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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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ist darum …“
    „Auf dem Bildschirm ist nun etwas zu sehen!“ unterbrach Dusty.
    „Rötlich und noch sehr verschwommen?“
    „Ja.“
    „Ausgezeichnet. Der Phanostrahl ist der Leitstrahl für die Richtung der Winkelkurve. Mit anderen Worten: man benötigt drei Punkte, um eine Ebene im Raum zu bestimmen. Diese drei Punkte sind Sie, das Blinklicht Und der Phanostrahl. Sie dürfen das Schiff nur dann eine Kurve beschreiben lassen, wenn es in dieser Ebene liegt. Verstanden?“
    „Ja“, nickte Dusty, obwohl er nicht ein einziges Wort verstanden hatte. Aber er sagte sich, daß Verstehen nicht so wichtig war, wenn es sich um rein theoretische Überlegungen handelte. Die Hauptsache war, er begriff die technischen Handgriffe bei der Steuerung des fremden Schiffes. Außerdem würden Gant und seine Leute schon wissen, wenn er einen Fehler machte. Im eigenen Interesse würden sie ihn darauf aufmerksam machen.
    „Und nun bringen Sie den Phanostrahl mit dem Ziel in Übereinstimmung“, fuhr Gant fort. „Drücken Sie die Knöpfe auf dem T-Eisen der Reihe nach ein und heben Sie es dann waagerecht an.“
    Dusty folgte, aber seine Bewegung war unsicher. Vor seinen Augen begannen die Sterne zu tanzen und einen Reigen aufzuführen. Der Phanostrahl, als greller Lichtpunkt sichtbar, glitt quer über den Bildschirm und drohte, am unteren Rand zu verschwinden. Eine winzige Bewegung des T-Eisens – und er kehrte im letzten Augenblick um. Dann schnappte das T-Eisen ein, und die tanzende Bewegung der Sterne hörte auf. In aller Ruhe stellte Dusty neu ein, bis der Phanostrahl die befohlene Position auf dem Bildschirm einnahm. „Hätten wir“, gab er bekannt und versuchte, das Zittern in seiner Stimme zu verbergen.
    „Sehr gut, Dusty. Sie benehmen sich lobenswert für jemand, der fremden Kontrollorganen gegenübersteht. Und nun suchen Sie einen Schalter, der mit ,Koordinaten’ bezeichnet ist. Er steht auf ,rechtwinklig’. Stellen Sie ihn auf ,polar’. Verstanden?“
    Das Bild auf dem Schirm veränderte sich abrupt. Vorher waren die Sterne in waagerechter und senkrechter Anordnung sichtbar gewesen, und nun verwandelte sich das gesamte Bild in eine kreisförmige. In der Mitte blieben lediglich die sich vertikal schneidenden Linien, die das Fadenkreuz bildeten.
    „Suchen Sie die Linie mit der Bezeichnung G-siebenhundertfünfzehn ab, Dusty. Sehen Sie ein Blinklicht?“
    „Nein.“
    „Schade. Ich dachte, wir hätten Glück. Leider müssen wir nun noch ein wenig Geduld haben. Lassen Sie den Phanostrahl nach unten abwandern und schalten Sie den Koordinatenschalter nach links.“
    Wieder änderte sich das Bild.
    „Drehen Sie nun langsam das T-Eisen und versetzen somit das Schiff in rotierende Bewegung. Ihr Ziel liegt auf einer Linie, die nichts als die Verlängerung der Schiffsachse ist, um die sich das Schiff dreht. Haben Sie? Gut, dann achten Sie darauf, was Sie sehen.“
    „Was suche ich denn eigentlich?“
    „Einen Stern, der seine Helligkeit jede Sekunde wechselt und …“
    „Schon gefunden!“
    „Wunderbar! Bringen Sie ihn ins Fadenkreuz und lassen Sie das T-Eisen neutral einrasten.“
    Auch diesen Befehl führte Dusty aus. Dabei blinkte genau vor ihm der Stern in regelmäßigen Abständen. Er stand fast unbeweglich genau im Fadenkreuz. Und mit einem Mal begriff Dusty, was Chat Honger, Bren Fallow und Scyth Radnor aus Sol zu machen beabsichtigten.
    Der Stern vor ihm wäre nicht aufgefallen inder Masse der anderen Sterne, Gaswolken und fernen Galaxen, wenn er nicht geblinkt hätte. Nur dieses regelmäßige Auf- und Abblinken ließ ihn aus der Masse hervortreten. Er wußte nicht, wie weit dieser Stern noch von ihm entfernt war, aber Sol versank hinter ihm in der Unendlichkeit des Raumes. Man würde die Sonne der Erde ebenfalls kaum noch von den anderen Sternen unterscheiden können. Das Leuchtfeuer vorn jedoch war wie ein Signal, das den sicheren Hafen kennzeichnete.
    Dusty holte tief Luft.
    „Barbara!“ rief er.
    Sie kam die Treppe hoch und stürmte in die Zentrale.
    „Du hast mich gerufen?“
    „Wie geht es Scyth?“
    „Zufriedenstellend. Er schläft. Und du?“
    Dusty grinste.
    „Martin Gramer sollte mich sehen! Dabei ist alles so einfach …“
    Barbara stieß einen Schrei aus und starrte wie gebannt auf den Bildschirm. Dusty wirbelte herum.
    Aus dem unbeweglichen Sternenhimmel hatte sich einer der Sterne herausgelöst und raste, schneller und größer werdend, auf das Schiff zu. Wie eine weißglühende

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