nach Dukes Worten, die einem Todesurteil gleichkamen.
    „Bilden Sie sich nicht ein, daß Sie uns umbringen können, ohne erwischt zu werden!“ warnte Russ. „Mein Büro und die Polizei sind über meine Absichten informiert. Sie wissen, daß wir hier sind. Ihre einzige Chance …“
    Avery Duke krümmte sich vor Lachen. „Sie irren in einem Punkt, Mr. Sinclaire. Niemand wird mich je zur Rechenschaft ziehen, denn in acht Stunden werden sich die Verhältnisse gewandelt haben. Glauben Sie nicht, daß ich über diese acht Stunden auch noch hinwegkomme? Ich werde also mit Ihnen den Anfang machen!“ Langsam richtete er die Mündung der Waffe auf Sinclaire und kam näher.
    „Greif an, Terry!“ Hart und metallisch kam Sinclaires Befehl.
    Der Roboter sprang federnd auf und stürzte sich auf Duke. Duke wirbelte herum, ein Schuß krachte. Die Kugel traf Terry in die Brust, er taumelte, griff aber weiter an. Die zweite Kugel streifte seine Schulter, der dritte Schuß ging in die Luft. Terry packte Dukes Handgelenk mit eisernem Griff. Duke schrie auf und holte aus. Seine Linke fuhr krachend an den Kopf des Roboters. Duke stieß einen wilden Schmerzensschrei aus, die Pistole entfiel seiner Rechten.
    Bert Cooper drehte sich um und versuchte zu fliehen. Sinclaire sprang auf, packte den schweren Mann und stieß ihn hart

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