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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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rang nach Luft.
    Als nächste erschienen ein Mann und eine Frau mittleren Alters, die sich ebenfalls gegenseitig stützten. In dem schwachen Licht der sinkenden Dämmerung konnte man kaum noch ihre bleichen, ausgemergelten Gesichter erkennen.
    Eine fünfte, vor Erschöpfung schwankende Gestalt tauchte an einer anderen Stelle aus den Büschen auf. Der Mann trug einen dunklen Bart. Man sah ihm an, daß er einst kräftig und muskulös gewesen sein mußte. Nun hatte die Seuche nicht mehr viel von seiner Stärke übriggelassen.
    Sie hatten die Ermordeten noch nicht entdeckt und begrüßten sich gegenseitig nach Art von Menschen, die keine Hoffnung mehr haben und mit ihren Kräften am Ende sind.
    Der ausgemergelte junge Mann riß sich deutlich erkennbar zusammen und setzte sich in Richtung auf die Schutzhütten in Bewegung, wo Calhoun vorhin die Toten mit Zweigen bedeckt hatte.
    Murgatroyd wimmerte.
    In diesem Augenblick hörte man erneut raschelnde Geräusche, die aber diesmal nichts von Schwäche oder Erschöpfung an sich hatten. Hindernde Zweige wurden mit kraftvoller Entschiedenheit zur Seite geschoben. Dann betrat raschen, selbstbewußten Schrittes ein neuer Mann die Lichtung. Er war muskulös und von rosiger Gesichtsfarbe.
    Calhoun schnellte hoch und trat mit lautlosen Schritten hinaus in das schwindende Licht, während der untersetzte Fremde die Gruppe zu Skeletten ausgezehrter Menschen verschlagen angrinste.
    „Na, alle zurück?“ knurrte er freundschaftlich. „Das ist nett von euch. Spart mir viel Mühe. Kann es in einem Aufwaschen erledigen.“
    Selbstsicher und ohne jedes Zeichen von Eile griff er nach dem Blaster an seiner Hüfte.
    „Wegwerfen!“ schnappte Calhoun hinter ihm. „Wegwerfen, sage ich!“
    Der Untersetzte wirbelte herum. Er sah Calhoun, der die Armbrust auf ihn angeschlagen hatte. Das Licht reichte noch aus, um ihn erkennen zu lassen, daß ihn keine Blasterwaffe bedrohte, ja, daß es sich nicht einmal um irgendeine der heutzutage üblichen und bekannten Waffen handelte. Aber noch viel aufschlußreicher war für den Untersetzten eine andere Tatsache. Sein Gegner trug Uniform und war sichtlich in gutem Gesundheitszustand.
    Er riß mit einer Gewandtheit, die nur durch lange Übung erreicht wird, die Blasterpistole in Anschlag. Aber Calhoun war schneller. Er traf ihn zuerst mit dem Pfeil aus der Armbrust. Der Zufall wollte es, daß der Treffer tödlich war.

 
4.
     
    „Wenn man die Dinge statistisch betrachtet, muß man erkennen, daß keine menschliche Handlung ohne zwangsläufig eintretende Folge für den Handelnden bleibt. Darüber hinaus folgen aber auch – das wird ebenfalls bei der statistischen Analyse klar  – die Konsequenzen einer Handlung mit hohem Wahrscheinlichkeitsgrad in der Art ihres Ablaufes der allgemeinen Natur jener Handlung, mit der sie ursächlich verknüpft sind. So hat also beispielsweise eine gewaltsame Tat mit hoher Wahrscheinlichkeit Folgen, deren Merkmal ebenfalls eine gewisse Gewalttätigkeit ist. Da nun zumindest einige der Konsequenzen einer Handlung den Handelnden selbst treffen, muß ein Mensch, der gewalttätig handelt, mit der Wahrscheinlichkeit rechnen, daß die verschiedenen möglichen Zufallsfolgen seiner Tat, sofern sie für ihn ungünstig sind, dies auf eine besonders heftige Weise sein werden.“
    Wahrscheinlichkeit und menschliches Verhalten – Fitzgerald
     
    Murgatroyd war etwa drei Stunden vor Sonnenuntergang mit einer geringen Menge Blut von Helen geimpft worden. Zu den besonders wertvollen genetischen Eigenschaften der Tormal-Rasse gehörte es, daß sie auf sine bakterielle Infektion ähnlich reagierten wie ein Mensch auf medikamentöse Behandlung. Ein auf die menschliche Haut gebrachtes Medikament hat selten irgendwelche Reaktionen des gesamten biologischen Systems zur Folge. Durch Schleimhäute aufgenommene Medikamente haben schon eine wesentlich besser durchschlagende Wirkung. Noch wirksamer ist im allgemeinen eine Medikation, deren Wirkstoffe durch den Verdauungstrakt aufgenommen werden – also Medizin, die man schluckt. Die stärksten Effekte aber haben Stoffe, die auf parenteralem Wege in den Organismus gelangen – ob sie nun ins Gewebe oder direkt in den Blutstrom injiziert werden. Als Faustregel gilt, daß ein hundertstel Gramm eines beliebigen Wirkstoffes auf parenteralem Wege die gleiche Wirkung entfaltet wie ein Gramm dieser Substanz bei oraler Verabreichung. Die Wirkung wird nicht durch Verdauungssäfte gestört und setzt sofort

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