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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Aufreizendes in dem Gedanken, daß es Welten gab, die so sehr von der übrigen Menschheit abgeschnitten waren.
    Er riß sich zusammen. „Nun“, sagte er nachdenklich, „ich glaube, es ist Zeit, daß ich Großvaters Geld seiner eigentlichen Bestimmung zuführe.“
     
    Wenn er zu nähergelegenen Sonnensystemen hätte reisen wollen, so hätte er in verhältnismäßig luxuriösen Linienraumschiffen fliegen können; es gab eine ziemlich große Zahl wohlhabender Passagiere, in der Hauptsache Geschäftsleute, Export-Import-Agenten und andere, die in diesem Umkreis reisten, aber Creew’n Dith war die Welt, die außerhalb der regulären Linien lag, der Punkt, an dem die Grenze wirklich begann.
    Nach der Mode gekleidet, wie sie auf der Erde herrschte und die lässige Desinteressiertheit vorgebend, die er für seine offizielle Rolle als Enkel eines reichen Mannes für angemessen hielt, der sich ziemlich unwillig damit beschäftigt, das Geschäft seiner Familie kennenzulernen, lungerte er im Büro der Raumhafen-Agentur herum, betrachtete seine Fingernägel, während ihm verschiedene Vorschläge unterbreitet wurden.
    „Am besten nehmen Sie an der letztmöglichen Station einen Frachter“, schlug man ihm vor, „so daß Sie nur kurze Zeit in einem derart unbequemen Schiff zubringen müssen.“
    „Nein“, sagte Horn lässig, „das würde mich zuviel Zeit kosten. Ich möchte diese Reise so schnell wie möglich hinter mich bringen. Notfalls reise ich sogar mit einem Frachter, wenn ich damit sofort bis nach Creew’n Dith kommen kann.“
    Schließlich trennte man sich bedauernd mit der Information, daß es ein solches Schiff gäbe, das am kommenden Tag starten sollte. Es war eines, das Roboter seiner eigenen Firma an Bord hatte.
    „Das wird gehen“, sagte Horn und blätterte den geforderten Betrag auf den Tisch.
    Die Dame, die dem Büro vorstand, lächelte ihn huldvoll an. Ihrem Gesicht merkte man die Freude über die neuen Banknoten an.
    „Vielen Dank“, sagte sie und riß das Geld so schnell an sich, als könne es verdampfen, wenn sie es zu lange an der frischen Luft lasse. „Ich werde persönlich für Ihre Bequemlichkeit sorgen. Wir werden Ihnen die Kabine des Kapitäns zur Verfügung stellen.“
    „Sie müssen völlig von Sinnen sein“, sagte Horn mit betont gelangweilter Stimme. „Das wird den Kapitän in schlechte Laune versetzen, und wenn der Kapitän in derart schlechter Stimmung ist, dann läßt er sie an seinen Untergebenen aus und diese wiederum an ihren Untergebenen. Ich möchte meine Reise in einer etwas angenehmeren Atmosphäre verbringen. Vielleicht können Sie mir die Kabine eines Maats überlassen.“ Er hob die Augen und lächelte die Frau an. „Wenn mein Großvater eine Verdauungsstörung hat, dannleidet die Produktion an den beiden darauffolgenden Tagen darunter.“ Diese Bemerkung war eine Art von Verunglimpfung seines Großvaters, aber sie erfüllte ihren Zweck. Die Frau stimmte zu, genau das zu tun, was er gesagt hatte. Sie blieb in ihrer Begeisterung über seinen Charme, seinen klaren Menschenverstand und seine gute Erziehung zurück. Wahrscheinlich würde sie die beiden nächsten Tage nur über ihn sprechen.
    Die Flugkosten nach Creew’n Dith waren niedriger gewesen, als er – nach Erdensätzen rechnend – erwartet hatte. Wie Dize ihm gesagt hatte, wuchs die Kaufkraft des Geldes etwa im gleichen Verhältnis zum Abstand von der Erde.
     
    Einige Stunden vor dem planmäßigen Abflug seines Schiffes ging er zum Raumhafen hinab, um alle Formalitäten mit den Behörden zu erledigen. Dize ging mit ihm, denn er mußte sich bei seinem Schiff zurückmelden, um dessen Beladung zu überwachen.
    Der Frachter lag bereits auf dem Raumflughafen. Ein leichter Nieselregen fiel aus dem grau überzogenen Himmel, und es wehte ein kalter Wind. In einem umzäunten Hof am Rande des Flughafens standen oder lagen, eng aneinandergedrängt, Hunderte von Androiden, die nur Ponchos aus grobem Tuch als Schutz gegen das Wetter trugen. Dize schnaubte verärgert, als er sie erblickte.
    „Diese Flughafenleute sind doch verdammte Narren!“ fluchte er.
    „Weshalb haben sie denn nicht wenigstens Planen aufgespannt? Wahrscheinlich werden wir die Hälfte der Fracht durch Lungenentzündung verlieren, wenn wir sie in diesem Zustand an Bord bringen. Entschuldigen Sie mich bitte! Ich muß ein wenig Krach schlagen!“
    Er ging weg mit dem Versprechen, zurückzukehren und Horn ans Schiff zu bringen. Horn blickte sich mehrmals nach

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