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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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einem Injektor. Sie werden noch auf andere Flüchtlinge treffen. Ihrer Gruppe habe ich zwar massive Dosen verabreicht, aber Ihnen empfehle ich, etwas geiziger zu sein. Versuchen Sie zunächst eine Dosis von einem halben Kubikzentimeter, später können Sie vielleicht mit der Menge noch weiter heruntergehen.“
    „Und was wird mit Ihnen?“ wollte Kim wissen.
    Calhoun zuckte die Schultern.
    „Ich habe eine ganze Masse sehr weitreichender Vollmachten. Nur muß es mir auch gelingen, ihnen Geltung zu verschaffen“, sagte er trocken. „Als Raumarzt bin ich autorisiert, jede nur erdenkliche Maßnahme zu ergreifen, die mir geeignet erscheint, eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit zu bekämpfen. Ihr habt hier eine Seuche. Das ist Notstand Nummer eins. Die Seuche ist künstlich, also Notstand Nummer zwei. Die Leute, welche die Krankheit hier verbreitet haben, fühlen sich auf Grund ihres bisherigen Erfolges auf diesem Planeten zu der Annahme berechtigt, nach Wunsch jede beliebige Welt annektieren zu können. Da man sich über die menschliche Natur keinen gefährlichen Illusionen hingeben darf, müssen wir uns darüber klar sein, daß es in der gesamten Menschheitsgeschichte noch keine so ungeheuerliche Gefährdung der Gesundheit, ja sogar der Existenz unserer gesamten Spezies, gegeben hat. Es wird meine Aufgabe sein, etwas dagegen zu unternehmen.“
    „Vergessen Sie bitte nicht die Schiffsladung bewaffneter Mörder, die sich hier herumtreibt“, mahnte Kim.
    „Der ganze Haufen von Banditen interessiert mich viel weniger als der eine Mann an der Spitze dieses sauberen Unternehmens“, erklärte Calhoun. „Wie gesagt, ich befürchte mit gutem Grund, daß er noch über ein ganzes Sortiment weiterer Seuchen verfügt, und deshalb möchte ich mir den Kerl vorknöpfen. Was sich hier abspielt, kann nämlich durchaus die praktische Erprobung einer neuartigen Eroberungstechnik in einem – gemessen an sämtlichen bewohnten Welten der Galaxis – relativ bescheidenen Rahmen bedeuten.“
    „Wenn diese Schlächter Sie finden, dann ist Ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert!“
    „Das stimmt allerdings“, räumte Calhoun ein. „Aber die Wahrscheinlichkeitsrate der Möglichkeiten für günstige Zufallsereignisse ist für mich wesentlich besser als für das Banditengesindel. Die Gesetze der Natur sind meine Verbündeten und damit ihre Gegner. Auf jeden Fall aber habe ich als Angehöriger des Gesundheitsdienstes die Pflicht, jegliche Landungen irgendwelcher Personen auf einem Planeten zu verhindern, der von einer Seuche heimgesucht wird. Daß Landungen geplant sind, vermute ich aus verschiedenen triftigen Gründen. Also muß ich für wirkungsvolle Quarantänemaßnahmen sorgen.“
    Calhoun sprach in so trockenem Ton, als handelte es sich um eine Routineangelegenheit. Kim Walpole starrte ihn verblüfft an.
    „Sie glauben also tatsächlich, den Eindringlingen ernsthafte Schwierigkeiten machen zu können?“
    „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht“, sagte Calhoun, „um die mir vom Raumgesundheitsdienst für derartige Fälle übertragenen Vollmachten wirkungsvoll anzuwenden. Vorschriften über Quarantänemaßnahmen sind nämlich recht streng.“
    „Man wird Sie umbringen“, wiederholte Kim, aber Calhoun nahm die wenig ermutigende Prophezeiung gar nicht zur Kenntnis und fuhr in eindringlichem Ton fort:
    „Dieser Bursche vom Mordkommando fand euch nur deshalb, weil er wußte, daß ihr unbedingt irgendwann und irgendwie Flüssigkeit zu euch nehmen mußtet. Also brauchte er nur dem Lauf eines Baches zu folgen und dabei nach Spuren von Menschen zu suchen, die dort getrunken hatten. In der Umgebung der Quelle fand er eure Fußabdrücke, wie ich dort auch die seinigen entdeckte. Ich rate euch, denselben Trick anzuwenden, wenn ihr andere Flüchtlinge finden wollt. Aber selbstverständlich solltet ihr von jetzt an immer eure Spuren sorgfältig verwischen und auch nicht vergessen, die anderen ebenfalls darauf aufmerksam zu machen. Ich habe aber noch einen weiteren beherzigenswerten Vorschlag zu machen. Besorgt euch Waffen, so viel ihr nur bekommen könnt, selbstverständlich in erster Linie moderne Waffen wie zum Beispiel den Blaster, den euch der von mir in die ewigen Jagdgründe beförderte Eindringling vererbt hat.“
    „Ich glaube versprechen zu können“, knirschte Kim, „daß ich zu Waffen komme. Wenn uns tatsächlich Jagdkommandos aus der Stadt an unsere Trinkplätze verfolgen, dann weiß ich, auf welche Weise

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