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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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und Kleidung gekostet. Willst du mehr als zwanzigtausend? Es liegt ganz an dir! Ich werde dafür sorgen, daß du nicht zur Erde zurückkehrst, um mich um Hilfe anzuwinseln. Ja, ich werde sogar dafür sorgen, daß dir die Rückkehr zur Erde verweigert wird, wenn du nicht mindestens das Doppelte des Betrages bei dir hast, den du mit dir nimmst. Jetzt entscheide dich. Willst du mehr, ja oder nein?“
    Horn, der über seine Ruhe erstaunt war, nahm das Geld und zählte es bedächtig. Als er neunzehn Tausender gezählt hatte, gab er den letzten zurück.
    „Das ist für Essen, Trinken und Kleidung, die ich dich koste“, sagte er in einem Tonfall, der wie die schlimmste Beleidigung wirkte.
    Sein Großvater stand mit knallrotem Gesicht auf. Er deutete mit einem Arm nach dem Ausgang.
    „Hinaus!“ sagte er mit belegter Stimme. „Hinaus und bleibe draußen!“
    Dann drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte aus der Diele.

 
9. Kapitel
     
    „Das ist die Kabine, die wir für den Lademeister haben“, sagte der Mann mit den harten Augen, der der erste Maat des Schiffes war. Er zeigte mit dem Daumen durch die schmale Luke, die in die winzige Kabine führte. „Packen Sie Ihr Zeug hinein! Gehen Sie dann zum Laderaum Nr. 1 und sehen Sie zu, daß Sie mit dem Lademanifest so schnell wie möglich fertig werden. Sie haben fünfundzwanzig Minuten Zeit.“
    Er trat zurück, um Horn an sich vorbeigehen zu lassen. Horn gelang es schließlich, sich durch die Luke zu zwängen. Er warf seine Habe auf den Boden und blickte sich um. Auf seinem Gesicht mußten sich seine Regungen spiegeln, denn der erste Maat zuckte die Achseln.
    „Androiden-Unterkunft“, sagte er. „Was hatten Sie denn erwartet?“
    Als der erste Maat gegangen war, verstaute Horn das meiste seines Gepäcks unter der Bettstelle und zwischen das Bett und die Waschschüssel. Dann setzte er sich auf das Lager und vergrub den Kopf in den Händen. Nun, da war er jetzt also!
    Jetzt war er ganz auf sich angewiesen, und es hing von ihm ab, wie es ihm weiter erging. Vor seinen Augen stand wieder die heftigeSzene mit seinem Vater und Großvater, und er machte sich beinahe Vorwürfe deswegen. Schließlich hatte er ziemlich starke Beleidigungen ausgestoßen. Er war nach Hause gekommen, um von ihnen etwas zu verlangen, was lediglich eine Laune von ihm war.
    Nein, es war keine Laune! Er ließ die Hände vom Gesicht sinken und blickte sich um. Es war keine Laune, die vergehen und ein Gefühl der Reue und Selbstbemitleidung in ihm zurücklassen würde. Es war ein wirklicher Entschluß. Aber er fühlte sich lächerlich jung und nicht in der Lage, auf Grund eines solch plötzlichen Entschlusses seine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
    Jetzt nahm er auch seine Umgebung wahr. Das Lager, auf dem er saß, war beinahe ebenso hart wie die Metallbank in dem Hubschrauber, in dem Berl ihn nach Hause geflogen hatte. Dort stand ein Waschbecken mit einer Art Schirm darüber und einem Druckhahn, der direkt auf die Abflußröhre zielte. Die Abflußröhre hatte keinen Stopfen. Er brauchte einige Minuten, bis ihm klar wurde, weshalb. Wenn sie schwerelos waren, dann würde das Wasser durch den ganzen Raum spritzen, wenn man versuchte, eine Schüssel zu füllen. Die Kabine enthielt außerdem noch einen schmalen Kleiderspind. Sonst nichts.
    Er bemerkte bestürzt, daß fünf der kostbaren fünfundzwanzig Minuten bereits vergangen waren. Er wusch sich und tauschte schnell seine Kleidung gegen den schlecht sitzenden Drillich der Handelsraumfahrer aus, den der erste Maat ihm gegeben hatte. Dann hastete er aus der Kabine.
    Er hatte einige Schwierigkeit, den Laderaum Nr. 1 zu finden. Als es ihm endlich gelungen war, fand er dort den ersten Maat, der ungeduldig auf ihn wartete. „Wo zum Teufel bleiben Sie denn, Horn?“ brüllte er und führ fort, noch ehe Horn eine Erklärung geben konnte: „Ich sehe schon jetzt, daß wir eine böse Fahrt vor uns haben! Mit einem verdammten, einfältigen menschlichen Lademeister an Bord. Androiden tun zumindest das, was man ihnen befiehlt!“
    Mit brennenden Wangen nahm Horn das Lademanifest und begann emsig, es nachzuprüfen.
    Kiste um Kiste mit Robotern, die geduldig in ihren Plastikbehältern lagen und auf ihr Erwachen warteten. Ungewohnte, unverständliche Kodezeichen mußte er sich vom Maat erklären lassen. Es war eine verrückte Arbeit, zwischen den Verschlagen herumzuklettern und nach den Markierungen zu suchen.
    Am Schluß schien er zu viele Roboter zu haben.

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