Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
Vom Netzwerk:
gegen die Wand. In der gleichen Sekunde krachte ein Schubs, und Cooper sank zu Boden.
    Sinclaire drehte sich um. Er sah die rauchende Pistole in Myras Hand. „Ich mußte schießen“, sagte sie mit kühler, beherrschter Stimme. „Da liegt die kleine Bombe, die er in der Hand hatte. Wenn es ihm gelungen wäre, den Stift noch einen halben Zoll weiter herauszuziehen, wären wir mit der ganzen Halle in die Luft geflogen.“
    Russ schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Langsam wurde ihm klar, daß Myra eine seltsame Sekretärin war. Im Angesicht der Gefahr blieb sie kalt wie eine Hundeschnauze, verstand wie ein Kunstschütze zu schießen und schien sogar im Umgang mit Bomben vertraut zu sein.
    „Ein Roboter!“ stieß Avery Duke mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor, während seine Blicke zwischen Terry, und seiner gebrochenen Hand hin- und hergingen. „Wahrscheinlich sogar einer von denen, die wir selbst herstellten!“
    „Ausgezeichnete Arbeit“, lächelte Russ ironisch. „Ein Glück für uns, daß Sie Ihre eigenen Kinder nicht wiedererkennen.“ Terry ließ Dukes rechtes Handgelenk los, und Duke sank vernichtet in einen Sessel.
    „Und nun zu Ihnen, Miss Mars“, sagte Sinclaire. „Wer steht hinter der dritten Seite, für die Sie arbeiten? W.R.O. oder das Befreiungskomitee?“
    „Myra, ist das wahr?“ stammelte Harry Lietz überrascht.
    Das Mädchen nickte. „Warum soll ich es leugnen? Ich arbeite für die W.R.O. Sie vermuteten, daß hier etwas faul sei und setzten mich ein. Ich kann nur sagen, daß sie recht hatten.“
    „Warum haben Sie mich nicht eingeweiht?“ fragte Russ stirnrunzelnd. „Für solche Dinge ist das Amt für innere Sicherheit zuständig. Die W.R.O. darf nur eingreifen, wenn sie angerufen wird.“
    „Verzeihen Sie, daß ich Sie unterbreche, Sir“, ließ sich Terry vernehmen. „Ich bin der Ansicht, daß die Gespräche später fortgesetzt werden sollten. Im Augenblick gibt es wichtigere Dinge zu tun. Mr. Dave Talbert befindet sich, wenn mich nicht alles täuscht, in großer Gefahr!“

 
12. Kapitel
     
    Nach Daves Uhr war es fünf Uhr fünfunddreißig, und seit etwa zwanzig Minuten bemerkte er, wie die kleine Kraftquelle in der metallenen Kapsel ihre Wirkung mehr und mehr verlor. Der Druck der gegnerischen Schutzglocken machte sich immer stärker bemerkbar. Dave überlegte, ob es nicht besser sei, die Kraftquelle abzuschalten und sich zu ergeben, um mit der restlichen Energie bei passender Gelegenheit einen letzten verzweifelten Versuch zu machen, sein Schicksal zu wenden.
    Der dicke Mann saß noch immer an seinem Schreibtisch und beobachtete sein Opfer. „Ich glaube, es wird Zeit für Sie, eine Reservebatterie in Gebrauch zu nehmen“, sagte er spöttisch. Er schien sehr viel Zeit zu haben und Gefallen an dem Katz- und Mausspiel zu finden.
    „Haben Sie darauf gewartet?“ fragte Talbert gelassen. „Dann will ich Ihnen den Gefallen tun.“ Er zog eines der kleinen Sicherungsröhrchen aus der Tasche und tat so, als ersetze er eine unbrauchbar gewordene Batterie. Der dicke Mann ließ sich keine Enttäuschung anmerken. Er stellte einen Dickhäutertyp dar, wie er Talbert noch nicht begegnet war. Wieder verging eine halbe Stunde, ohne daß ein Wort zwischen den Männern fiel. Schließlich richtete Dave sich auf, entschlossen, zum Ende zu kommen. Er schaltete die Uhr ab, ein leises Glockensignal erklang.
    „Sie haben gewonnen“, sagte er ruhig. „Meine Batterien sind erschöpft. Ich habe geblufft. Was nun?“ Er spürte den stärker werdenden Druck der anderen Schutzglocken, die noch auf Widerstand stießen, ihn aber schon zur Reglosigkeit auf seinem Stuhl verdammten.
    „John!“ rief der dicke Mann. „Hole Verstärkung. Durchsucht ihn sorgfältig! Vergeßt nicht, ihm vor allem die Uhr abzunehmen, und dann auf den Psycho-Stuhl mit ihm!“
    John trat ein, gefolgt von zwei Robotern. Auf einen Wink näherten sie sich Talbert. Dave holte tief Luft. Er wußte, daß es ein sinnloser Kampf sein würde, aber wenn er unterging, wollte er es mit fliegenden Fahnen tun. Lieber tot, als daß sie auf dem verdammten Psycho-Stuhl die Wahrheit aus mir herausholen, dachte er grimmig.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er den dicken Mann, der sich lächelnd die fetten beringten Hände rieb, während der erste der Roboter die Arme ausstreckte. Dave glaubte schon den harten Griff an seiner Schulter zu fühlen und wollte aufspringen, um den ungleichen Kampf aufzunehmen, als plötzlich das

Weitere Kostenlose Bücher