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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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ich mir neue Waffen verschaffe!“
    „Gut“, stimmte Calhoun zu. „Jetzt noch etwas anderes. Murgatroyd erzeugte die Antikörper, mit denen ihr geheilt werden konntet. Auf Grund allgemeiner Erfahrung ist zu erwarten, daß auch in euren eigenen Körpern Immunstoffe produziert werden, sobald erst einmal das Krankheitsstadium der Infektion überwunden ist. Im äußersten Notfall kann wahrscheinliche jeder einzelne von euch Antikörper für eine ganz erkleckliche Anzahl anderer Seuchenopfer liefern. Ich schlage vor, das Serum auch aus Blasen, die ihr auf eurer Haut erzeugt, zu gewinnen. Für gewöhnlich tauchen nämlich Antikörper auch dort auf, nicht nur im Blut. Ich kann zwar nicht dafür garantieren, aber manchmal funktioniert es.“
    Calhoun schwieg. Nach einer Weile fragte Kim Walpole mit rauher Stimme:
    „Aber was ist mit Ihnen? Können wir eigentlich für Sie gar nichts tun?“
    „Doch, Sie können!“ rief Calhoun. „Mir ist gerade etwas eingefallen!“ Er kramte die vom Raum aus aufgenommenen Bilder der Stadt hervor und zeigte sie Kim. „Sie erzählten mir, es gebe irgendwo in der Stadt ein Laboratorium, genauer gesagt, ein biochemisches Labor. Können Sie mir sagen, wo ich es finden kann?“
    Walpole bezeichnete die Stelle auf den Aufnahmen und gab eine kurze, aber genaue Beschreibung. Calhoun nickte und steckte die Fotos wieder ein. Aber Kim war nicht zufrieden.
    „Nun sagen Sie uns doch endlich, was wir bei der ganzen Sache tun können!“ sprudelte er. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir sowohl körperlich als auch an Zahl stark und überdies gut bewaffnet sein werden. Wir gehen jetzt flußabwärts vor und besorgen uns die von den Jagdkommandos zurückgelassenen Bodenfahrzeuge. Dann sind wir gut ausgerüstet und durchaus in der Lage, Ihnen zu helfen!“
    Calhoun nickte zustimmend.
    „Gut, einverstanden. Wenn Sie also in der Stadt den Rauch eines größeren Brandes beobachten, wenn Sie bis dahin eine gewisse Anzahl kräftiger Männer und die entsprechende Menge von Waffen und Fahrzeugen beisammen haben, dann können Sie meinetwegen nachsehen, was es mit dem Feuer auf sich hat. Aber ich bitte mir dabei äußerste Vorsicht und Umsicht aus!“
    „Sobald Sie das Zeichen geben, werden wir kommen“, knurrte Kim Walpole grimmig, „und dabei werden wir weder auf unsere Anzahl noch auf unsere Ausrüstung Rücksicht nehmen!“
    „Abgemacht“, nickte Calhoun und drückte Kim die Hand.
    In Wirklichkeit hatte er keineswegs die Absicht, diese geschwächten und halbverhungerten Menschen um Hilfe zu bitten. Er schwang seine nunmehr beträchtlich erleichterte Traglast auf den Rücken und schlug den Weg zur Quelle ein, die klar und kühl aus einer tiefen Bodenspalte sprudelte. Um keine Spuren zu hinterlassen, stieg er ins Wasser und folgte dem Lauf des kleinen Baches. Murgatroyd rannte am Ufer entlang, denn er hatte eine unausrottbare Abneigung gegen nasse Pfoten. Schließlich kam er aber an eine Stelle, wo undurchdringliches Gebüsch bis in das Wasser hineinwuchs und ihm den Weg versperrte.
    „Tschie! Tschie!“ winselte er kläglich. Calhoun nahm Murgatroyd vom Boden auf und setzte ihn auf seine Schulter, wo sich Murgatroyd auch sofort mit allen Zeichen seligen Entzückens festklammerte. Er kannte kein größeres Vergnügen, als spazierengetragen zu werden. Calhoun seinerseits konnte sich angenehmere Dinge vorstellen, als meilenweit im Wasser eines Baches entlangzuwaten. Aber er wußte, daß er keine andere Wahl hatte.
    Nach einer Wegstrecke von etwas über zwei Meilen traf er wieder einmal auf eine Anpflanzung. Das Feld war bebaut mit schulterhohen Büschen, die gut handgroße, blau- und weißgemusterte Blüten trugen. Calhoun konnte die Pflanze als Nachtschattengewächs erkennen – die Solanacee Belladonna spielte noch immer eine gewisse Rolle in der Medizin – aber er konnte die Art erst bestimmen, nachdem er eine Wurzel ausgegraben und eine große Knolle gefunden hatte.
    Mit sich selbst unzufrieden, grübelte Calhoun über die Grenzen einer spezialisierten Ausbildung nach, während er in einer Furche des Feldes weiterschritt. Plötzlich war der Acker zu Ende. Seine Begrenzung bildete eine breite, neu angelegte Straße.
    Die Stadt, ihre Straßen und Felder sowie all die anderen materiellen Gegebenheiten einer Zivilisation waren auf diesem Planeten noch vor der Ankunft jener Siedler angelegt worden, die hier einst wohnen sollten. Der Anblick derartiger Vorbereitungen für eine noch nicht

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