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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Anstrengungen. Ihr seid der Beweis für die Notwendigkeit unseres Handelns! ihr seid das Sinnbild für die Wiedergeburt des menschlichen Muts! Macht die Träumer zu Minutenmännern!“
    Und weiter erklärte Mathais: „Glaubt nicht an eure Sicherheit, weil die Robot-Polizei sich bereits als Sieger betrachtet! In unserem modernen Zeitalter liegt es in der Hand einer jeden kleinen Gruppe, die Oberfläche unseres Planeten zu verheeren, sobald sie nur über die entsprechenden Waffen verfügt. Und wir haben diese Waffen! Wir können die Erde zerstören. Vergeßt das nicht, Träumer! Laßt ab von euren närrischen Phantomen und rettet euch selbst! Vergeßt die Tarzane und anderen Helden, die ihr in Wirklichkeit niemals sein könnt. Seht den Tatsachen ins Auge! Denn schon bald wird es um eure letzte Chance gehen …“
    Fading und kratzende Störgeräusche machten den Empfang außerordentlich schwierig. Die Maehais-Rede wurde offenbar von der Erde zum Mars übertragen und von dort neu ausgestrahlt. Nord versuchte, sich diesen Mann vorzustellen – einen Führertyp, fanatisch und wild, vielleicht sogar grausam. Obgleich die Raumkrankheit ihm das Gehirn durcheinanderschüttelte, mußte dieses Bild von Mathais in den Grundzügen stimmen. Hinter seiner kompromißlosen Ausdrucksweise spürte man die aufreibende Sinnlosigkeit seines Unternehmens, einen blinden Grimm, wie man ihn höchstens einem Geisteskranken verzeihen kann. Wohin sollte das alles führen? Es fror ihn.
    Doch die Neuigkeiten aus dem Radio waren nur ein Teil der Belastung, der sich Nord und Carpenter ausgeliefert hatten. Nach der Raumkrankheit kam das Heimweh. Die Schwindelanfälle ließen langsam nach. An sie konnte man sich gewöhnen, und sie waren nicht lebensgefährlich. Doch das Heimweh wuchs, je weiter sie sich von der Erde entfernten. Es wuchs bis an die Grenzen des Erträglichen. Es brachte die Männer so weit, daß sie zu sterben wünschten.
    Und dann war noch Burris da. Man konnte ihn nicht die ganze Zeit an seine Koje fesseln. Aber wenn man ihn auf seine Bank setzte, mußte man ihn beobachten. Selbst wenn er stundenlang passiv und apathisch dahockte, konnte man jederzeit mit einem seiner Tobsuchtsanfälle rechnen. Dann würde er aufspringen und sich auf die Instrumente stürzen, um das Schiff zur Erde zurückzulenken.
    Zweimal versuchte er es und wurde von Nord niedergeschlagen. Dann mußte Carpenter ihm wieder die Betäubungsspritze geben. Wenn es Burris auch nur einmal gelang, an das Armaturenbrett heranzukommen, würde das im günstigsten Falle eine Kursabweichung zur Folge haben. Und selbst mit Hilfe des Kalkulators blieb dann wenig Hoffnung, wieder den richtigen Kurs herauszufinden. Das Schiff würde ins All hinausjagen und mit seiner Besatzung unwiederbringlich verloren sein.
    Oder wenn es Burris gelang, die Schleuse zu öffnen! In seinem Wahn war es ihm zuzutrauen, daß er sich und die anderen dem Raumtod auslieferte, Burris mußte beobachtet werden wie ein Geisteskranker oder wie ein verwildertes Kind. Wenn man sichergehen wollte, mußte man bei ihm auf die unsinnigsten Reaktionen gefaßt sein. Manchmal sackte er demütig in sich zusammen und bat wimmernd darum, daß man ihn zur Erde zurückbringe. Dann überkam ihn wieder der Wahnsinn, und er brüllte und drohte schlimmer als Mathais.
    „Ich werde euch kriegen, verlaßt euch drauf! Das Gesetz wird euch fertigmachen! Ihr Barbaren! Sadisten! Schlimmer als Schaeffer seid ihr, jawohl! Ihr wußtet wohl nicht, daß Harwell mit Schaeffer unter einer Decke steckt, was? Ein paar Stunden, bevor der Ajax-Turm angegriffen wurde, war Harwell bei Schaeffer. Schaeffer ist natürlich vollkommen sicher in seiner unterirdischen Festung. – Ihre herrliche Familie Harwell, kann ich nur sagen! Schöne Freunde haben Sie!“
    Natürlich wußte Nord, was er von Burris zu halten hatte. Sein Gerede war es nicht wert, angehört zu werden. Aber mit der Zeit konnte es ihn mürbe machen.
    Der ehemalige Schauspieler-Chef war ein einziges Nervenbündel. Auch für seine eigene Sicherheit schien es am besten, wenn man ihn an seine Koje fesselte.
    Auf dem Weg zum Jupiter passierte das Schiff die Marsbahn. Der Planet stand – astronomisch gesehen – ziemlich nahe. Trotzdem waren es noch einige Millionen Meilen bis zu seinem jetzigen Standort.
    Die Tage vergingen. Neue Nachrichten von der Erde wurden über die marsianische Funkwelle aufgefangen. Sie besagten kaum etwas anderes, als man schon wußte, und mit wachsender

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