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TS 33: Projekt Mikrokosmos

TS 33: Projekt Mikrokosmos

Titel: TS 33: Projekt Mikrokosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnel
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sich Warren und Marge, sich dem Leben auf Thunderhook anzupassen. Das Mädchen half Stanhope im Archiv und bei der Arbeit in der Dunkelkammer. Es erwies sich, daß sie eine ausgezeichnete Fotografin und von großem Wert für Stanhope war. Unter anderem schlug sie eine Reihe von Änderungen und Verbesserungen vor, deren praktischen Nutzen niemand bestreiten konnte. So war es kein Wunder, daß sich ihre Stellung in der Gemeinschaft der Männer immer mehr festigte.
    Auch für Alton gab es Arbeit in Hülle und Fülle, und er erkannte bald, daß das auf Thunderhook tätige Personal viel zu gering war, um sich allen anfallenden Arbeiten mit der erforderlichen Gründlichkeit widmen zu können.
    Steiner, Marco, Weidekind und Rendell lösten einander in der Beobachtung und Registrierung der Vorgänge im Mikrokosmos ab. Nur selten ließ es der Dienstplan zu, daß alle Männer zugleich bei den Mahlzeiten saßen, und dann waren sie bemüht, nicht von ihrer Arbeit zu sprechen. Die drei Bewacher, deren Bekanntschaft Warren und Marge gleich am ersten Tage gemacht hatten, waren immer irgendwo im Hintergrund.
    Jack Quem und Mike Kenster interessierten sich offensichtlich für das Mädchen, und Marge schien sogar Gefallen an ihrer Aufmerksamkeit zu finden. Oft spielte sie die beiden allerdings gegeneinander aus und rieb sich schmunzelnd die Hände, wenn es ihr wieder einmal gelungen war, sie eifersüchtig zu machen.
    Warren lächelte, als er Marge und Jack zwei Abende später durch den dunklen Park schlendern sah. Solange sie ihre Pflicht tat – und sie widmete sich ihrer Aufgabe voll und ganz –, hatte er keinen Grund, ihr irgendeine Ablenkung vorzuenthalten.
    Enderby, offensichtlich der Chef des Unternehmens, tauchte überall und nirgends auf. Er entpuppte sich als unermüdlicher Arbeiter und schien auf allen Gebieten zu Hause zu sein. Seitdem Stanhope mit ihm über seinen Spionenverdacht gesprochen hatte, waren die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden, und damit war der Fall für Enderby erledigt.
    „Ich habe das Präsidium von unserem Verdacht in Kenntnis gesetzt“, erklärte er achselzuckend. „Weiter kann ich nichts tun. Wir haben unsere Arbeit zu leisten, sollen andere sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie einen Mißbrauch der hier gewonnenen Erkenntnisse verhindern.“
    Am Nachmittag dieses Tages machte Warren und Marge einen Spaziergang durch den Park. Plötzlich blieb das Mädchen stehen und faßte nach Altons Hand. „Warren, was befindet sich dort in dem kleinen Anbau neben dem Kuppelbau?“ fragte sie neugierig. „Ich wollte schon immer einmal hineinschauen, fand aber nie den Mut. Waren Sie schon dort drinnen?“
    Alton schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war der Ansicht, Enderby habe uns alles Wissenswerte gezeigt. Aber es wäre vielleicht nicht uninteressant, zu wissen, was sich dort tut. Kommen Sie, versuchen wir unser Heil!“
    Niemand war zu sehen, als sie vor der schmalen Tür standen, die in den turmartigen Bau führte. Warren legte die Hand auf die Klinke, die Tür gab nach. Sie traten ein und fanden sich in einem mittelgroßen kreisförmigen Raum, der im Halbdunkel lag. Ein schwerer Tisch stand in der Nähe der Tür, eng beschriebene Blätter bedeckten ihn. Ein Metallineal und ein halbes Dutzend frischgespitzter Bleistifte deuteten darauf hin, daß jemand seine Arbeit kurz zuvor abgebrochen hatte. Im Hintergrund fiel ein schwacher Lichtschimmer durch eine bullaugenähnliche Öffnung in der Mauer. Warren und Marge fuhren zusammen, als ein leises Stöhnen aus dieser Richtung erklang. Als ihre Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, erkannten sie unter dem Bullauge eine Liegestatt, auf der sich eine Gestalt unruhig bewegte. Sie traten näher und hielten den Atem an.
    „Mein Gott!“ flüsterte Marge erschreckt. „Carter Williams! Gefesselt! Was ist hier geschehen?“
    Williams bewegte den Kopf. Er murmelte Unverständliches und versuchte sich herumzuwerfen, aber breite, über Brust und Beinen festgezogene Lederriemen hinderten ihn daran. Seine Augen waren geschlossen, aber seine Lippen bewegten sich ununterbrochen.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Warren leise. „Beim Frühstück war er doch noch gesund und munter. Wir saßen nebeneinander, und es schien ihm ausgezeichnet zu gehen.“
    „Der Spion!“ sagte Marge nach kurzem Überlegen. „Jack sprach davon, daß der Spion wohl bald zuschlagen würde. Wahrscheinlich hat er Williams überrascht und betäubt, um ihn dann zu fesseln. Kommen

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