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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Achtzehn Verschlage hatte er nicht abhaken können. Verdrossen zeigte der Maat ihm, wo er zwei Seiten des Manifestes überschlagen hatte.
    „Also gut“, sagte er schließlich, „zurück in die Kabine. In einer Viertelstunde gibt es Essen, und zwei Stunden später starten wir. Ich weiß nicht, was wir mit Ihnen des Essens wegen anfangen sollen.
    Ich glaube nicht, daß wir Sie mit dem Fraß füttern können, den die Androiden erhalten, da Sie ja ein Mensch sind. Mann, ich habe noch nie so sehr die Vorteile von Androiden gesehen wie jetzt.“
    Aber als der erste Maat Horn zur Essenszeit mit in die Messe nahm, legte Kapitän Larrow, der bereits bei Tisch saß, das Besteck nieder und starrte den Eindringling an. „Horn“, sagte er frostig, „was tun Sie hier?“
    „Der erste Maat hat mich hierhergeführt“, sagte Horn und sah verwundert drein.
    Der Kapitän wandte den Blick von ihm. „Dize, Sie hatten doch keinerlei Veranlassung dazu, etwas Derartiges zu tun! Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß der alte Horn mir den strikten Befehl gab, daß unser Helfer wie ein Androide behandelt werden soll? Das gilt ebensosehr für das Essen wie für alles andere!“ Er war ein rotgesichtiger Mann mit großen, struppigen Augenbrauen. „Bringen Sie ihn in seine Kabine zurück, und geben Sie ihm seine Ration. Und merken Sie sich das, Horn! Bei der nächsten Essenszeit gehen Sie zum Steward, Mr. Arglewain, und holen Sie sich Ihr Essen. Vielleicht wird es Ihnen nicht recht schmecken nach all den verrückten Delikatessen, die Sie drunten auf der Erde gegessen haben, aber Sie bekommen nun einmal nichts anderes. Ich habe auch tagelang davon gelebt.“ Er knurrte und wandte sich wieder dem saftigen Fleisch auf seinem Teller zu.
    Das Androiden-Essen war eine Art graugrünen Breis, der vermutlich aus Algen emulsiert und verdickt worden war. Horn schluckte ein wenig davon. Doch sein Magen stieß das Zeug sofort wieder aus, als sie schwerelos waren.
    „Sie werden schon darüber hinwegkommen“, sagte Dize mitleidig, als er vorbeikam. „Sie müssen sogar darüber hinwegkommen, und zwar innerhalb acht Stunden. Ein Lademeister ist an Bord ziemlich beschäftigt.“ Er schwebte etwa einen Fuß vom eigentlichen Boden entfernt, während er sprach. „Sie werden feststellen, daß es keine Übertreibung ist, glauben Sie mir.“
    „Ich glaube Ihnen“, sagte Horn schwach. „Sagen Sie, Mr. Dize! Nur einen Augenblick, Mr. Dize!“
    „Was ist denn?“ Der erste Maat blieb in der Luft hängen, wobei er sich mit einer Hand leicht an der Lukenkante festhielt.
    „Sie sind doch von Newholme, nicht wahr?“
    „Ja, natürlich! Sie sind doch an Bord eines Newholmer Schiffes.“
    „Wie sieht es denn auf Newholme aus? Ich meine, wie ist dort alles? Worin besteht der Unterschied zur Erde?“
    Horn versuchte, sich gegen die Sicherheitsgurte anzustemmen, die ihn auf seinem Lager festhielten. Sein Gesicht hatte beinahe die gleiche Farbe wie das unverdaute Androiden-Essen, das er wieder von sich gegeben hatte.
     „Das ist eine ziemlich spaßige Frage“, sagte Dize und kam langsam wieder durch die Luke herab. „Weshalb wollen Sie das denn wissen?“
    „Das ist hauptsächlich der Grund, weshalb ich zu meinem Großvater gesagt habe, daß ich die Erde verlassen will.“ Horn machte eine schwache Geste. „Menschen leben auf zwanzig oder mehr Welten, aber auf der Erde hören wir nie auch nur das Geringste von ihnen, außer vielleicht, wenn wir etwas Importiertes kaufen. Ich möchte wissen, wie die Menschen hier draußen sind, wie sie sich kleiden, was sie gerne essen. Ich möchte wissen, worin der Unterschied in ihrer Lebensweise gegenüber der unseren besteht.“
    „Tja!“ sagte Dize und machte es sich mitten in der Luft behaglich, wobei er nach einer Pfeife angelte. Es gelang ihm auch schließlich, trotz des Luftzuges von den Ventilatoren her sie anzuzünden. „Das klingt ganz vernünftig.“
    Dize erzählte ihm, daß man die Erdenmenschen im allgemeinen nicht leiden könne – sie seien zu sehr mit sich selbst und ihrer eigenen Lebensweise beschäftigt, berichtete er. Aber er machte Horn ein nettes Kompliment, als er die ehrliche Absicht hinter jener ersten naiven Frage spürte und erzählte ihm viele Geschichten von den Welten, die er besucht hatte. Er machte für Horn auch alles leichter. Hier und da unterstützte, er ihn bei der Arbeit, gab ihm Hinweise, die herauszufinden Horn vielleicht eine Stunde oder mehr harter Arbeit gekostet hätte.
    Drei

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