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TS 33: Projekt Mikrokosmos

TS 33: Projekt Mikrokosmos

Titel: TS 33: Projekt Mikrokosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnel
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Aufnahmen beschäftigte.
    „Wenn ich mir einen Vorschlag erlauben dürfte“, sagte er, „so halte ich es für das Beste, wenn Sie jetzt unser Archiv aufsuchen. Es ist bestimmt jemand anwesend, der Ihnen eventuelle Fragen beantworten kann. Lassen Sie sich nicht die bis zum jetzigen Entwicklungspunkt gemachten Aufnahmen entgehen. Sie sind faszinierend, wie ich Ihnen versichern kann.“
    Warren und Marge bedankten sich und verließen das Gebäude. Draußen blieben sie stehen und atmeten tief die frische Luft in ihre Lungen.
    „War es nicht wirklich wie im Traum dort drin, Warren?“ fragte das Mädchen. „Ich wurde ein Gefühl der Furcht nie los. Ist es nicht vermessen, daß Menschen sich erdreisten, –göttliche Funktionen zu übernehmen?“
    „Ich kann verstehen, wie Ihnen zumute ist“, nickte Alton. „Mir ging es kaum anders, obwohl man uns Männern ein realeres Denken nachsagt. Mir erschien das Ganze wie ein utopischer Film, wie eine jener Fernsehsendungen, die Panik und Schrecken unter den Zuschauern verbreiten. Ich habe das Gefühl, eine unendlich weite Reise gemacht zu haben und eben erst ins herrliche Sonnenlicht unserer Erde zurückgekehrt zu sein.“
    „Ich kann es noch immer nicht recht glauben“, flüsterte Marge. „Sind wir am Ende doch einer Suggestion erlegen? Haben wir unter hypnotischem Einfluß gestanden? Ist wirklich alles wahr, was wir sahen?“
    „Überzeugen wir uns“, sagte Warren und ging voran. „Drüben finden wir das photographische Material. Damit sollten Sie sich besonders gut auskennen. Sind die Aufnahmen Fälschungen oder Montagen, so werden Sie es bestimmt entdecken.“
    Das Archiv befand sich in einem der langen, flachen Gebäude, die Enderby ihnen gezeigt hatte. Die Tür war verschlossen, wurde aber auf Warrens Klopfen sofort geöffnet.
    „Hallo!“ begrüßte Roger Stanhope die Ankömmlinge. „Sie sind es! Kommen Sie herein, und tun Sie, als wären Sie hier zu Hause!“
    Sie traten in einen saalähnlichen Raum mit zahlreichen stählernen Karteischränken. Wohl ein Dutzend Filmprojektoren und Bildwerfer waren auf die an den Wänden gespannten Projektionsflächen gerichtet. Eine schmale, halboffene Tür trug die Aufschrift „Dunkelkammer – Eintritt verboten!“
    „Ich bin gerade dabei, ein bißchen Ordnung in den Laden zu bringen“, erklärte Stanhope burschikos. „Verschiedenes gefällt mir nämlich nicht. Ich werde den Eindruck nicht los, daß sich hier jemand ständig zu schaffen macht, ohne mir etwas davon zu sagen. Ich bin für das Archiv und die photographische Ausrüstung verantwortlich und liebe es durchaus nicht, daß mir in die Arbeit gepfuscht wird.“
    Alton runzelte die Stirn und blickte sich forschend um. „Hat jeder Mitarbeiter einen Schlüssel zu diesem Raum?“ fragte er schnell.
    „Nein, natürlich nicht“, wehrte Stanhope mit komischem Entsetzen ab. „Das würde ein schönes Durcheinander geben. Außer mir besitzen nur Marco, Steiner und Enderby Schlüssel. Von ihnen war es bestimmt niemand, sie hätten mich unterrichtet. Irgendwer kommt jedenfalls ungefragt hier herein, benutzt meine Dunkelkammer und bringt bei dieser Gelegenheit die nach ganz bestimmten Gesichtspunkten geordneten Aufzeichnungen und Filme durcheinander. Ich hätte nichts dagegen, wenn man mich wenigstens um Erlaubnis fragte.“
    Stanhope ging in die Dunkelkammer voraus, und Warren folgte ihm. Dutzende von Filmstreifen waren zum Trocknen aufgehängt, andere lagen in den Entwicklungs- oder Fixierbädern. Zwei dicke Ordner mit fertigem Material lagen auf dem Tisch in der Mitte des Raumes.
    „Warum sollte jemand hier eindringen, ohne Sie zu unterrichten?“ fragte Warren.
    Stanhope hob die Schultern. „Das wissen die Götter! Auf alle Fälle ist es außerordentlich störend. Das geht nun schon seit Wochen so. Bisher habe ich von einer Meldung abgesehen, weil ich dem Betreffenden keine Unannehmlichkeiten bereiten will, aber ich werde wohl doch nicht umhin können.“
    Marge hatte den Raum betreten und die letzten Worte gehört. Sie stutzte sekundenlang, stieß dann einen gedehnten Pfiff aus. „Erinnern Sie sich an die Worte Kensters, Warren?“ fragte sie. „Sie bezogen sich allerdings auf uns. Vielleicht gibt es aber tatsächlich einen Spion hier oben.“
    „Sie glauben im Ernst, daß sich ein Spion hier betätigt und vielleicht unser Material kopiert? Ehrlich gestanden, an diese Möglichkeit habe ich noch nicht gedacht.“
    „Wie oft haben Sie bemerkt, daß ein Fremder

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