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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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nacktes Gestein. Wie eine Landzunge ragte ihre Ebene in den Magmasee hinein. Heiß brannte die Sonne herab und verstärkte den Eindruck der Urlandschaft eines soeben erst entstandenen Planeten. Wie vorsintflutliche Ungeheuer schoben sich die glutflüssigen Massen an der Landzunge vorbei und wälzten sich einem nicht sichtbaren Abfluß entgegen. Drüben am Horizont hingen gelbe Wolken über der brodelnden Fläche. Dumpfes Grollen zeugte von Erdbeben.
    „Ausgezeichneter Platz für eine Röstkastanie“, sagte hinter ihnen eine frohe Stimme. Tait und McGilligan drehten sich um und erblickten Leutnant Stafford, den Chefingenieur der OUTRIDER. Er war unbemerkt eingetreten.
    Stafford war, körperlich gesehen, ein Riese. Er hatte den alten Charlie Chapman abgelöst, der inzwischen in den wohlverdienten Ruhestand getreten war. Stafford hatte ein volles, rotes Gesicht, war stets gut gelaunt und paßte daher so recht zu Taits Mannschaft. Da Chapman ihn höchstpersönlich in seinen neuen Arbeitsbereich eingeführt hatte, betrachtete er diesen immer noch als den besten Ingenieur der Milchstraße. Aber mit einem Augenblinzeln pflegte er – wenn die Rede darauf kam – hinzuzufügen, daß Chapman ja auf der Erde weilte und somit nur er, Stafford, übrig blieb.
    Tait nickte ihm mit besorgter Miene zu.
    „Bewegen Sie sich vorsichtig, damit wir nicht umkippen, Stafford,“ murmelte er. Früher war diese Bemerkung ein Witz gewesen. aber heute war sie berechtigt.
    „Der Hyperantrieb ist in Ordnung“, meldete der Ingenieur. „Schaffen Sie mir die OUTRIDER aus dem Gravitationsbereich dieser kochenden Hölle, und ich bringe sie heil zur SAUMAREZ.“
    „Was ist mit den Düsen?“ brach McGilligan hart in die Unterhaltung ein.
    Stafford hob die Hände.
    „Das wissen Sie doch selbst: hinüber.“
    „Gut, dann reden Sie auch nicht davon, uns zur SAUMAREZ bringen zu wollen.“
    „Das ist leider das ganze Problem“, nickte Tait. „McGilligan, Sie kümmern sich um die Toten und Verwundeten. Stellen Sie fest, wieviel Vorräte heil geblieben sind. Stafford, Sie kommen mit mir. Ich möchte mir Ihre Düsen ansehen.“
    Tait war alles andere als zuversichtlich. Er wußte genau, daß sie in einer hoffnungslosen Klemme steckten, aus der er vorerst noch keinen Ausweg sah. Aber wenn er die Hoffnung aufgab, würden es seine Leute erst recht tun.
    Er ließ Stafford voranklettern. Der Dicke war nicht so schnell wie er und kam den senkrechten Schacht nach unten nur langsam voran. Tait hatte keine Mühe, ihm zu folgen. Die Schwerkraft des noch ungetauften Planeten – Tait war versucht, ihn einfach Höllenplanet zu nennen – mochte etwa dreiviertel Erdgravitation betragen. Die genauen Daten würde er bald erhalten, zusammen mit den anderen Einzelheiten, diese kochende Welt betreffend. Wenn es Sweeny nicht gelang, das Radio in Ordnung zu bringen, würden sie hier sterben. Das stand fest.
    Die Notbeleuchtung schien auf einen Haufen zerbeulten Metalls herab. Leitungen und Kabel hingen wirr durcheinander. Männer arbeiteten in dem Chaos. Sie trugen Schutzanzüge gegen Strahlung. Von der Seite her, sah Tait, ragte ein Stück Felsen in den ehemaligen Maschinenraum herein. Es hatte die Hülle glatt durchschlagen, als das Schiff gelandet war.
    „Die Düsen sind nicht mehr zu gebrauchen“, murmelte er.
    „Wenn wir wenigstens den Rest des Schiffes in eine Kreisbahn schießen könnten“, flüsterte Stafford ohne Hoffnung, „dann würde ich uns zur SAUMAREZ zurückbringen.“
    „Der Gedanke ist unsinnig“, entgegnete Tait. „Es muß eine andere Möglichkeit geben. Staff. Sie muß Ihnen einfallen. Und machen Sie wieder ein fröhliches Gesicht, wie wir es von Ihnen gewohnt sind.“
    Stafford grinste gezwungen.
    „Ich habe Angst“, bekannte er freimütig.
    „Die haben wir alle“, nickte Tait gelassen und zeigte hinab zu den Männern im Maschinenraum. „Sehen Sie sich die Männer da unten an. Sie hoffen auf Sie, Staff. Und von mir erwarten sie, daß ich ihnen ein Beispiel gebe, sie führe und leite. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen.“ Er stieß dem anderen die Faust leicht in die Rippen. „Ich hoffe, daß Sweeny das Radio repariert. Sorgen mache ich mir um die COURAGEOUS.“
    Staffords heftige Antwort überraschte ihn.
    „COURAGEOUS! Diese Idioten! Sie waren es, die uns rammten. Ich habe es genau beobachtet, Capt’n. Sie stießen mit uns zusammen, nachdem sie abrupt den Kurs änderten. Dann glitt sie davon und stürzte ab. Drüben irgendwo

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