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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Tage nach dem Start von der Erde stieß Dize die Tür zu Horns Kabine auf und fand diesen gerade dabei, wie er das graugrüne Androiden-Essen löffelte. „Kommen Sie mit!“ Er winkte ihm zu und eilte vor ihm her durch den Mittelgang zur Messe. Erstaunt zögerte Horn am Eingang, als die Besatzungsmitglieder zu ihm hinblickten. Dann streckte Kapitän Larrow eine Hand aus und wies auf einen Stuhl. „Bitte, essen Sie doch mit uns, Mr. Horn“, sagte er mit schwerer Stimme. „Mr. Dize hat mir berichtet, daß Sie gut in unsere Gesellschaft passen würden.“
    Drei Tage später brachten sie den großen Sprung über die trennenden Lichtjahre hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt war es Horn bereits möglich, sich an etwas zu freuen, wie er das nie für möglich gehalten hätte. Einmal stellte er überrascht fest, daß er eine Melodie vor sich hinsummte, als er das Schiff auf etwaige Lecks untersuchte.
    Nachdem sie auf Newholme gelandet waren und ihre Laderäume geleert und gereinigt hatten, kehrte Derry zu seiner Kabine zurück, um sein Gepäck zu holen, ehe er sich von Bord abmeldete. Dize fand ihn dort wieder in seiner gewöhnlichen Kleidung, wie Horn sich eben Gedanken darüber machte, ob er den Bart, der in den vergangenen zwölf Tagen gewachsen war, stehenlassen sollte.
    „Sie bleiben also nicht bei uns“, bemerkte Dize.
    „Nein.“ Horn beschloß in diesem Augenblick, den Bart stehenzulassen. Er nahm statt des Rasiermessers einen Kamm. „Aber ich möchte gerne wieder einmal mit Ihnen reisen, ganz bestimmt.“
    „Ich werde mich immer freuen, wenn ich Sie bei uns wiedersehe“, sagte Dize, „und ich glaube, auch der Kapitän denkt so, wenngleich er es nicht sagen würde. Noch etwas, ich möchte gerne zurücknehmen, was ich über Androiden gesagt habe.“
    „Sie meinen, daß mit ihnen einfacher zu arbeiten wäre“, lachte Horn. „Ist schon gut. Wahrscheinlich ist es auch so. Was werden Sie auf der Rückreise laden?“
    „Androiden, wie immer.“
    „Androiden?“ Horn ließ den Kamm in das Waschbecken fallen, so bestürzt war er. „Wollen Sie damit sagen, daß die Androiden auf die gleiche Art wie die Roboter transportiert werden?“
    „Natürlich, ja! Abgesehen von demjenigen, der als Lademeister bestimmt wird. Er erhält diese Kabine hier. Wir nehmen Käfige statt der Verschlage, und sie überstehen die zwölftägige Reise ganz gut.“
    Horn starrte ihn einen Augenblick an. Er zwang sich zu einem Lachen und wandte sich dann ab. „Erinnern Sie mich daran, daß ich nur Reisen nach hierher mit Ihnen mache“, sagte er, „Roboter sind einfacher zu behandeln.“
    „Androiden machen auch weiter keine Schwierigkeiten.“
    „Es wird also viel Handel mit ihnen getrieben, was? Ich glaubte immer, daß die meisten Androiden auf der Erde selbst gemacht würden.“
    Dize schüttelte den Kopf. „Falls überhaupt welche auf der Erde gemacht werden, dann sind das nur sehr wenige. Nun, wir transportieren bei jeder Fahrt eintausendachthundert und das etwa alle dreißig Tage. Sie kommen sogar nicht einmal von Newholme, sondern werden im Transit hierhergebracht. Viel weiter draußen stellt man sie her, vielleicht in Lygos oder aber auf Creew’n Dith.“
    Dann war also der Familienstolz über den Besitz Rowls, eines importierten Androiden, nur lächerlich. Horn lachte und schüttelte dann den Kopf, als Dize ihn nach der Ursache fragte. Er runzelte die Stirn bei einem bedrückenden Gedanken, dessen Ursprung er nicht ergründen konnte.
    „Nun“, sagte Dize und stieß sich von der Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte. „Wenn Sie hierbleiben, dann sollte eigentlich einer von uns Sie hier einführen. Möchten Sie mit mir in die Stadt kommen, damit ich Sie mit den Leuten bekannt machen kann?“
    „Das wäre großartig“, stimmte Horn zu. „Nur einen Augenblick noch, bitte, bis ich nachgesehen habe, ob ich auch nichts vergessen habe.“ Er blickte in den Spind und unter die Bettstelle, fand jedoch nichts. Dann vergewisserte er sich noch einmal, daß er das Geld eingesteckt hatte. Er hatte etwa sechsundzwanzigtausend insgesamt, einschließlich der Summe, die er im Karneval nicht ausgegeben hatte.
    Schließlich nahm er die kleine graue Brieftasche aus Metall heraus und betastete das kleine Büchlein, um sich zu vergewissern, daß es auch wirklich noch vorhanden war. Er wollte es zurückstecken, als Dizes Hand sich mit eisernem Griff um seinen Arm spannte.
    „He“, protestierte Horn und stellte fest, daß eine beinahe

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