TS 39: Bürger der Galaxis
Androiden kosten Geld. Sie kosten sogar sehr viel Geld! Es gibt auf ganz Newholme vielleicht zwanzig, abgesehen von denjenigen, die im Transit hierherkommen. Sie gehen zur Erde, und wir erhalten Roboter, Maschinen und derartige Dinge. Wir kommen ohne Androiden aus, aber nicht ohne Roboter.“
„Dann werden hier also keine Roboter hergestellt?“
„Nur ganz einfache. Wir haben nicht dieselben Hilfsquellen zur Verfügung, um Roboter herzustellen wie die Ihres Großvaters.“
Horn schwieg während der weiteren Fahrt. Es lag etwas Sonderbares um diese ganze Angelegenheit der Androiden. Es bestürzte ihn mehr und mehr, je mehr Tatsachen er darüber erfuhr.
Dize stieß ihn an, aufzustehen und den Bus zu verlassen. Er folgte und stand gleich darauf in einer ruhigen Seitenstraße, in der dichte Baumkronen ihren Schatten auf lange, einstöckige Häuser warfen. Dize ging voran auf ein etwa zwanzig Schritt entferntes Gartentor zu. Er winkte Horn zu, ihm zu folgen, und als sie den Pfad zum Haus entlanggingen, wurde die Tür aufgerissen und zwei Jungen im Alter von etwa acht und zehn Jahren kamen ihnen unter lautem Freudengeheul entgegen.
Horn hielt sich in leichter Verlegenheit etwas zurück. Es war ihm entgangen, daß Dize bei seiner Einladung, ihn bekannt zu machen, vorgeschlagen hatte, ihn mit nach Hause zu nehmen. Aber Dize, der auf jeden Arm einen Sohn nahm, drehte sich um und rief Horn zu, ihm zu folgen.
Jetzt trat seine Frau, ein hübsches, zierliches Persönchen, aus der Tür, um ihren Mann zu begrüßen. Sie blieb überrascht stehen, als sie sah, daß Dize nicht allein war.
„Das ist Derry Horn. Er ist auf dieser Fahrt mitgekommen“, erklärte Dize. „Er ist von der Erde, aber ganz in Ordnung.“
Das war ein doppelsinniges Kompliment! Horn hoffte, daß es ihm gelang, seine Gefühle sich nicht in seinem Gesichtsausdruck spiegeln zu lassen, während er zurückhaltend begrüßt und in das Haus geführt wurde.
Die Möbel waren der Struktur nach die gleichen wie auf der Erde, aber zweifellos aus einheimischen Materialien gefertigt. Sie sahen sehr solid aus und wirkten nicht so schwerelos und leicht wie diejenigen auf der Erde.
Die beiden Jungen wollten einen Bericht über die gerade beendete Reise haben. Dizes Frau holte ein angenehm duftendes Getränk in Tonkrügen. Horn dankte ihr, nippte an seinem Getränk und hörte Dize zu.
Ein wenig später schickte Dize die Jungen weg und blickte zu seinem Gast hinüber. „Entschuldigen Sie, ich muß das immer zuerst hinter mich bringen, sonst gibt es keine Ruhe im Haus. Ich hätte Sie eigentlich vorher unterrichten sollen. Ich brachte Sie deshalb hierher, weil ich glaube, daß Sie sonst auf Newholme oder irgendeiner anderen Welt herumlaufen und dumme Bemerkungen darüber machen, daß Sie die Dinge ziemlich primitiv finden. Wir sind ein wenig – wie nennt man das gleich – kleinbürgerlich, so mutet es jedenfalls an. Wir lieben solide Dinge, neigen dem Durchschnitt und dem Normalen zu.
Jetzt aber will ich von Ihnen sprechen. Ich habe Sie während dieser Fahrt beobachtet, und ich habe Ihnen deutlich angemerkt, daß Sie ein vernünftiger Mensch sind, aber zum Teufel, ich glaube, Sie sind dennoch verrückt, daß Sie den Gedanken fassen konnten, eine derartige Aufgabe zu übernehmen, wie Sie sie mir geschildert haben. Ja, ich war sogar halb geneigt, zu versuchen, Ihnen diese Absicht auszureden, aber jetzt glaube ich nicht mehr, daß ich es noch tun werde. Dafür habe ich zwei Gründe. Einmal haben Sie Mut, und Mut und Glück können die ungewöhnlichsten Leute durch die Hölle bringen!
Und zum zweiten! Ich möchte keinen Erdenmenschen zurückhalten, etwas Nützliches zu tun, statt nur einfach herumzusitzen und es sich sein ganzes Leben lang bequem zu machen, wie es doch die meisten zu tun scheinen. Glauben Sie jedoch, daß Sie sich – ganz auf sich selbst gestellt – durchsetzen werden? Haben Sie wenigstens ein klares Bild darüber, wie Sie die Arbeit anpacken wollen, die Sie sich in den Kopf gesetzt haben?“
Horn schüttelte den Kopf. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir raten könnten, wie ich es vermeiden kann, zu einfältig zu wirken, falls das nicht eine zu große Aufgabe ist.“
„Es dürfte nicht zu schwer sein. Sie bleiben ein paar Tage hier. Sie sind hier herzlich willkommen. Meine Frau wird sich schnell damit zurechtfinden. Sie müssen sich daran gewöhnen, wie jemand zu denken, der viel reist. Sie haben Ihr ganzes Leben lang wie ein
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