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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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den Androiden um, während er langsam durch den Regen auf das Büro der Flughafenbehörde zuging.
    Hier erwartete ihn der Kapitän des Schiffes, das ihn nach Creew’n Dith bringen sollte, bereits ungeduldig. Er war ein drahtiger Mann namens Shembo, der mit dicker und belegter Stimme langsam sprach. Das irritierte Horn zuerst und erweckte in ihm den Eindruck, daß er es mit einer Person von niedrigem Intelligenzgrad zu tun hatte. Dann erkannte er jedoch plötzlich, daß Shembo ein Creewndithianer von Geburt war und sich infolgedessen in einer fremden Sprache ausdrückte. Daß es auch noch andere Sprachen als das Englisch der Erde gab, das ihn stets umgeben hatte, war ihm nie richtig zum Bewußtsein gekommen. Er entschloß sich, auf der Reise möglichst viel Creewndithianisch zu lernen.
    Shembo schien sich mit seinem wichtigen Passagier gut stellen zuwollen. Als die Formalitäten der Flughafenkontrolle erledigt waren, lud er Horn ein, ihn zum Schiff zu begleiten und brachte ihn persönlich über den Flughafen. Er stellte fest, daß seine Augen zu den wartenden Androiden hinüberblickten; jetzt zeigten sich bereits die Folgen von Dizes Beschwerden, denn die Androiden kauerten sich unter riesigen Planen zusammen, die gerade von Arbeitern aufgespannt wurden.
    „Gute Fracht, was?“ sagte Shembo mit breitem Lächeln. „Wir haben auf dieser Fahrt sehr viele hierhergebracht.“
    „Sie haben diese Ladung gebracht? Dann kommen sie also von Creew’n Dith?“
    „O nein, diese hier kommen von weit draußen, sehr weit, vielleicht von Arthworld, vielleicht noch weiter. Ich nicht wissen. Wir bekommen von anderen Schiffen auf Creew’n Dith vier Ladungen. Ich kaufe beste davon zu – bieten … Wie Sie sagen dazu? Wenn jeder macht seinen Preis?“
    „Auktion?“ meinte Horn. Shembo legte Daumen und Zeigefinger zu einem Ring in der Geste der Zustimmung zusammen.
    „Oktion, ist richtig. Ich sehr guter Käufer für Androiden. Ich bekommen beste und behandeln gut. Verlieren wenige Leben! Andere Händler nicht so gut. Zahlen niedrige Preise, bekommen schlechte Ware, verlieren viele, versuchen mehr Preis zu bekommen als später wert. Am besten man macht Geschäfte mit guten Androiden.“
    Sie kamen also von weither. Das war interessant. Horn hätte nie geglaubt, daß so ferne Welten die Technologie besaßen, um künstliches Leben herzustellen.
    Sie gingen auf ihrem Weg zum Schiff an dem umzäunten Androidenlager vorbei. Shembo hob gerade einen Arm, um in stolzer Geste sein Schiff zu zeigen, als sie von hinten angerufen wurden und Horn sich umdrehte. Er entdeckte, daß einer der Newholmer Grundwagen beinahe bis auf eine Entfernung von etwa zwanzig Schritten an sie herangekommen war.
    Aus dem Fond des Wagens stieg ein Mann, der mit einer Hand seinen Hut auf dem Kopf festhielt, weil ihn der Regenwind davonzublasen drohte.
    „Sind Sie Derry Horn?“ rief er. Horn antwortete, das sei der Fall. Der Fahrer kam heran und machte neben Horn und Shembo halt.
    „Es tut mir leid, daß ich Sie belästigen muß, Mr. Horn“, sagte der Mann mit dem Hut. „Könnten Sie einen Augenblick zur Hafenbehörde kommen? Offensichtlich hat man da etwas bei der Ausfüllung Ihrer Papiere übersehen. Ich glaube, es handelt sich darum, daß Sie sich nicht für dauernd auf Creew’n Dith niederlassen wollen.“ Er sagte es zungenfertig mit leicht verdrossener Miene, als wolle er andeuten: Sie wissen ja, wie es mit den Bestimmungen ist! Horn zuckte verärgert die Achseln und wollte in den Wagen steigen.
     „Es tut mir leid, Kapitän Shembo“, sagte er, „aber ich werde nicht lange wegbleiben. Ich werde schon wieder allein zum Schiff zurückfinden, wenn diese Angelegenheit erledigt ist.“
    Der Fahrer des Wagens öffnete die Tür, stieg höflich aus und blieb mit der Hand am Wagenschlag stehen. Plötzlich schien er jedoch zu erstarren. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Horn wurde durch einen ungeheuren Stoß zur Seite geschleudert. Shembo, der eine überraschende Stärke besaß, hatte einen Arm vorgestoßen. In der anderen Hand hielt er eine Schußwaffe, die auf die beiden Fremden gerichtet war.
    „Ist nicht solche Urkunde!“ Shembo erklärte es zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Ich glaube, Sie sein sehr reicher Mann, Mr. Horn. Ich glaube, diese –“
    Er warf ein Wort ein, das Horn nicht verstand. Wahrscheinlich war es eine creewndithianische obszöne Bemerkung. Dann fuhr er fort: „Diese versuchen, Sie für Geld zu kidnappen. Sie gehen zu

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