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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Aufsuchen des nächsten geschah bereits mit einer Routine, die Dusty überraschte. Die nächsten beiden waren nicht weit voneinander entfernt, vielleicht einige hundert Lichtjahre. Es war wie beim Slalomlauf. Aber dann, nach der letzten Wendung, lag vor ihm eine weite, gerade Strecke. Ganz in der Ferne leuchtete winzig klein das Leuchtfeuer.
    Rechts begrenzten zwei langsame Lichter eine riesige Gaswolke, die wie ein See in dem Nichts schwamm.
    „Sie haben nun Zeit. Am Ende des jetzigen Lichtes liegt Marandis“, gab Gant bekannt. „Aber bleiben Sie in der Zentrale.“
    Dusty fühlte berechtigten Stolz. Er hatte ein fremdes Raumschiff quer durch die Milchstraße gesteuert, ohne jemals zuvor eine Ahnung gehabt zu haben, wie man ein Flugzeug vom Boden abhob. Er wußte, daß er damit noch kein perfekter Pilot war, genausowenig wie jemand ein Elektromeister ist, weil er unter den Anweisungen einiger Fachleute eine Birne in die Fassung geschraubt hat. Aber seine Selbstsicherheit hatte zugenommen, und für das, was er sich vorgenommen hatte, benötigte er diese Selbstsicherheit. Und noch viel mehr.
    Aber das Fliegen ist für gewöhnlich leichter als das Landen.
    Gant Nerley wußte das ebenfalls. Als Dusty sich also Marandis näherte, traf er entsprechende Vorbereitungen. Auf keinen Fall sollte Dusty das Schiff am Boden von Marandis zerschmettern.
    Das Schiff gehorchte, als Dusty die befohlenen Handgriffe ausführte und kam einige Meilen über Marandis zum völligen Stillstand.
    „Was ist los?“ wollte Dusty wissen.
    „Verändern Sie die Stellung des T-Eisens nicht und warten Sie auf den Lotsen. Er wird zu Ihnen an Bord kommen.“
    Ein Lotse konnte Dustys Selbstbewußtsein auch nicht mehr abschwächen. Er wußte. daß selbst die ältesten und erfahrensten Kapitäne irdischer Ozeanschiffe einen Lotsen an Bord kommen ließen, wenn es darum ging, einen fremden Hafen anzulaufen. Vielleicht gab es um Marandis besondere Gefahren, die nur ein Lotse kannte.
    „Ich warte auf den Lotsen“, gab er daher zurück.
    Keine zehn Minuten später legte ein schlankes Schiff bei der Schleuse an. Ein Marandianer kam an Bord und begrüßte Dusty freundlich.
    „Ich bin Nort Wilgas, der Lotse.“
    „Freut mich sehr“, sagte Dusty ehrlich erleichtert. „Ich bin Dusty Britton.“ Und sich früh genug an seine Rolle entsinnend, fügte er schnell hinzu: „Von der irdischen Raumpatrouille.“
    „Gute Reise gehabt?“
    „Ja, nur ein wenig anstrengend. Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie vorher ein Schiff quer durch die Galaxis geflogen. Ich bin verdammt müde.“
    Der Marandianer sah Dusty verblüfft an.
    „Wollen Sie damit sagen, daß Sie ständig an den Kontrollen gewesen sind? Ohne Ablösung?“
    „Ja.“
    „Dreiundzwanzig Stunden?“
    „Ja.“
    Der Mann staunte.
    „Dann machen Sie nur, daß Sie ein Bett finden. Ich bringe das Schiff sicher für Sie zu Boden.“
    Barbara stützte Dusty und brachte ihn hinab zum Salon. Dort schlief er fast beim Anblick der Couch schon ein, aber er mußte es sich gefallen lassen, daß Barbara ihn hinlegte und sorgsam zudeckte.
    Dann aber wußte er von nichts mehr. Er schlief fest, als das Schiff auf Marandis landete.

 
14. Kapitel
     
    Als er wach wurde, erfüllte helles Sonnenlicht den Salon. Der Geruch frischer Luft drang in seine Nase und weckte ihn vollends auf. Er lag nicht mehr auf der Couch, sondern in einer der Kabinen, die sich unter dem Salon befinden mußten. Er wunderte sich flüchtig, wie er wohl hierhergelangt sein mochte.
    Er streckte sich wohlig und fühlte die angenehme Kühle der Laken. Im gleichen Augenblick fast öffnete sich die Tür, und eine Frau trat ein. Von der Mütze bis zu den Schuhen war sie in Weiß gekleidet. In der einen Hand hielt sie ein Buch, in der anderen eine Zigarette. „Hallo“, machte sie freundlich. „Wie fühlen Sie sich?“
    „Gut. Aber noch besser nach einem Bad und einer Zigarette. Auch würde ich mich gern wieder anziehen.“
    „Wir nahmen uns die Freiheit, Ihre Uniform reinigen zu lassen. Das Bad und Rasierzeug ist nebenan. Und was die Zigarette angeht, so kann ich Ihnen sofort eine anbieten.“
    Dusty badete und zog sich an. Als er in den Salon kam, erwarteten ihn dort die Schwester und Barbara.
    „Wenn Sie fertig sind“, sagte die Schwester, „werde ich Sie zu einer offiziellen Besprechung geleiten, an der auch Gant Nerley teilnehmen wird.“
    „Wie geht es Scyth Radnor?“
    „Gut. In einer Woche kann er aus dem Krankenhaus und den Mann

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