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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ihnen der Geruch des Treibstoffes unangenehm, denn es war bekannt, welch ausgezeichnete Nase sie besaßen. Vielleicht machte ihnen aber auch die Gefahr Spaß, denn oft genug waren solche Gruppen von Eingeborenen angegriffen worden, die ihrerseits ihren Mut meist mit dem Leben bezahlen mußten. Zivilisten besaßen eben nicht die geringste Chance gegen die schwerbewaffneten Invasoren mit ihren Körperpanzern und schnellem Reaktionsvermögen.
    Aber ich bin kein Zivilist, sagte sich Flandry. Und dieser Bryce scheint ebenfalls ein brauchbarer Bursche zu sein.
    Die Gruppe marschierte an ihrem Versteck vorbei.
    Ab und zu fiel ein Lichtschein auf gesenkte, lange Köpfe, die in stumpfen Schnauzen endeten. Der aufrechte Gang war ein wenig gebeugt und scheinbar schwerfällig. Fünf waren es, zählte Flandry schnell, und Temulak ging in ihrer Mitte, blieb aber jetzt ein bißchen zurück.
    Flandry glitt aus dem Schatten seines Verstecks und rannte mit völlig lautlosen Schritten vor.
    Temulak wirbelte herum, ein Zeichen, wie ungeheuer scharf sein Gehör sein mußte. Die rotpelzige Klaue schnellte zum Gürtel, wo die Strahlpistole stak. Mit einem blitzschnellen Schlag traf Flandrys Totschläger das Gesicht des Feindes.
    Aber nicht gut genug, denn Temulak senkte den Kopf, so daß der Helm den Schlag abfing und ableitete. Auch der Brustpanzer nahm dem irdischen Agenten jede Möglichkeit, dort einen zweiten Schlag anzubringen. Der Strahler kam aus dem Halfter.
    Mit aller Kraft ließ Flandry die Rechte auf die Handgelenke des Wolfes herabsausen. Die Strahlwaffe polterte zu Boden.
    Der Ardazirho warf den Kopf zurück und stieß ein klägliches Heulen aus. Das Hauptquartier war keinen halben Kilometer entfernt. Dort mußte man den Schrei gehört haben.
    Flandry nutzte die Gelegenheit, ihm einen Kinnhaken zu geben, der Temulak taumeln ließ. Aber schon hatte er sich wieder gefangen und griff zu. Sich gegenseitig umklammernd, stürzten beide hin und wälzten sich im Schmutz der nassen Straße.
    Die haarige Linke fuhr heran und krallte nach Flandrys Kehle. Der Terraner sah die scharfen Nägel. Er warf den Arm hoch, um seinen ungeschützten Hals vor einer Verletzung zu bewahren. Temulak heulte erneut auf. Dann biß er in Flandrys Handgelenk.
    Der Schmerz raste wie Feuer durch die Glieder des Agenten, aber er gab ihm auch doppelte Kräfte, um seinen Gegner bewußtlos zu schlagen.
    Flandry sah auf. Im fahlen Schein einer auf dem Boden liegenden Lampe sah er, wie Bryce sich der Wachen erwehrte, die heulend heranstürmten.
    Zwei der Wölfe lagen bereits getroffen am Boden. Der dritte sprang vor und stürzte sich auf Bryce, der ihn von sich schleuderte. Noch während er fiel, erschoß ihn der Rebell mit seinem Nadler.
    Der vierte jedoch hatte genügend Zeit gefunden, seinen Strahler zu ziehen. Der blendende Schein stach durch die Dunkelheit und traf genau die Stelle, an der Bryce noch eine Sekunde zuvor gestanden hatte. Nun schoß er von der Erde aus, verfehlte aber sein Ziel. Mehrmals wurden Schüsse gewechselt, aber niemand traf.
    In der Ferne war das wilde Geheul der herbeieilenden Verstärkung. Es blieb nicht mehr viel Zeit.
    Flandry tastete die Straße ab und fand endlich den Strahler des Rudelführers. Er wartete, bis die Waffe des überlebenden Wolfes aufblitzte, dann erst schoß er und traf genau.
    „Wir müssen fort, sonst finden die Wölfe unsere Spur. Und ihre Nasen sind verdammt gut“, sagte Bryce von irgendwoher.
    „Daran habe ich auch gedacht“, versicherte Flandry. „Kümmere dich um Temulak.“
    Bryce nahm den Bewußtlosen auf seine breiten Schultern, während Flandry eine Plastikflasche aus der Tasche zog und Benzin auf die Straße goß.
    „Wenn ihre Nasen nach einer solchen Prise noch etwas wert sind, weiß ich nicht, wie gut sie sind“, sagte er leise.
    Bryce schritt voran. Sie sahen nicht sehr viel, aber sie konnten den Weg ertasten. Vorbei ging es an dunklen Häusern, hinter deren Fenstern sich nichts regte. Dann überkletterten sie einen halbzerfallenen Gartenzaun und eilten weiter. Hinter ihnen wurde das Geheul lauter; die Wölfe hatten die Stätte des Überfalles erreicht.
    Das Versteck war nicht weit. Für Flandrys Geschmack sogar viel zu nahe. Wer aber auf Vixen besaß schon Erfahrungen im Partisanenkrieg? Cat hatte nach ihrer Ankunft in Garth sofort ihre Freunde aufgesucht und sie mit Flandry bekannt gemacht. Es war eine kleine, verbissene Widerstandsgruppe, die einen schier aussichtslosen Kampf focht. Und wenn

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