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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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…“
    Cayle verzog sein Gesicht. Das also war es, was der andere von ihm erwartete. Er schüttelte den Kopf und sagte versöhnlich:
    „Ein andermal vielleicht. Heute abend bin ich zu müde. Sie verstehen schon, die lange Reise – gerade angekommen.“
    Er widmete sich seinem Steak, zahlte und eilte dann auf sein Zimmer. Nach einer halben Stunde schlief er schon fest.
    Am nächsten Morgen, nachdem er in einem billigen Restaurant ein einfaches Frühstück zu sich genommen hatte, besuchte er den Penny-Palast in der weltberühmten Straße des Glücks.
    Wie in dem Führer stand, den er sich gekauft hatte, hatte der Penny-Palast, wie seine Besitzer behaupteten, seinen Namen daher, daß es jedermann möglich war, ihn mit einem Penny in der Tasche zu betreten und mit einer Million – Kredit, natürlich – zu verlassen. Ob es allerdings jemand schon einmal gelungen war, diese Behauptung wahrzumachen, wurde nicht gesagt.
    Jedenfalls, so fuhr der Führer fort, besaß der Penny-Palast mehr Fifty-Fifty-Spiele im Verhältnis zur Anzahl seiner Automaten als jedes andere Etablissement der Straße.
    Das und die niedrigen Einsätze bestimmten Cayle, sein Glück im Penny Palast zu versuchen. Selbstverständlich trachtete er nicht nach der versprochenen Million. Fürs erste wollte er versuchen, fünfhundert Kredit zu gewinnen. Später konnte man weitersehen.
    Er versuchte sich zuerst an einer Maschine, die die Wörter gerade und ungerade in einen Glastank pumpte, der zur Hälfte mit einer durcheinanderwirbelnden schimmernden Flüssigkeit gefüllt war. Immer wenn zehn Wörter jeder Gruppe hineingepumpt waren, erfuhr die Flüssigkeit eine chemische Veränderung, nach der nur noch eines der Wörter auf ihrer Oberfläche trieb. Alle anderen sanken nach unten und verschwanden außer Sicht.
    Auf irgendeine Weise wurde sodann der Mechanismus in Gang gesetzt, der die Einsätze einkassierte und die Gewinne auszahlte. Cayle verlor.
    Er verdoppelte seinen Einsatz, und dieses Mal gewann er. Von da an spielte er mit seinem Gewinn weiter. Das Gemisch aus Licht und Flüssigkeit sprudelte in den Tank, wirbelte die Wörter durcheinander, und dann trieb das Wort gerade nach oben. Cayle hörte das angenehme Geräusch von Münzen, die in die Schale vor ihm fielen. Es war ein Geräusch, das er in den nächsten anderthalb Stunden noch oft hören sollte. Obwohl er sehr vorsichtig spielte und immer nur kleinste Einsätze wagte, hatte er nach dieser Zeit etwas über fünf Kredit gewonnen.
    Er gönnte sich eine Erfrischung in dem neben den Spielräumen liegenden Restaurant und versuchte sich dann an einem anderen Automaten. Auch diese Maschine bot dem Spieler gleiche Chancen. Der Einsatz verschwand in einem Schlitz und gab einen Hebel frei. Wenn man ihn zog, begannen farbige Lichter über eine Glasfläche zu huschen, die nach einiger Zeit entweder zu rot oder zu schwarz verschmolzen.
    Cayle steckte eine halbe Kreditmünze in den passenden Schlitz, zog den Hebel – und verlor. Auch das zweite und dritte Mal riet er falsch. Beim viertenmal erschien endlich seine Farbe, und er hatte zum erstenmal gewonnen. Die nächsten zehn Spiele gewann er hintereinander, verlor dann wieder vier, und gewann dann wieder sieben von einer Zehnerserie. Nach zwei Stunden hatte er auf diese Weise achtundsiebzig Kredit eingeheimst.
    Er genehmigte sich an einer der Bars einen Drink und überlegte dabei, was er als nächstes tun solle. Natürlich konnte er weiterspielen. Aber sollte er im Laufe des Tages nicht Oberst Medlon aufsuchen? Dazu mußte er allerdings sich vorher einen neuen Anzug besorgen. Schließlich war es vielleicht auch ratsam, sich nach einer neuen Bleibe umzusehen, und außerdem mußte er Lucy Rall das Darlehen zurückzahlen.
    Dieser Gedanke beflügelte ihn. Einen Augenblick später stand er schon in einer Visiphon-Zelle und wählte ihre Nummer.
    Die Spielautomaten konnten warten.
    Sie meldete sich fast augenblicklich. „Ich bin gerade auf der Straße“, erwiderte sie auf seine Frage.
    Cayle sah, was sie meinte. Ihr Gesicht füllte fast den ganzen Bildschirm aus, die Vergrößerung eines winzig kleinen Bildes. Viele Leute benutzten ein solches tragbares Gerät, das mit ihrem Hausapparat verbunden war. Auch einer der wohlhabenderen Bürger in Glay besaß eines.
    Bevor Cayle antworten konnte, sagte sie: „Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause. Wollen wir uns in meiner Wohnung treffen?“
    Und ob er wollte!
     
    *
     
    Sie bewohnte ein Vierzimmer-Appartement, das

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