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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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nach Hause gekommen, und Mrs. Lu sagte, wir sollen sie heute nacht nicht erwarten. Deralte Mr. Horn sagte, daß ihm der Karneval nicht mehr soviel Vergnügen bereitet wie früher. Er war sehr schlechter Laune, als er gestern nach Hause kam, und ich nehme an, daß es heute nicht besser sein wird.“
    „Und meine Schwester?“
    „Oh, Miss Via ist mit einer Gruppe von Studenten unter der Aufsicht Ihrer Kusine, Mrs. Leadora, ausgegangen.“
    „Verdammt. Das hatte ich völlig vergessen. Nun gut, ich muß es dennoch versuchen. Glaubst du, daß wir einhunderttausend in bar im Hause haben, Rowl?“
    Der Androide blickte zweifelnd drein. „Wahrscheinlich, Mr. Derry. Aber bis zum Ende der Karnevalswoche werden es wohl nur noch zehn- oder fünftausend sein. Der Geschäftsführer Ihres Hotels sagte mir übrigens, daß Sie sich vorgenommen hätten, die Erde zu verlassen. Ist das wahr, wenn Sie mir die Frage gestatten? Oder – hm – sagte Ihnen nur einfach das Hotel nicht zu?“
    „Es ist völlig richtig, Rowl. Sobald ich nur kann, werde ich meinen Plan durchführen. Deshalb brauche ich auch die hunderttausend.“ Er trat in das Haus.
    „Würdest du mir einen Drink und einen kleinen Imbiß bringen, Rowl? Ich glaube, ich habe beides nötig, um mich für eine Auseinandersetzung mit Großvater zu stärken.“

 
8. Kapitel
     
    Ganz allein aß er in der langen, mittleren Diele, die von einem Ende zum anderen der Haupthalle des Hauses verlief. Eine Wand war ganz durchsichtig und verband den Raum mit dem Patio. Auf der anderen Seite bildete die Wand mit ihren ständig wechselnden Leuchteffekten von Augenblick zu Augenblick eine andere Farbe und Musterung. Die glatten, harten und glänzenden Böden spiegelten das glatte, geschmackvolle Möbel. Ein tausendjähriger Teppich hing an der Wand in einer Vitrine mit Heliumgas, um den fortschreitenden Zerfall zu stoppen.
    Er hatte eben gegessen und zog eine Zigarette heraus, als Via und Leadora inmitten einer Horde schreiender und grölender junger Leute in den Raum traten. Rowl hielt sich wie immer im Hintergrund.
    Sobald sie ihren Bruder sah, eilte Via mit einem Schrei auf ihn zu. „Derry, du Biest! Du bist schuld daran, daß ich meine Wette verloren habe.“
    „Welche Wette?“ fragte Horn verwundert.
    „Ich habe mit Sampidge gewettet, daß dir der Karneval ganz allein viel besser gefallen würde, so daß du nicht zu uns zurückkehrst.
    Er jedoch behauptete, daß du zurückkommen würdest, weil es viel mehr Vergnügen mache, Karneval mit Leuten zu verbringen, die man kennt. Nun also bist du zurückgekehrt. Er hat also recht gehabt, nicht wahr?“
    „Laß mich in Ruhe mit deiner blöden Wette“, sagte Horn undstand auf.
    „Ich bin nicht des Karnevals wegen zurückgekehrt. Ich habe den Karneval und alles, was damit zusammenhängt, satt. Von Großvater will ich mir hunderttausend geben lassen, so daß ich nach Newholme oder vielleicht noch weiter gehen kann, aber für den Anfang wird es genügen.“
    „Wo ist denn das?“ fragte Via ein wenig unsicher. „Weit?“
    „Es ist ziemlich weit von der Erde weg, aber kaum weit genug!“ rief Horn ärgerlich.
    Die Gesichter wandten sich ihm zu und starrten ihn an. Ein etwa achtzehnjähriger Junge löste sich von der Gruppe der übrigen und trat näher. Horn betrachtete ihn uninteressiert. Kaum hörte er, daß Via ihm erklärte, dies sei Sampidge, der die Wette gewonnen habe.
    „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann wollen Sie die Erde verlassen?“ forschte Sampidge. Horn nickte. „Weshalb? Mitten im Karneval, meine ich. Das ist doch etwas sonderbar, wenn man in dieser Zeit den Pioniergeist bekommt.“
    „Ich habe ganz einfach alles satt“, gab Horn barsch zurück.
    Jemand warf aus einer Ecke der Diele ein Kissen. Es verfehlte Sampidge jedoch, auf den es offensichtlich gezielt worden war und traf Horn mitten ins Gesicht. Im Nu war eine wilde Kissenschlacht im Gange, die von Gelächter und Schreien übertriebenen Schreckens untermalt wurde. Der unerwartete Aufprall hatte Horn jedoch aus dem Gleichgewicht gebracht, und er hatte sich hart auf den Boden gesetzt.
    Dann übertönte eine rauhe Stimme den Tumult. „Was zum Teufel soll denn das? Rowl, wirf diese Bande von Raufbolden hinaus. Jetzt ist Schluß!“
    Das Schweigen senkte sich wie die Nacht auf eine luftlose Welt. Die jungen Leute legten beschämt die Kissen zurück und murmelten: „Guten Morgen, Sir.“ Dann verzogen sie sich eiligst. Via und Sampidge verschwanden mit

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