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TS 46: Die Marskolonie

TS 46: Die Marskolonie

Titel: TS 46: Die Marskolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Schiffbrüchiger auf einer Insel kann sich immerhin vorstellen, ein Boot zu bauen, mit dem er den Ozean überquert, aber niemand von uns kann sich vorstellen, wie er den Weltraum ohne Rakete überbrücken soll. Die seelische Beanspruchung bei dem Wissen, kein eigenes Hilfsmittel zu besitzen, wäre zu groß.“ Er sah den Kommandanten an. „Beantwortet das Ihre Frage, Jim?“
    „Danke, ja. Aber ich hoffe, Sie vergessen nicht, daß wir es mit sehr intelligenten Männern zu tun haben, die ganz genau wissen, daß wir nicht gestrandet sind.“
    „Vielleicht. Ich habe Ihnen ja auch nur gesagt, was ich von der Theorie halte.“
    „Wir haben also folgende Alternativen: Entweder kehren wir um zur Erde – und zwar alle in einem Schiff, denn für beide haben wir nicht genügend Treibstoff –, oder wir verfolgen unseren Plan weiter, so gut uns das möglich ist. Das heißt mit anderen Worten, daß wir eines der Schiffe auseinanderbauen und das andere zur Erde schicken. Bevor es zurückkehrt, müssen wir bereits die Energieanlage aufgebaut und die Leitung zum Pol gelegt haben. Für die Unterkunft der Männer und die Anlage der Kulturen muß gesorgt sein.“ Hargraves lächelte. „Für mich ist die Wahl zwischen den beiden Möglichkeiten nicht schwer.“
    „Ich bin dagegen“, sagte Weeway brüsk. „Diese Ziffern hier beweisen, daß wir nicht genügend Wasser und Verpflegung haben. Wie lange dauert es, bis das Schiff zurückkommt?“
    „Vielleicht vier Monate, ich weiß es nicht.“
    „Damit ist der Fall erledigt“, verbarg der Verpflegungsmeister seinen Triumph nicht. „Wir haben nicht genug Wasser.“
    „Wir haben genug, sobald die Leitung zum Pol gelegt ist. Damit erledigt sich Ihr Argument. Immerhin – Sie schlagen also vor, daß wir alle zur Erde zurückkehren?“
    „Ja.“
    „Winter?“
    Der Arzt seufzte. „Spielt meine Entscheidung eine Rolle bei Ihren Entschlüssen, Jim?“
    „Nein.“
    „Dann würde ich sagen, wir bleiben und versuchen es. Wollten Sie das hören?“
    „Ja. Und – danke, Doc. Ich werde die Leute unterrichten.“ Hargraves stand auf und lächelte dem Arzt zu. Dann ging er aus dem Zelt, ohne den Verpflegungsmeister zu beachten.
    Das Lager befand sich 150 Kilometer vom Rand der polaren Eiskappe entfernt. Mehrere der Kanäle kreuzten sich hier, riesige Täler, mehr als hundert Kilometer breit und mehrere tausend Meter tief. In ihnen war die Luft dicht genug zum Atmen. Hargraves blieb einen Augenblick vor dem Zelt stehen und sah hinüber zur fernen Sonne. Die eisige Kälte biß durch den dicken Overall.
    „Männer“, sagte er. „Alle herhören!“
    Sie erhoben sich und versammelten sich um ihn. Sie waren mit über die gigantische Kluft gekommen, die zwischen den Planeten lag. Ausgesuchte Leute, zäh und voller Willen, den Gefahren des unbekannten Planeten zu trotzen. Das Durchschnittsalter mochte 25 Jahre betragen, mehr nicht. Hargraves war zehn Jahre älter als die meisten von ihnen, aber das spielte keine Rolle.
    „Schiff Nummer zwei ist vernichtet. Wir müssen also unseren ursprünglichen Plan ändern. Zehn Mann starben, also müssen wir härter arbeiten, als vorgesehen. Wir haben jedoch einen größeren Verlust als unsere zehn Männer erlitten. Der größte Teil unserer Vorräte ging verloren, also werden wir rationieren müssen. Ich muß Sie bitten, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß Wasser von nun an sehr wertvoll sein wird. Wir können keinen Mann entbehren, unsere Vorräte zu bewachen, sondern müssen uns gegenseitig vertrauen.“
    Die Leute murmelten. Jemand spuckte verächtlich in den Sand.
    „Was denken Sie, wer wir sind?“ fragte er.
    „Ich weiß genau, wer Sie sind“, lächelte Hargraves. „Wüßte ich es nicht, könnten wir heute noch aufgeben. Und nun – an die Arbeit. Drei Mann werden das Essen vorbereiten, die anderen transportieren den Treibstoff von Schiff Nummer eins zu Schiff Nummer drei. Die Piloten melden mir, sobald Nummer drei startbereit ist. Das wäre alles.“
    Er drehte sich um und ging ins Zelt zurück.
    Noch bevor sie aßen, startete das Schiff. Jim starrte hinter dem flammenden Lichtpunkt her, bis er zwischen den kalt leuchtenden Sternen untertauchte.
    Winter setzte sich zu ihm an den Kistentisch. Er stellte die beiden Zinnschüsseln darauf.
    „So, nun hat der neue Cortez die Schiffe hinter sich verbrannt.“ Er löffelte die halbgare Suppe und brach ein Stück Brot ab. „Sind Sie nun zufrieden?“
    „Wir müssen mit dem zufrieden

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