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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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er einfach nicht widerstehen konnte, die ganze Geschichte zu berichten, wie sie sich zugetragen hatte.
    Als Derry geendet hatte, herrschte Schweigen. Vergeblich suchte er auf den Gesichtern seiner Zuhörer nach einem Zeichen des Verständnisses. Er blickte sogar zu Rowl hinüber, der sich im Hintergrund hielt, aber der Androide hielt sich im Schatten, und es war unmöglich, aus seinen Zügen zu lesen, was er dachte.
    „Weil dir also dein Karneval durch irgendeinen Burschen von einem anderen Planeten, der sich umbringen ließ, verdorben wurde“, sagte sein Vater schließlich, „willst du dich der Verpflichtungen deiner Familie gegenüber entledigen und in irgendeine fremde Welt davonlaufen, wo du wahrscheinlich als einfacher Farmarbeiter im Schmutz wühlend enden wirst.“
    „Familienverpflichtungen!“ flammte Horn auf. „Das klingt aus deinem Mund besonders gut! Ich habe noch nie gesehen, daß du etwas anderes getan hast, als deine eigenen Verpflichtungen auf den Rücken Großvaters abzuwälzen.“
    „Das ist doch die Höhe. Ich sollte dich über das Knie legen und dir eine ordentliche Tracht Prügel verpassen“, erwiderte sein Vater und lief blutrot an.
    „Setz dich, Derry!“ befahl der alte Mann, als er Anstalten machte, sich zu erheben und seine Drohung in die Tat umzusetzen. „DieSache ist ein wenig kompliziert! Ich glaube, wir sollten irgend etwas gegen diesen Androiden im Hotel unternehmen, der deinem Sohn den Kopf mit der Idee verdreht hat, daß er sich in Gefahr gebracht habe, als er in den Mord an einem Menschen von einer anderen Welt verwickelt wurde. Wir werden uns um ihn kümmern!“
    „Du wirst nichts Derartiges tun. Ich bin es satt, mich hinter eurem Geld zu verstecken!“ unterbrach Horn. Der alte Mann warf ihm einen drohenden Blick zu.
    „Ich glaube, du bist davon überzeugt, daß das sehr erwachsen und unabhängig klingt, was! Gut! Aber du hattest auch keinerlei Gewissensbisse hierherzukommen und mich um hunderttausend zu bitten, oder? Das ist fünfmal mehr, als man brauchen würde, um diese Angelegenheit ohne viel Aufhebens aus der Welt zu schaffen.“
    „Schon gut“, sagte Horn müde. „Reden wir nicht mehr davon. Ich habe noch so viel, daß ich mir die Hinflugkarte nach Newholme kaufen kann, glaube ich. Wenn auch nur etwas Wertvolles in mir ist, dann werde ich es schon schaffen. Wenn nicht, na, dann ist es auch nicht schlimm. Dann ist mein Leben ohnehin sinnlos.“
    „Vater“, sagte sein Vater und zupfte nervös am Ärmel des alten Mannes, wobei die Augen nicht vom Gesicht des Sohnes wichen. „Vater, ich glaube, er meint es wirklich ernst.“
    „Das ist also endlich in deinen dicken Schädel eingedrungen, was?“ fauchte Horn.
    „Wie sprichst du eigentlich mit mir! Du kannst ja all deine wilden Träume über deine Reise und den Erwerb der Bürgerschaft der Galaxis, oder sonst etwas ernst nehmen, aber das kannst du doch nicht von uns erwarten! Wenn du nur Verstand genug hättest, eines wertlosen Androiden wegen, deine Nase nicht dort hineinzustecken, wo es unerwünscht ist!“
    „In den vergangenen vierundzwanzig Stunden habe ich Androiden getroffen, die bessere Menschen sind, als du je sein wirst! Verdammt. Zumindest verrichten sie nützliche Arbeit!“
    Darauf folgte eine lange Pause eisigen Schweigens. Schließlich wurde es vom Rascheln von Banknoten unterbrochen.
    „Wenn du uns gegenüber so empfindest, junger Mann, dann glaube ich, daß es wirklich besser ist, wenn du die Erde verläßt“, sagte sein Großvater. Seine Augen, sein ganzes Gesicht wirkten steinern. „Und da du der Ansicht bist, daß Androiden nützlichere Arbeit verrichten als ich oder dein Vater, werde ich dich auch die Arbeiten eines Androiden erfüllen lassen. Im Augenblick wird auf dem Faraway Field eine Ladung Roboter an Bord eines Schiffes gebracht. Es ist von Newholme, und die Mannschaft macht nicht Karneval. Ich hatte die Absicht, einen Androiden als Lademeister mitzuschicken. Statt dessen sende ich dich. Unterbrich mich nicht!“ brüllte er seinen Sohn an, der schwach protestieren wollte. „Ein Abkömmling von mir, der sich mitAndroiden abgeben will statt mit Leuten seiner eigenen Rasse? Es ist zu abscheulich, als daß man ruhig bleiben könnte!“
    Er streckte Horn ein Bündel Banknoten hin, das er seiner Brieftasche entnommen hatte. „Das ist deine Bezahlung für die Reise. Es sind zwanzigtausend. Dabei bin ich noch sehr großzügig. Ein Androide hätte mich nicht mehr als Nahrung, Trinken

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