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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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abgefallene Blumen kennzeichneten ihre Spur, die zum Schiff führten. Ohne sich um Rossiter und Leaburg zu kümmern folgte er seinen Leuten in die OUTRIDER. Es war ihm völlig gleichgültig, daß die beiden Aufgebrachten ihn begleiteten. Bis hinauf zur Zentrale. Dort setzte Tait sich und hörte zu, was man ihm zu sagen hatte.
    „Das bedeutet das Ende Ihrer Laufbahn!“ keuchte Rossiter wütend.
    Leaburg fügte verächtlich hinzu:
    „Das Korps wünscht keine Offiziere, die ihre Pflicht vernachlässigen, Tait. Sie sind fertig. Jawohl, fertig!“
    Tait drehte sich langsam um und sah die beiden Männer an.
    „Die Eingeborenen von Tanaquil können als freundlich bezeichnet werden, meine Herren. Ich hatte eine sehr aufschlußreiche Unterhaltung mit ihren Anführern. Sie heißen uns auf ihrem Planeten willkommen. Ich habe ihnen erklärt, warum wir hierher gekommen sind und welches unsere Absichten sind – genau nach Vorschrift des Korps’. Ihre Mission, meine Herren, ist somit beendet.“ Er studierte den Ausdruck ihrer verblüfften Gesichter und konnte es sich nicht verkneifen, hinzuzusetzen: „Nicht die meine.“
    Sie stammelten Fragen und verlangten Aufklärung.
    Doc Barttlet kam in die Zentrale. Er warf den beiden Offizieren einen forschenden Blick zu, stieß Leaburg mit einer flüchtigen Entschuldigung beiseite und rollte dann Taits Ärmel in die Höhe. Er gab ihm eine Injektion.
    „Ins Bett, Tait. Für eine Stunde.“
    „Geht in Ordnung, Doc. Gleich.“
    „Ich schlage vor“, sagte Rossiter mit einem Seitenblick auf Barttlet, „daß Sie uns endlich erklären, wie Sie einen derart positiven Kontakt mit den Eingeborenen herstellen konnten, wenn unsere Experten versagten.“
    „Wir sprachen einfach mit ihnen. Doc zeigte ihnen, wie man Kranke zu behandeln hat.“
    „Aber wie?“ fragte Leaburg ungeduldig.
    „Rossiter versuchte, sich den Eingeborenen mit irdischer Kultur anzupassen. Er machte den Fehler, den wir schon lange gemacht haben: er war zu ernsthaft in seinen Bemühungen.“
    „Zu ernsthaft?“ stammelte Rossiter verblüfft. „Man muß doch diese Aufgabe ernst anfassen.“
    „Bis zu einem gewissen Punkt – sehr richtig. Aber zuviel Ernst kann auch alles wieder verderben.“
    „Wenn Sie mir damit eröffnen wollen, daß die Eingeborenen einen hoch entwickelten Sinn für Humor besitzen, so darf ich Ihnen entgegnen, daß wir das schon lange gewußt haben. Es war das erste, was wir herausfanden.“
    „Gratuliere“, verbeugte sich Tait ironisch in Richtung des RffK-Boss’. „Die Eingeborenen liebten ihre Spaße, wenn sie uns auch manchmal etwas seltsam anmuten mochten. Der angeborene Humor aber führte zu etwas anderem, das Sie übersahen, Rossiter.“
    „Und das wäre?“
    „Als Ihre Leute sich ihnen näherten, wunderten sie sich, warum die Fremden Geschenke einmal annahmen, das andere Mal wieder ablehnten. Sie haben einen gesunden sechsten Sinn für alles Vorgetäuschte, diese Menschen von Tanaquil. Sie fühlten, wenn ihnen etwas Falsches gegenüberstand. Und Ihre Australier, die halbnackt und mit einem Bumerang herumliefen, kopierten ja nur längst vermoderte Vorfahren. Zwei Jahrtausende des Raumfahrtzeitalters verwischen auch die ältesten Überlieferungen aus dem Blut. Ja, das war es: Ihre Kontaktleute waren unecht.“
    Die beiden Männer starrten ihn wortlos an.
    „Wie gesagt“, fuhr Tait ruhig fort, „diese Naturmenschen haben ein feines Gefühl für Unechtheiten. Wenn sie einen Bluff ahnten, wollten sie nichts mehr damit zu tun haben. Und alle Ihre Pakistaner, Japaner oder Afrikaner waren Bluff. Denn sie waren in Wirklichkeit nichts als moderne Terraner.“
    „Sie brannten unser Zelt nieder, weil es ihnen Spaß machte“, murmelte Rossiter. „Das glaubten wir auch …“
    „Dann hätten Sie daraus die Konsequenzen ziehen sollen“, warf Tait ihm vor. „Martin und Ferrari, meine beiden Leute, taten es. Sie haben eine Medaille dafür verdient. Sie machten den Eingeborenen nichts vor, als sie sich betranken und fröhlich mit ihnen waren. Das spürten die Brüder – und sie machten ebenso fröhlich mit. Sie waren glücklich, endlich ,echten’ Terranern zu begegnen.“
    Er legte einen Hebel um und sagte ins Mikrophon:
    „Charlie? Alles in Ordnung?“
    „Ja, Capt’n.“
    „Gut, danke.“ Und zu McGilligan: „Wir starten in genau fünfzehn Minuten.“
    „Zu Befehl, Capt’n.“
    Rossiter trat einen Schritt vor.
    „Was haben Sie vor, Tait?“
    „Ich führe nur meine Befehle

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