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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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die Leute dort droben auf der anderen Seite unseres schönen, klaren blauen Himmels tun. Ich möchte wissen, was ein Mann tun muß, um Bürger der Galaxis zu werden.“
    „Trachten Sie etwa auch danach?“
     „Wie soll ich das wissen, ehe ich nicht herausgefunden habe, worum es geht?“
    „Ja, es ist sehr wichtig zu wissen, worum es geht“, stimmte Dordy zu und blickte an die Decke. „Wie ich erfahren habe, ist es auf anderen Welten nicht so behaglich wie hier auf der Erde. Das ist schon der erste Punkt. Natürlich ist auch hier nicht immer alles angenehm, aber das betrifft Sie ja weiter nicht.“
    „Na und?“ Horn stand auf und ging nervös im Zimmer auf und ab. „Mir geht es gut, und ich bin sicher, daß mir mein Alter erklären wird, ich sei ein Narr und wisse nicht, wie gut es mir geht. Na also! Wenn es nicht irgend etwas noch Wichtigeres im Leben gibt, dann kann ich mir ja ebensogut die Kehle durchschneiden.“
    Dordy schien mit sich selbst im Widerstreit. Nach einer Weile stand er auf, blickte auf seine Kleidung hinab und zupfte mit einer raschen Bewegung seinen Anzug zurecht. „Also gut, Mr. Horn. Wenn es Ihnen angenehm ist, kann ich Sie heute nacht nach Hause bringen lassen.“

 
7. Kapitel
     
    In Dordys Büro stand ein großer, schweigsamer Androide, der in den Overalls irgendeiner technischen Abteilung steckte. Als Horn mit Dordy das Zimmer betrat, betrachtete ihn der Androide prüfend von oben bis unten und sah dann zu Dordy hinüber.
    „Der?“ fragte er in einem Ton, der haarscharf am Rande dessen lag, was man als verächtlich hätte bezeichnen müssen.
    „Ja“, bestätigte Dordy. „Mr. Horn, darf ich Ihnen Berl vorstellen? Er ist bei den Stadtwerken beschäftigt. Ich dachte mir, daß es Ihnen nicht gelingen würde, auf normalem Weg während der Karnevalswoche ein Fahrzeug zu beschaffen. Deshalb fragte ich meine Leute, ob nicht jemand heute abend frei habe, der Zugang zu einem Hubschrauber, einem Lastwagen oder dergleichen hätte. Berl hat dienstfrei und erklärte sich bereit, einen Hubschrauber zu beschaffen und Sie nach Hause zu bringen.“
    Etwas in Berls Augen beunruhigte Horn. Er sagte: „Nun, das ist jetzt ja nicht mehr nötig. Ich kann selbst einen Hubschrauber fliegen, wenn eine Maschine zur Verfügung steht. Ich hätte ja meinen eigenen geflogen, wenn ich ihn nicht für die Karnevalszeit in Aufbewahrung gegeben hätte.“
    „Haben Sie dabei auch daran gedacht, daß die gesamten kontinentalen Leitstrahlen abgeschaltet worden sind?“ fragte Berl und sprach ihn zum erstenmal direkt an.
    „Nein! Ich meine … wirklich? Daran hatte ich nicht gedacht.“
    „Natürlich hat man sie abgeschaltet. Die Karnevalswoche ist für uns die einzige Möglichkeit, die Geräte der öffentlichen Verkehrsmittel zu überholen. Sie können sich denken, daß wir während dieser Zeit Tag und Nacht wie die Wilden arbeiten müssen. Vielleicht“, er blickte von Horn weg zu Dordy hinüber, „vielleicht sollten wir uns zusammenschließen und eine Bewegung zur Verlängerung der Karnevalszeit gründen.“
    Hinter der Tür war ein leises Zischen zu hören und kurz darauf ein lauter Knall und ein Klirren, als sei ein Stapel Krüge gefallen. „Entschuldigen Sie mich“, sagte Dordy und ging hinaus, um nachzusehen, was geschehen war. Kurz darauf kehrte er zurück. „Ein Junge mit Feuerwerkskörpern. Er war bereits vergangene Nacht hier. Er hat nur Unsinn im Kopf. Er hat einem der Dienstroboter mit einem Feuerwerkskörper einen Fuß abgerissen. Hast du nicht etwas davon gesagt, daß du wünschst, daß Karneval zwei statt nur eine Woche dauere, Berl?“
    Die blauhäutigen Männer tauschten Blicke voll gegenseitigen Verständnisses aus. Horn hatte ein sonderbares Gefühl des Ausgeschlossenseins. Dann zuckte Berl die Achseln. „Nun, das Leben ist nun einmal so. Dann wollen wir also gehen, Mr. Horn. Sie werden meinen Hubschrauber nicht gerade so bequem finden wie den Ihren. Es ist einer, den ich für heute nacht von der Abschleppleitung geliehen habe. Aber das ist Ihre einzige Chance.“
    Horn nickte und wandte sich verlegen an Dordy. „Ich weiß nicht recht, wie ich Ihnen danken soll“, sagte er. „Kann ich irgend etwas für Sie tun? Sie haben mir bereits gesagt, daß Geld Ihnen nichts nützt.“
    Berl stieß ein Geräusch aus, das halbwegs wie ein Knurren, halb wie ein Lachen klang, stand auf und ging auf die Tür zu.
    „Nein, ein Dank nützt auch nicht viel“, sagte Dordy, „mindestens nicht einem

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